Review: Spiral Staffel 2 (DVD)

Das DVD-Cover der zweiten Staffel von "Spiral" (© Polyband)

Das DVD-Cover der zweiten Staffel von “Spiral” (© Polyband)

Inhalt: In einem Pariser Elendsviertel wird ein Mann bei lebendigem Leib in einem Kofferraum verbrannt. Laure Berthaud (Caroline Proust), Staatsanwalt Pierre Clément (Grégory Fitoussi) und ihr Team werden mit dem Fall betraut. Schnell finden sie eine erste Spur, doch Laure verliert bei einem Verhör derart die Nerven, dass ihre ganze Karriere dadurch in Gefahr geraten könnte. Dennoch schafft das Team bald eine ernsthafte Verbindung des Falles zu dem berüchtigten Gangster-Rapper Mr. Aziz (Reda Kateb) zu beweisen, dessen kriminelle Machenschaften ein offenes Geheimnis sind. Um die Strukturen der Verbrecher-Organisation zu infiltrieren, schleusen sie den begabten Undercover-Polizisten Samy (Samir Boitard) ein. Währenddessen wird Pierre in die gehobenen Kreise der Stadt eingeführt, wo er schnell sehen muss, dass sich politische Cleverness nicht immer mit dem Gesetzbuch vereinbaren lässt. Nachdem sie ihren Job verloren hat, sind der Anwältin Joséphine Karlsson (Audrey Fleurot) nahezu alle Mittel recht, um ihre Karriere voran zu treiben. Durch eine Zusammenarbeit mit dem skrupellosen Staranwalt Szabo (Daniel Duval) füllt sich zwar schnell ihr Konto. Moralische Vorstellungen bleiben aber auf dem Weg, wenn man Leute wie die Brüder Mustapha (Mehdi Nebbou) und Farrouk Larbi (Samir Guesmi, „The Returned“) vertritt.

Kritik: Die französische Krimi-Serie, die seit 2005 in unregelmäßigen Abständen gedreht wurde, ist seit langem ein großer internationaler Erfolg. Erst Anfang dieses Jahres wurde „Spiral“ bei den BAFTA Awards als „Beste internationale Serie“ nominiert. Nach einer starken ersten Staffel konnte die authentische Polizei-Serie in diesem zweiten Jahr noch einmal zulegen und geht handlungstechnisch noch mehr in die Tiefe. Aufgrund der Härten und des teils arg kompromisslosen Umgangs der Ermittler mit Verdächtigen war natürlich ein Vergleich mit „The Shield“ äußerst naheliegend. Hier kommt auch noch eine gewaltiges Stück „The Wire“ mit dazu. Glaubhafte, mit Problemen behaftete Arbeit von Kommissaren und Staatsanwälten, die verzweigten Strukturen einer kriminellen Vereinigung, Vetternwirtschaft und fallende Skrupel, wenn es um den Ruf des großen Geldes geht, sind nur ein Teil des komplexen Handlungsgeflechts, das dieses zweite Jahr der Serie bietet. Selbst wenn es hier und da kleinere logische Probleme gibt, ist „Spiral Staffel 2“ inhaltlich und auch vom reinen Unterhaltungswert Hochspannung vom Feinsten.

Bei der Ermittlung gibt es auch häufiger einmal schlechte Nachrichten (© Polyband)

Bei der Ermittlung gibt es auch häufiger einmal schlechte Nachrichten (© Polyband)

Es gelingt, in „Spiral Staffel 2“ viele kleine Geschichten zu erzählen, die alle auf ihre Art zusammen passen und alle ihre Daseinsberechtigung haben. Dazu kommt eine Fülle an erstklassigen Charakteren. Caroline Proust als loyale, raubeinige Laure, die nur für die Arbeit lebt, ist lange Zeit erstklassig, aber überzieht es in den letzten Phasen der Staffeln ein wenig. Grégory Fitoussi nimmt eine interessante Entwicklung und gibt seinem aufstrebenden Staatsanwalt dabei die nötige Integrität und das entsprechende Charisma. Audrey Fleurot wird als gnadenlose Anwältin Karlsson immer mehr zu der Figur, die man liebt zu hassen. Dabei ist sie nicht bösartig, tut aber buchstäblich alles, um an ihre Ziele zu kommen. Die emotionale Kühle und dabei spürbarer Intelligenz, mit der Audrey Fleurot ihre Figur porträtiert, ist fantastisch. Auch die weitere Dauerbesetzung mit Philippe Duclos, Fred Bianconi und Thierry Godard zeigt weiterhin sehr gute Leistungen. Auf der Gegenseite ist Reda Kateb als einschüchternder, aber großmäuliger Mr. Aziz grandios. Auch Mehdi Nebbou und Samir Guesmi als mächtiges Brüderpaar reihen sich in die Reihe von erstklassigen Darstellern ein.

So bietet „Spiral Staffel 2“ feinste Krimi-Unterhaltung für den gehobenen Anspruch. Auch wenn vereinzelt minimale Handlungslücken zu entdecken sind, ordnet sich die Serie in einer Liga mit den bereits genannten, amerikanischen Hits ein.

Was darf man alles zu Gunsten der Karriere tun? (© Polyband)

Was darf man alles zu Gunsten der Karriere tun? (© Polyband)

Die Box ist ab dem 27.05.2016 auf DVD erhältlich.

4,5 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch zeigt sich die Serie etwas verbessert. Die Bilder sind deutlich schärfer und sauberer. Nur manchmal gibt es noch sehr verrauschte Szenen, zu denen es meistens bei Dunkelheit kommt. Die Farbgebung ist kühl bis blass, aber natürlich. Die Einstellung der Kontraste und des Schwarzwertes ist absolut in Ordnung, auch wenn es selten ein paar kleine Probleme gibt. Wirklich heraus stechende Fehler gibt es nicht.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Wie schon bei der ersten Staffel existieren auch hier nur Dolby Digital 2.0-Versionen der deutschen und französischen Tonspur. Die Dialoge sind klar priorisiert und immer gut zu verstehen. Hintergrundgeräusche wie quietschende Reifen und randalierende Straßengangs wurden ebenso sauber und unauffällig abgemischt wie der einprägsame Score. Viel mehr war nicht zu erwarten.

3 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es erneut kein Bonusmaterial.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Polyband. Leinwandreporter TV, YouTube

Spiral – Im Fadenkreuz der Justiz – Staffel 2

Originaltitel:Engrenages - Season 2
Showrunner:Alexandra Clert, Guy-Patrick Sainderichin
Darsteller: Caroline Proust, Audrey Fleurot, Philippe Duclos
Genre:Krimi-Serie
Produktionsland/-jahr:Frankreich, 2008
Verleih:Polyband
Länge:8 Episoden zu je 50 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 27.05.2016
Review: Spiral – Im Fadenkreuz der Justiz – Season 2 (DVD)

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