Inhalt: David Acaveda (Benito Martinez) ist der neue Captain eines Polizeireviers in Los Angeles. Gleich zum Anfang seiner Laufbahn versucht er, seine Gefahrenbezirke sicherer zu machen und will dafür Polizisten, die nicht nach den Regeln spielen, aus dem Verkehr ziehen. Dabei hat er besonders die Anti-Gang Einheit „Strike Team“ um den brutalen, korrupten aber extrem effektiven Vic Mackey (Michael Chiklis, Ben Grimm in „The Fantastic Four“) ins Visier genommen. Der besticht, misshandelt oder erpresst mit seiner Truppe Shane (Walton Goggins, Stans in „Predators“), Lem (Kenny Johnson) und Ronnie (David Rees Snell) regelmäßig Gangmitglieder. Währenddessen sind der als einfältig verschriene, aber ungemein bissige Detective Dutch Wagenbach (Jay Karnes, „Burn Notice“) und die rabiate Detective Claudette Wyams (CCH Pounder, zuletzt als „Avatar“ Mo’at im Kino) einem brutalen Frauenmörder auf der Spur.
Die ambitionierte Officer Danny Sofer (Catherine Dent) bekommt unterdessen den Neuling Julien Lowe (Michael Jace), der wegen seiner aufkommenden Homosexualität sehr fahrig agiert, als neuen Partner zu geteilt. Da auch Sofer durch ihre anstehende Sergeant-Prüfung nervlich sehr angespannt ist, kommt es bei den beiden zu Problemen in der Zusammenarbeit.
Kritik: „The Shield – Gesetz der Gewalt“ zeigt die Arbeit der Polizisten, wie sie ist: Hart, brutal und ungeschönt. 2002, kurz nach dem oscargekrönten Auftritt Denzel Washingtons als korrupter Cop in „Training Day“, brachte Shawn Ryan (auch Produzent der Militärserie „The Unit – Eine Frage der Ehre“) , diese Serie um ein ganzes Revier voller nicht wirklich unfehlbarer Polizisten auf den Markt und traf damit in den USA den Nerv der Zeit.
Chiklis als brillianter Antiheld
Speziell die von Michael Chiklis verkörperte Hauptfigur Vic Mackey, der aufgrund seiner charakterlichen Schwächen wohl zwischen Antiheld und Bösewicht einzuordnen ist, dürfte für den Erfolg der Sendung gesorgt haben. Mackey prügelt, klaut, unterschlägt und droht nach Herzenslust, schafft es aber immer wieder, die Bösen hinter Gitter zu bringen. Dazu betrügt er seine Frau (Shawn Ryans Ehefrau Cathy Cahlin) und lässt sie zugunsten der Arbeit meistens mit der gemeinsamen Tochter und dem authistischen Sohn alleine. Dass es Chiklis schafft, diese Figur trotzdem auf eine merkwürdige Art liebenswert herüberzubringen und ihr eine vielschichtige Tiefe zu verleihen, kann ihm gar nicht hoch genug angerechnet werden. Seine Darstellung in der ersten Staffel wurde auch folgerichtig mit einem Emmy sowie einem Golden Globe belohnt.
Benito Martinez als sehr strikter, ehrgeiziger Captain, der Mackey das Leben schwer macht, bildet mit seinem ähnlich harten, aber ganz anders gelagerten Auftritt den optimalen Gegenpol zu Chiklis. Jay Karnes, als in der Schule gehänselter Dutch, der aufgrund des Wunsches respektiert zu werden Polizist geworden ist, hinterlässt ebenfalls einen hervorragenden Eindruck. Er schafft es, als von Selbstzweifeln besessener Dutch dafür zu sorgen, dass der Zuschauer (genau wie seine Kollegen) ihn meist unterschätzt, was oft zu überraschenden Wendungen in den Fällen führt. Walton Goggins als Vics ebenso skrupelloser, aber etwas beschränkter Kollege Shane bringt einen amüsanten Hillbilly-Charme in die Show und bleibt daher in positiver Erinnerung. Der Rest der Dauerbesetzung agiert durchgehend auf solide-gutem TV-Niveau. Die Nebendarsteller (Gangmitglieder, Drogensüchtige etc.) wurden alle sehr gut gecastet, was für ein sehr realistisch wirkendes Umfeld in „The Shield“ sorgt.
Um den Realismus der Serie weiter zu fördern, werden zeitweise (bei Verfolgungsjagden etc.) Handkameras eingesetzt. So soll die Perspektive und Hektik der Polizeibeamten noch deutlicher hervorgehoben werden. Da dieses stilistische Mittel nur sporadisch eingesetzt wird und nie in eine „Wackelorgie“ wie beispielsweise in „Cloverfield“ ausartet, gelingt dieses Ziel. Die Dialoge sind intelligent, die Geschichten sind meistens spannend und der Hauptdarsteller ist schlicht und ergreifend überragend. Obwohl manche Darsteller der Dauerbesetzung gegenüber Chiklis deutlich abfallen und es auch ein paar Durchhänger in der Handlung mancher Folgen gibt, sind für „The Shield“ die zahlreichen Auszeichnungen durchaus gerechtfertigt.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Es wird solides DVD Niveau geboten. Die zumeist scharfen Bilder haben aber leider oft einen leichten Rotstich, was die Figuren etwas unnatürlich wirken lässt.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Sowohl die deutsche als auch die englische Tonspur ist nur in Dolby Digital 2.0 vorhanden. Im Englischen wirkt der Klang der Dialoge sehr dumpf. Beim etwas besseren deutschen Ton erkennt man dafür, dass der Ton erst nach den Aufnahmen eingefügt wurde, da er deutlich geglättet wurde.
2 von 5 Punkten
Extras: Die für eine Serie ungewöhnlich reichhaltigen Extras überzeugen auf ganzer Linie: Audiokommentare von Besetzung und Crew zu allen Episoden, ein TV-Trailer, ein Making Of, eine Doku, ein Epilog zu Season 1, Casting Tapes sowie entfallene Szenen dürften den Wissensdurst jedes Fans und Interessenten stillen
5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten