Inhalt: Anfang des 13. Jahrhunderts herrscht Krieg in Norwegen. Die katholische Kirche will ihren Einfluss vergrößern. Der König wurde von seinen Feinden vergiftet. Kurz vor seinem Tod gibt er den Auftrag, seinen unehelichen Sohn Håkon Håkonsson aufzuspüren, damit dieser die rechtmäßige Thronfolge antreten kann. In der Hauptstadt versuchen währenddessen andere Adlige, unerlaubt die Krone für sich zu proklamieren. Die Soldaten Torstein (Kristofer Hivju) und Skjervald (Jakob Oftebro, „Die Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung“) kommen gerade rechtzeitig, um das Kleinkind vor einem Mordkommando zu retten. Verfolgt von zahlreichen Feinden machen sich die Männer auf den Weg durch die trostlose Eiswüste. Abseits des normalen Lebens entscheidet sich die Zukunft eines ganzen Landes.
Kritik: Schon mit seinem ersten Film gelang es dem Regisseur Nils Gaup, weit über die Grenzen seiner norwegischen Heimat hinaus bekannt zu werden. „Pathfinder – Die Rache des Fährtensuchers“ wurde 1988 für den Auslands-Oscar nominiert und sorgte dafür, dass Gaup in den Folgejahren mit Hollywood-Stars wie James Caan, Gabriel Byrne und Christopher Lambert drehen konnte. Zuletzt beschränkte er sich wieder auf heimische Filme und Darsteller. So auch in diesem Historiendrama, das sich auf eine wahre Geschichte beruft. Der Handlungsbogen selbst ist natürlich relativ simpel ausgefallen und bietet auch nur wenige Überraschungsmomente.
Es sind eher die weichen Kategorien, in denen der Film seine Punkte sammelt. Natürlich wirkt es erst einmal befremdlich, dass die Figuren im Jahr 1206 die meiste Zeit auf Skiern unterwegs sind. Tatsächlich sind die ersten Aufzeichnungen über Skier bereits 4500 Jahre alt, weswegen hier inhaltlich keine Kritikpunkte zu finden sind. Aus diesem Grund können sich die Zuschauer entspannt zurücklehnen und einige rasant inszenierte Verfolgungsjagden genießen. Dazu sind die weißen Landschaften ziemlich eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Da ist es fast schon ein bisschen schade, dass der Plot die meiste Zeit ziemlich vor sich dahinplätschert. Das Königshaus wird verraten und es bleibt eine letzte Hoffnung, durch ein paar Normalos die Hoffnung des Landes zu retten. Es gelingt, das Geschehen immer noch recht unterhaltsam zu gestalten, aber die Originalität geht „The Last King“ (abgesehen von den angesprochenen Skiern merklich ab. Dafür gibt es noch eine ganze Reihe sehr bekannter skandinavischer Schauspieler, die sich hier die Ehre geben.
Gerade „Game of Thrones“-Star Kristofer Hivju, der mit seinem üppigen roten Bart natürlich schon optisch perfekt ins Geschehen passt, ist eine wirkliche Bereicherung für den Film. Er ergänzt sich gut mit Jakob Oftebro, der den nicht ganz so hartgesottenen Partner in der Rettungsaktion spielt. Die dänische Allzweck-Waffe Nikolaj Lie Kaas („Men & Chicken“) darf als General der Kirchen-Streitkräfte finster durch die Gegend gucken, bekommt aber kaum etwas zu tun. Die „Lilyhammer“-Fans dürfen sich über ein wiedersehen mit dem großartigen Fridtjov Såheim freuen, der hier aber nur einen kleinen Part übernommen hat.
So merkwürdig es sich anhört: Die Ski-Verfolgungen sind sicherlich das Highlight dieses Historien-Dramas. Ansonsten ist „The Last King – Der Erbe des Königs“ etwas sehr konventionelle Unterhaltung, die aber immer genug Qualität mitbringt, um insgesamt nicht zu enttäuschen.
Der Film ist ab dem 22.09.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Film lebt natürlich von den imposanten Schneelandschaften, die auch sehr gut auf diese Blu-ray gebracht wurden. Bildschärfe und Detaildarstellung sind mit der Ausnahme von ein paar zu weich gezeichneten Stellen gut. Die Farben sind natürlich und kräftig und heben sich gut von der weißen Welt ab. Die Kontraste und der Schwarzwert sind ordentlich eingestellt worden. Unsaubere Elemente sind in dieser ruhigen Präsentation fast gar nicht zu erkennen gewesen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der norwegische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten eine verlustlose Abmischung. Die Dialoge kommen sauber und klar priorisiert aus dem Frontbereich. Während der Kampfszenen ist das Knallen des Stahls und das Zischen der Pfeile dynamisch auf die Boxen verteilt. Auch Hintergrundgeräusche wie das Pfeifen des Windes und der etwas durchwachsene Score sind räumlich abgemischt. Dazu kommen hier und da ein paar nette Bässe zum Einsatz.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer bleiben der einzige Bonus auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Koch Media, Leinwandreporter TV, YouTube
The Last King - Der Erbe des Königs
Originaltitel: | Birkebeinerne |
Regie: | Nils Gaup |
Darsteller: | Kristofer Hiyju, Jakob Oftebro, Pål Sverre Hagen, Thorbjørn Harr, Benjamin Helstad, Ane Ulimoen Øverli |
Genre: | Historienfilm, Drama |
Produktionsland/-jahr: | Norwegen, 2015 |
Verleih: | Koch Media |
Länge: | 99 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |