Inhalt: Die Hochzeit von Ben (Kevin Hart), der inzwischen Streifen-Polizist in Ausbildung ist, und Angela (Tika Sumpter) steht kurz bevor. James (Ice Cube, „Rampart – Cop außer Kontrolle“) ist immer noch nicht von seinem zukünftigen Schwager und neuen Kollegen begeistert, der ihm auf Schritt und Tritt folgt. Als ihn ein Fall nach Miami verschlägt, lässt Ben sich nicht abwimmeln, bis er als Begleitung mitreisen darf. Dort spüren sie den Hacker A.J. (Ken Jeong, „Pain & Gain“) auf, der schnell ein anderes Licht auf die Ermittlungen wirft, als er den mächtigen und beliebten Unternehmer Pope (Benjamin Bratt) mit einem Drogenring in Verbindung bringt. Gemeinsam mit der rabiaten Mord-Kommissarin Maya (Olivia Munn) heften sie sich an die Fersen der Verbrecher.
Kritik: Vor etwa zwei Jahren sorgten Kevin Hart und Ice Cube mit „Ride Along“ zwar nicht unbedingt für eine Sternstunde der Comedy, war aber gerade in den USA ungemein erfolgreich. Aus diesem Grund kam jetzt ein Sequel, nach dem nicht zwingend viele gefragt haben dürften. Wie im Vorgänger übernahm Tim Story die Regie. Ein Kunststück verbringt der Film, in dem er den oft anstrengenden Vorgänger wie Balsam für die Nerven wirken lässt. Lauter, schriller, aber nicht unbedingt intelligenter lässt der Film seine Protagonisten das bekannte Pensum abspulen und verzichtet dabei auf jeglichen Anflug von neuen Ideen. Dabei werden zahllose Buddy-Cop-Klischees aufgegriffen und ohne Variation recycelt. All die dramaturgischen Unzulänglichkeiten, die logischen Lücken, die uninspirierte Inszenierung und die stumpfen Dialoge wären noch zu ertragen, wenn der Film in irgendeiner Weise sympathisch oder unterhaltsam wäre.
Natürlich legt es das Sequel (wie sein Vorgänger) darauf an, dass der „coole“ James vom unbedarften Ben genervt wird. Eine gute Comedy und eine charmante Darsteller-Kombination könnte aus diesem Szenario noch eine brauchbare Gagdichte herausholen. Was hier bleibt, ist das pure Entsetzen von Ice Cube, das wahrscheinlich nicht einmal gespielt werden musste. Kevin Hart – ein durchaus guter Stand Up-Komiker – ist schlicht unerträglich. Er ist hektisch, redet ohne Punkt und Komma, ist aber dabei so weit von treffenden Gags entfernt, dass ihn wohl selbst eine „Happy Madison“-Produktion für nicht mehr vertretbar erachten würde. Für den Fall, dass jemand dieses Gewitter verfehltem Humors noch übersteht, bekommt Hart noch Ken Jeong an die Seite gestellt, der wieder einmal seine „Hangover“-Rolle aufwärmen darf. Olivia Munn darf nicht viel mehr als optische Dekoration für den Film darstellen. Der Charakter mit dem höchsten Identifikationsfaktor dürfte tatsächlich der von Benjamin Bratt verkörperte Pope sein, da viele Zuschauer schon bald seine Aggression gegen die Hauptfiguren teilen.
Wer angesichts des Settings Miami auf zumindest sehenswerte Schauwerte hofft, wird nebenbei auch nicht auf seine Kosten kommen. So ist „Ride Along 2: Next Level Miami“ ein lauwarmer Aufguss des (unverständlichen) Erfolgskonzepts des ersten Teils, der in kompletter Abwesenheit von Einfällen und brauchbaren Dialogen allenfalls für Hardcore-Fans von Kevin Hart ansehbar ist.
1 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 01.10.2021 im Programm von Netflix und ab dem 05.01.2022 im Programm von Prime Video zu sehen.
Quelle: Universal Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Ride Along 2: Next Level Miami
Originaltitel: | Ride Along 2 |
Regie: | Tim Story |
Darsteller: | Ice Cube, Kevin Hart, Tika Sumpter, Ken Jeong, Olivia Munn |
Genre: | Komödie, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: 101 Minuten | FSK: ab 12 Jahren |
Kinostart: | 21.01.2016 |
Homepage: | Ride Along 2: Next Level Miami |