Review: The Reach – In der Schusslinie (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Reach - In der Schusslinie" (© Universum Film)

Das Blu-ray-Cover von “The Reach – In der Schusslinie” (© Universum Film)

Inhalt: Ben (Jeremy Irvine, „Now is good – Jeder Moment zählt“) hat im Prinzip sein ganzes Leben als Fährtenleser in der Mojave-Wüste verbracht. Jetzt geht seine Freundin (Hannah Mangan Lawrence) aufs College und er bleibt alleine in der Einöde zurück. Um über die Runden zu kommen, hilft er wohlhabenden Geschäftsleuten wie dem versnobten, selbstgerechten John Madec (Michael Douglas, „Ant-Man“), in der Wüste auf Jagd zu gehen. Mit der feinsten Hightech-Ausstattung legen sich die beiden auf die Pirsch. Als Madec dann ein scheinbares Ziel erspäht, passiert ein schrecklicher Unfall: Versehentlich erschießt er einen alten Wanderer. Auch wenn hinter der Tötung keinerlei Vorsatz steckt, weiß der Unternehmer sofort, wie sehr ihm diese Aktion schaden kann. Doch Ben möchte sich keinesfalls an einer Vertuschungsaktion beteiligen. So wird er kurzerhand zum neuen Jagdziel Madecs auserkoren, der ihn immer weiter in die Wüste hetzt.

 

Kritik: Dieser Thriller des französischen Filmemachers Jean-Baptiste Léonetti basiert auf dem Roman „Deathwatch“ von Robb White aus dem Jahr 1972. Wie schon vom Inhalt zu erwarten war, bewegt sich der Film ganz klar im B-Movie-Bereich und legt die Priorität auf reine Unterhaltung. Wer bei „The Reach“ zu sehr auf tieferen Sinn achtet, wird gleich einige Angriffspunkte finden. Natürlich könnte Madec Ben gleich zu Beginn erschießen, um seine Tat zu verschleiern. Dann würde das Publikum aber ein nett inszeniertes Katz- und Mausspiel der Protagonisten vor einer beeindruckenden Kulisse verpassen. Der Film profitiert ganz klar von der tollen Kameraarbeit von Oscar-Gewinner Russell Carpenter („Titanic“), der neben intensiven Profilstudien von Irvine und Douglas die zerklüftete Wüstenlandschaft als eigenen Charakter einbindet.

Noch verstehen sich Ben und Madec (© Universum Film)

Noch verstehen sich Ben und Madec (© Universum Film)

Das eigentliche Duell von Madec und Ben ist nicht einmal sonderlich einfallsreich, punktet aber mit Kurzweil und Tempo. In der einen Ecke steht der trickreiche Naturbursche Ben, der sich auch bei widrigsten Umständen zu helfen weiß. Dagegen steht der technisch perfekt ausgerüstete Sadist Madec, der den genauen Gegenentwurf bietet. Schauspielerisch hat der junge Jeremy Irvine wenige Möglichkeiten zu glänzen, macht als cleverer, stiller Ben aber einen zumindest soliden Job. Er überlässt das Feld ziemlich deutlich an Michael Douglas, der optisch noch deutlich von seiner Krebs-Erkrankung gezeichnet ist. Die Spielfreude hat er aber definitiv wieder gewonnen. Der arrogante, zynische Geschäftsmann, der für Geld alles bekommen kann, lässt den Alt-Star von seiner aufgedrehten Seite auftrumpfen. So ist es wahrscheinlich auch zu erklären, dass sich Michael Douglas auch als Produzent engagiert hat. Weitere Schauspieler im Film wie Ronny Cox („Beverly Hills Cop“) bleiben durchweg bei unter fünf Minuten Spielzeit.

So gibt es gut 70 Minuten schön anzusehendes Thriller-Kino, die als eben solches funktionieren. Zum Finale verliert der Film dann aber komplett die Bodenhaftung. In den entscheidenden Momenten wandelt sich die Geschichte von recht konstruiert zu schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbar. Es werden gute Möglichkeiten, den Film zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen, ausgelassen und dafür Lösungen gewählt, die wohl niemanden wirklich überzeugen dürften. Tolle Landschaften und ein agiler Michael Douglas reichen in dieser Phase auch nicht mehr aus, um „The Reach – In der Schusslinie“ auch nur einigermaßen auf Kurs zu halten. Es bleibt ein lange Zeit gradliniger, simpler, unterhaltsamer Thriller, dem am Ende so sehr die Luft ausgeht, dass ein ziemlich durchwachsener Eindruck bleibt.

Nach einem Zwischenfall eröffnet Madec die Jagd auf Ben (© Universum Film)

Nach einem Zwischenfall eröffnet Madec die Jagd auf Ben (© Universum Film)

Der Film ist ab dem 25.09.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2,5 von 5 Punkten

 

Bild: Obwohl der Film inhaltlich doch ziemlich holprig ist, wird ein visueller Hochgenuss geboten. Die Close Ups von Irvine und Douglas sind ebenso scharf und detailreich wie die fantastischen Landschaftsaufnahmen. Die Farbpalette ist vielseitig, sehr stark ausgeprägt und wirkt dabei komplett natürlich. Auf Color Grading wurde bis auf ein paar kleine Ausnahmen komplett verzichtet. Der satte Schwarzwert und die Kontraste kommen gerade bei den Nachtszenen voll zur Geltung. Natürlich bleibt dieses saubere und ruhige Bild dabei fehlerfrei.

4,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton bieten einen verlustlosen und überraschend abwechslungsreichen Klang. Wie erwartet sind die Dialoge zu jeder Zeit sehr gut zu verstehen. Die Hintergrundgeräusche aus der Wüste und der zurückhaltende Soundtrack wurden gut abgemischt. Wenn Madec sein schlagkräftiges Gewehr abfeuert oder seinen Geländewagen aufheulen lässt, kommen alle Boxen zum Einsatz. So wird aus diesem eher ruhigen Film das Maximum herausgeholt.

4 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es keine Bonusmaterialien auf der Blu-ray.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film, Leinwandreporter TV, YouTube

The Reach- In der Schusslinie

Originaltitel:Beyond the Reach
Regie:Jean-Baptiste Leonetti
Darsteller:Michael Douglas, Jeremy Irvine, Ronny Cox
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Verleih:Universum Film
Länge:91 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 25.09.2015
The Reach – In der Schusslinie (Blu-ray)

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