Inhalt: Die seit einiger Zeit geschiedene Abigail (Dianna Agron, „Malavita – The Family“) ist ein absoluter Familienmensch. Sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre beiden Söhne und ist auch immer da, wenn ihre exzentrischen Eltern Eugene (Dustin Hoffman, „Die Reifeprüfung“) und Barbara (Candice Bergen, „Liebe zu Besuch“) rufen. Als sich herausstellt, dass Eugenes gesundheitliche Probleme drastische Folgen haben, muss Abigail noch mehr kämpfen. Sie will ihren entfremdeten Bruder Nathan (Simon Helberg, „Florence Foster Jenkins“) zurück in die Familie holen, ihre realitätsfremde Mutter unter Kontrolle halten, sich dabei weiter um die Kinder kümmern und gleichzeitig die aufflammende Beziehung mit dem sympathischen Jay (Justin Chu Cary) nicht gefährden. Dabei stößt sie an ihre Grenzen.
Kritik: Sie ist Ex-Kinderstar, promovierte Naturwissenschaftlerin, spätestens seit „The Big Bang Theory“ eine Comedy-Ikone und auch noch Teilzeit-„Jeopardy“-Moderatorin. Mit „As They Made Us – Ein Leben lang“ fügt Mayim Bialik jetzt noch Drehbuch-Autorin und Regisseurin zu ihrem Lebenslauf hinzu. Diese beiden Einstände sind in dem durch persönliche Erfahrungen geprägten Drama größtenteils geglückt. Mit sauber eingefangenen Bildern erzählt sie die tragische Geschichte um einen nicht zu vermeidenden Verlust und eine vom Schicksal gebeutelte Frau, die ihre Familie und die eigene Zukunft retten möchte. Allerdings ist die Regisseurin Bialik hier deutlich erfolgreicher als es bei der Autorin der Fall ist. Trotz authentischer Dialoge wirkt „As They Made Us – Ein Leben lang“ arg betulich und kann längst nicht immer die emotionale Wucht entfalten, die die Geschichte durchaus bereit hält.
Selbst wenn der Film stellenweise fast zum Stillstand kommt, kann man sich auf einen exzellenten Cast verlassen. Besonders hervorstechend ist dabei Dianna Agron, die sich auf unbekanntem Terrain als Charakterdarstellerin beweist. Ihre mal subtile, mal emotionale und streckenweise amüsante Darbietung ist Herz und Seele des Geschehens. Die beiden Kino-Legenden Dustin Hoffman und Candice Bergen geben zwei schwierige, oft unangenehme, aber menschlich immer nachvollziehbare Figuren. Bialiks langjähriger „The Big Bang Theory“-Kollege Simon Helberg zeigt als Bruder, der sich (aus verständlichen Gründen) aus der Familie zurückgezogen hat, weshalb er so ein guter Schauspieler ist. Trotz recht wenig Spielzeit gibt er dem Film die notwendige Balance.
Obwohl dem Drama erzählerische Feinheiten zu einem wirklich packenden Erlebnis fehlen, ist Mayim Bialik mit „As They Made Us – Ein Leben lang“ ein beachtliches Regiedebüt gelungen, das nicht nur wegen der Besetzung um die starke Dianna Agron sehenswert ist.
Der Film ist ab dem 26.10.2023 auf DVD und bereits ab dem 12.10.2023 digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Abgesehen von den Rückblenden-Sequenzen mit massiven Farbfiltern sind Schärfe und Detaildarstellung immer brauchbar. Die meiste Zeit wird eine saubere und natürlich wirkende Palette geboten. Bis auf ein gelegentliches Rauschen ist das Bild ruhig und überzeugend.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Dolby Digital 5.1-Spur erfüllen die Erwartungen. Die Dialoge sind in beiden Versionen gut verständlich und klar priorisiert. Räumlichkeit gibt es hauptsächlich beim Einsatz von Musik. Große Effekte hält das ruhige Drama natürlich nicht bereit.
4 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
As They Made Us - Ein Leben lang
Originaltitel: | As They Made Us |
Regie: | Mayim Bialik |
Darsteller: | Dustin Hoffman, Candice Bergen, Dianna Agron, Simon Helberg |
Genre: | Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 96 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen gibt es auf der Seite von EuroVideo