Das Blu-ray-Cover von “The Yacht” (© 2022 Leonine Studios)
Inhalt: Seit frühester Jugend schlägt sich Bella Denton (Ruby Rose, „xXx – Die Rückkehr des Xander Cage“), deren Mutter jung verstorben und der Vater verschwunden war, als Kleinkriminelle durchs Leben. Eines Tages erhält sie von Ed (Frank Grillo, „Boss Level“) einen Anruf, der sich als Freund ihres Vaters vorstellt und ihr offenbart, dass dieser verstorben ist und ihr ein riesiges Boot hinterlassen hat. Um die Begeisterung zu zelebrieren, lädt sich Bella am ersten Abend gleich männliche Begleitung (Patrick Schwarzenegger, „Midnight Sun – Alles für dich“) auf ihre schwimmende Behausung ein. Schon bald gesellen sich ein paar maskierte, ungebetene Gäste zu der Party und nehmen die ganze Yacht in Beschlag. Auf hoher See und ohne Aussicht auf Hilfe startet Bella einen gnadenlosen Überlebenskampf.
Kritik: Auf dem Papier hat „The Yacht“ alle Elemente zu einem unterhaltsamen Action-Thriller: Eine schlagkräftige, aber traumatisierte Heldin, die sich auf beengtem Raum ihren Ängsten und ein paar mörderischen Psychopathen stellen muss, um sich selbst zu retten und einen monetär erquicklichen MacGuffin zu erlangen. Sehr viel weiter wurde das Konzept des Spielfilm-Debütanten und Musikvideo-Regisseurs Declan Whitebloom dann aber auch nicht ausgearbeitet. Es beginnt ein minimalistischer Plot, der so vorhersehbar jedes Element seiner ToDo-Liste abhakt, dass sich noch nicht einmal simples B-Action-Vergnügen einstellen mag. Irgendwie schaffen es die Macher, die wahrlich nicht komplexe Geschichte auch noch konfus und widersinnig zu gestalten. Hinzu kommen Dialoge auf unterem Level und rar gesäte, inkompetent umgesetzte Konfrontationen, die wohl jeden Action-Fan frustrieren dürften.
Bella findet neue Freunde (© 2022 Leonine Studios)
Man versucht jetzt schon seit längerer Zeit, aus dem australischen Model Ruby Rose einen Genre-Star zu machen. Hier beweist sie wieder einmal, dass sie zwar den passenden Look mitbringt, jedoch keinesfalls Ausstrahlung und darstellerisches Können hat, um einen Film zu tragen. „The Yacht“ wäre eigentlich einer der klassischen Filme der letzten Jahre, bei denen ein 5-Minuten-Auftritt von Bruce Willis als Verkaufsargument herangezogen wird. Diese Rolle muss dieses Mal Frank Grillo übernehmen, der sich wie so oft unter Wert verkauft. Auch Schwarzenegger-Sohn Patrick hat kaum Screen Time.
Wenn man nach 94 ideen- und spaßbefreiten Minuten über die gesehenen Qualitäten des Filmes nachdenkt, bleibt allenfalls Grillos natürliches Charisma, das seine wenigen Szenen aufhellt. Dennoch entspricht „The Yacht“ nicht einmal geringsten Ansprüchen, die einen Action-Heimkino-Abend rechtfertigen würden.
“Hallo, ich bin Ihr Bruce Willis für den Abend.” (© 2022 Leonine Studios)
Der Film ist ab dem 18.11.2022 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
1 von 5 Punkten
Bild: Der Low-Budget-Digital-Look ist vollkommen in Ordnung. Schärfe und Detaildarstellung erfüllen immer die Erwartungen. Die Farbpalette sieht zwar nie brillant aus, wirkt aber recht natürlich. Kontraste und Schwarzwert wurden passend eingestellt. Kleinere Unsauberkeiten fallen nicht ins Gewicht.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind grundsätzlich solide, enttäuschen aber ausgerechnet bei den Actionszenen. Während Hintergrundgeräusche und Musik hier und da noch ein wenig räumlich klingen, sind die Schüsse und Explosionen dermaßen zentriert und schwachbrüstig, dass das letzte bisschen Leben aus den ohnehin mauen Sequenzen weicht. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Versionen problemlos.
3 von 5 Punkten
Extras: Eine Trailershow ist der einzige Bonus auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: Leonine, YouTube
The Yacht
| Originaltitel: | Stowaway |
| Regie: | Declan Whitebloom |
| Darsteller: | Ruby Rose, Frank Grillo, Patrick Schwarzenegger |
| Genre: | Action, Thriller |
| Produktionsland/-jahr: | USA, 2022 |
| Verleih: | Leonine Studios |
| Länge: | 94 Minuten |
| FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Leonine Distribution