Inhalt: Der in die Jahre gekommene Arzt Serge (Michel Blanc, „Die Super-Cops – Allzeit Verrückt!“) hat keinen Bock mehr. Schlimm genug, dass er an Heiligabend mobilen Bereitschaftsdienst ableisten muss. Dazu gehen ihm auch noch Patienten und die Zentrale auf die Nerven, weil er sich im Geiste der Weihnacht schon das eine oder andere Schnäpschen gegönnt hat. Als er den gutmütigen Pizzaboten Malek (Hakim Jemili) anfährt, bekommt der Abend eine andere Wendung. Während der gar nicht mehr so jugendliche Pizzajunge die Situation unverletzt übersteht, verrenkt sich Serge fies den Rücken. Ein unfreiwilliger Feierabend würde dem Routinier wohl den Job kosten, weshalb er mit Malek einen Deal macht: Der von Medizin komplett ahnungslose Mann soll die Hausbesuche einschließlich Handlungsanweisung über Kopfhörer durchführen. Das Chaos nimmt seinen Lauf.
Kritik: Weihnachten in Paris – sehr viel mehr Romantik lässt sich wohl kaum in drei Worte packen. Obwohl Zeit und Ort stimmen, geht „Ein Doktor auf Bestellung“ von Regisseur und Co-Autor Tristan Séguéla dann doch in eine etwas andere Richtung. So muss eine wahrhaft grundverschiedene Zweckgemeinschaft im Stile von Cyrano der Bergerac für das leibliche Wohl der Pariser sorgen. Da wird es wohl kaum jemanden geben, der sich vom Endergebnis wirklich tiefgreifende Inhalte erwartet. Viel mehr wird harmloser Klamauk geboten, der zwar selten wirklich lustig, dafür meistens recht amüsant ist. „Ein Doktor auf Bestellung“ ist genau die Art von harmlos-sympathischer Feelgood-Unterhaltung, die man mit dem Genuss von Spekulatius und Lebkuchen noch einmal versüßt.
Da der Film das Herz an der rechten Stelle trägt und bis auf ein paar kleine Ausnahmen auf Ekelhumor verzichtet, funktioniert die Komödie auch außerhalb der besinnlichen Jahreszeit. Ein Garant, dass die seichte Unterhaltung funktioniert, sind zwei Hauptdarsteller, die auf dem Papier noch unterschiedlicher als ihre Figuren sind. Michel Blanc ist mit fast 50 Jahren Leinwand-Erfahrung eine echte Institution des französischen Comedy-Kinos. Als missmutiger Doktor Serge wurde ihm die Rolle praktisch auf den Lieb geschneidert. Hakim Jemili ist ein hauptsächlich über YouTube bekannt gewordener Komiker, der hier sein Kinodebüt feiern durfte. Sein ansteckend positiver Malek ist der ideale Gegenpol zu Blancs Miesepeter.
„Ein Doktor auf Bestellung“ ist sicherlich kein Werk, das auf irgendeine Art in die Geschichte eingehen wird. Dennoch bleibt das Gezeigte zu jeder Zeit nett und charmant, wodurch die Positivaspekte am Ende klar überwiegen.
Der Film ist ab dem 30.07.2021 auf DVD und Blu-ray sowie bereits ab dem 29.07.2021 digital erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Optisch wird ein sauberer Feelgood-Look in warmen Farben geboten. Schärfe und Detaildarstellung im nächtlichen Paris sind immer ordentlich, ohne Spitzenwerte zu erreichen. Die Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert verursacht keine augenfälligen Probleme. Dazu ist das Bild ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der französische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos aber ziemlich unspektakulär. Die saubere Dialogwiedergabe übers Zentrum bleibt der entscheidende Aspekt. Ein bisschen Räumlichkeit gibt es allenfalls im Straßenverkehr (z.B. Sirenen) und durch die Musik. Große Effekte dürfte hier aber ohnehin niemand erwartet haben.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: SquareOne Entertainment, LeinwandreporterTV, YouTube
Ein Doktor auf Bestellung
Originaltitel: | Docteur? |
Regie: | Tristan Séguéla |
Darsteller: | Michel Blanc, Hakim Jemili, Solène Rigot, Franck Gastambide |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Frankreich, 2019 |
Verleih: | SquareOne Entertainment |
Länge: | 86 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von SquareOne Entertainment
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 30.07.2021
Review: Ein Doktor auf Bestellung (Blu-ray)