
Das Blu-ray-Cover von “The Seventh Day” (© Ascot Elite)
Inhalt: Die Anzahl der Exorzisten ist in den vergangenen Jahrzehnten massiv zurückgegangen. Pater Peter (Guy Pearce, „Spinning Man – Im Dunkel deiner Seele“) bleibt einer der wenigen Überzeugungstäter: Er musste in jungen Jahren mit ansehen, wie ein mächtiger Dämon seinen Ausbilder (Keith David, „Sie leben“) und einen kleinen Jungen ermordete, weshalb er bis heute im Kampf gegen das Böse steckt. Nun soll er im Namen des Erzbischofs (Stephen Lang, „Don’t Breathe“) den praktischen Teil der Ausbildung von dem talentierten Pater Daniel (Vadhir Derbez) übernehmen. Der Nachwuchs-Exorzist soll lernen, dämonische Besessenheit zu erkennen. Schon am ersten Tag wird er ins kalten Wasser geschmissen: Der kleine Charlie (Brady Jenness) hat seine Familie ermordet. Stecken finstere Mächte hinter der Tat?
Kritik: Vor drei Jahren gab Justin P. Lange mit dem Horrorfilm „The Dark: Angst ist deine einzige Hoffnung sein Debüt als Langfilm-Regisseur und –Drehbuchautor. Für sein Zweitwerk verschlägt es ihn in den omnipräsenten Bereich des Exorzismus-Grusels. Zu Beginn macht „The Seventh Day – Gott steh uns bei“ Hoffnung, die ausgetretenen Pfade des Subgenres verlassen zu können. Nach einer gelungenen Auftakt-Sequenz, in der fies und eindringlich die Risiken des Jobs offenbart werden, startet eine durchaus ambitionierte Geschichte. Das Duo des zynischen Oldies und des bemühten Neulings erinnert schon mehr an einen Polizei-Thriller. Dazu werden ein paar sehr reale Aspekte wie eine Missbrauchs-Thematik angedeutet.

Peter klärt seinen jungen Kollegen auf (© Ascot Elite)
Es macht aber den Eindruck, als ob Lange neben der Ausgangslage nicht wirklich wusste, was er in dem Film erzählen möchte. Das durchaus interessante Verhältnis der beiden Exorzisten rückt in den Hintergrund, andere Themen werden fallen gelassen. Im Austausch gibt es ein mal böse zischendes, mal verzweifelt weinendes Kind, das von dem sensiblen Daniel und dem rabiaten Peter in den Schranken verwiesen wird. Eine Wendung in der Schlussphase schafft es auch nicht, das Ruder noch einmal in eine andere Richtung zu lenken. Hinzu kommt, dass „The Seventh Day“ ein optisch ausgesprochen hässlicher Film ist. Die Mischung von tristen Farben und fast ständiger Dunkelheit macht die Handlung in vielen Szenen fast komplett unkenntlich – was natürlich für Spannung und Unterhaltungswert nicht sehr fördert.
An der Besetzung gibt es nicht viel zu kritisieren. Guy Pearce und Vadhir Derbez geben ein durchaus gut harmonierendes Exorzisten-Duo, dem man noch besseres Material gewünscht hätte. Die Routiniers Stephen Lang und Keith David sind in ihren kleinen Rollen sichtlich bemüht, einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen.
Am Ende ist der Film sogar ärgerlicher als so manches Horror-Fastfood, das gar nicht versucht, auf irgendeine Art besonders zu sein. In den ersten 30 Minuten macht „The Seventh Day – Gott steh uns bei“ sehr viel richtig und punktet mit seinem Setup sowie den Figuren. Leider geht dem Geschehen bald die Luft aus, was diese Teufelsaustreibung – gepaart mit dem arg unansehnlichen Look – zu einer schlussendlich drögen Angelegenheit macht.

Immer diese Problemkinder… (© Ascot Elite)
Der Film ist ab dem 07.05.2021 auf DVD und Blu-ray sowie ab dem 29.04.2021 digital erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Es herrscht die Dunkelheit bei „The Seventh Day“. Erwähnte Probleme mit zumeist kaum beleuchteten Sets und einer bewusst farblosen Bildgestaltung werden durch Kontraste und Schwarzwert, die jeweils ziemlich schwachbrüstig wirken, noch einmal untermalt. Ein paar überraschend unscharfe Nahaufnahmen und gelegentliches Rauschen sorgen ebenfalls nicht für einen positiven Eindruck. Davon abgesehen liefert die Blu-ray optisch solide Genrekost, die insgesamt gerade noch passabel ist.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton können überzeugen. Knarrende Böden, surrende Lichter, krachend zerschellende Gegenstände, wiederhallende Dämonenstimmen und die üblichen Jumpscare-Spielereien sorgen für ein räumliches Horror-Ambiente. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Versionen problemlos. Selbst wenn der Sound nicht immer perfekt ist, liefert die Blu-ray akustisch die beständigste Qualität.
4 von 5 Punkten
Extras: Der Trailer bleibt der einzige Bonus der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, YouTube
The Seventh Day
Originaltitel: | The Seventh Day |
Regie: | Justin P. Lange |
Darsteller: | Guy Pearce, Stephen Lang, Vadhir Derbez |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2020 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Ascot Elite
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 04.05.2021
Review: The Seventh Day (Blu-ray)