Review: Die Hochzeit unserer dicksten Freundin (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Die Hochzeit unserer dicksten Freundin" (Quelle: StudioCanal)

Das Blu-ray-Cover von “Die Hochzeit unserer dicksten Freundin” (Quelle: StudioCanal)

Inhalt: Regan (Kirsten Dunst, „Melancholia“), Katie (Isla Fisher, „Der große Gatsby“) und Gena (Lizzy Caplan, „Cloverfield“), die seit der Highschool die besten Freundinnen sind, können die neueste Nachricht nicht fassen: Cliquen-Pummelchen Becky (Rebel Wilson, „Brautalarm“) kommt als erste unter die Haube. Darüber hinaus heiratet sie noch den wohlhabenden und gutaussehenden Frauenschwarm Dale (Hayes MacArthur, „So spielt das Leben“). Trotzdem besuchen sie die Hochzeit und stellen sich als Beckys Brautjungfern zu Verfügung. Kontrollfreak Regan übernimmt die Planung der Hochzeit.

Als Becky am Vorabend der Hochzeit die vollkommen zugekoksten Gena und Katie raus wirft und einen ruhigen Abend für sich selbst einfordert, hält dass das Trio aber nicht vom Feiern ab. Eine Mischung von Rauschmitteln und Eifersucht sorgt nur wenige Momente später für einen desaströsen Ausrutscher: Regan und Katie zerstören aus Versehen das Hochzeitskleid ihrer Freundin. Vollkommen high und in Panik begeben sich die drei Freundinnen in der Nacht auf die Suche nach ein Schneider, der das Kleid flicken kann. Es beginnt eine Odyssee mit notgeilen Großmäulern, hohlen Strippern und jede Menge Fettnäpfchen.

Kritik: Leslye Headland hatte eine Reihe von Theaterstücken rund um das Thema der sieben Todsünden inszeniert. So behandelt „Bachelorette“ (so der Originaltitel) die Völlerei der bei Sex und Drogen ungezügelten Brautjungfern. Das erfolgreiche Produzenten-Team Adam McKay und Will Ferrell („Hänsel und Gretel: Hexenjäger“) bot ihr dann die Möglichkeit, mit einem Budget von 3 Millionen Dollar „Bachelorette“ auf die Leinwand zu bringen. Im Vorfeld wurde der Film mit thematisch ähnlich gelagerten Komödien-Hits wie „Hangover“ und „Brautalarm“ verglichen.

Schnell wird klar, dass höchstens der zotige Humor an die großen Konkurrenten erinnert, der hier aber nie wirklich zünden will. Die drei Single-Damen, die ihrer schwergewichtigen Freundin eher weniger als mehr zur Seite stehen, sind derart unsympathisch, dass es wirklich schwer fällt, sie bei ihrem Treiben ohne eine ordentliche Portion Fremdscham zu beobachten. Die Dialoge sind zwar ordentlich, was aber nicht über die Abwesenheit von Wortwitz und dem gewissen Pfiff hinwegtäuschen kann. Handwerklich fällt die Unerfahrenheit der Regie-Debütantin Headland bei einigen schlecht ausgeleuchteten Szenen auf.

Das Trio hetzt mit dem Kleid in einem Müllbeutel über die nächtlichen Straßen (Quelle: StudioCanal)

Das Trio hetzt mit dem Kleid in einem Müllbeutel über die nächtlichen Straßen (Quelle: StudioCanal)

Gute Schauspieler wehren sich gegen ihre fiesen Figuren

Die drei verwelkenden Schönheiten, die ihrer sesshaft gewordenen Schulfreundin das Leben schwer machen und sich mit Drogen- und Sex-Eskapaden (und einem Haufen Vulgär-Witzen) durch die Nacht bewegen, boten undankbare Aufgaben für die Schauspielerinnen. Kirsten Dunst, die 2011 für ihre Gala in „Melancholia“ den Darstellerpreis in Cannes gewinnen konnte, spielt hier die verbissene Karrierefrau Regan. Ihr gelingt es, der hassenswerten Zicke zumindest einige tragikomische Facetten abzugewinnen. Isla Fisher darf wie bei „Die Hochzeits-Crasher“ erneut als leicht zu habendes und labiles Naivchen aufspielen.

Allerdings nervt ihr Gehabe nach einigen Sequenzen ebenso wie es bei Lizzy Caplan der Fall ist. Ihre Vorstellung als Gena, die ihrer Jugendliebe (Adam Scott, „Beim ersten Mal“) hinterherjagt, wirkt plump und ziemlich überdreht. Da nicht einmal die von Rebel Wilson verkörperte Braut Becky in irgendeiner Weise liebenswert ist, sucht der Zuschauer verzweifelt nach einer Identifikationsfigur. Bei den Herren darf Hayes MacArthur zumindest nett sein, bleibt aber vollkommen blass. James Marsden („Straw Dogs – Wer Gewalt sät“) darf sich als Trauzeuge in der Kunst der sexuellen Belästigung üben.

Die Herren wollen den Bräutigam mit Augenbinde entführen (Quelle: StudioCanal)

Die Herren wollen den Bräutigam mit Augenbinde entführen (Quelle: StudioCanal)

Bis zum typisch amerikanischen Happy-End quält sich der Film über 87 Minuten Spielzeit. „Die Hochzeit unserer dicksten Freundin“ ist weder besonders spannend, noch witzig oder wirklich unterhaltsam. Die bemühten Schauspieler schaffen es zumindest zeitweise, den gänzlich selbstgefälligen Charakteren Profil und ein wenig Tiefgang zu verleihen. Auch wenn der Film dadurch einige ordentliche Momente bekommt, ist das Regie-Debüt von Leslye Headland ziemlich in die Hose gegangen.

Ab dem 21.03.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Es wird ein sehr sauberer Bildtransfer geliefert. Die Bilder sind immer scharf und die Kontraste sind optimal gewählt. Dank einer feinen Detailzeichung und einem gut gewählten Schwarzwert gehen fast keine Elemente verloren. Die Farben sind kräftig und lebendig.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bietet eine hervorragende Dialogverständlichkeit. Hintergrundgeräusche und der Score wurden gut abgemischt und sprechen die Boxen gleichmäßig an. Natürlich bietet der Film keine besonderen Effekte.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Außer ein paar Trailer sind keine Bonusmaterialien vorhanden.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: StudioCanal, YouTube

Die Hochzeit unserer dicksten Freundin

Originaltitel:Bachelorette
Regie:Leslye Headland
Darsteller:Kirsten Dunst, Isla Fisher, Lizzy Caplan
Genre:Komödie
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:StudioCanal
Länge:88 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.03.2013
Review: Die Hochzeit unserer dicksten Freundin (Blu-ray)

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