Inhalt: Nach einem traumatischen Erlebnis ist Madison (Nicky Whelan, „Tödliches Verlangen“) mit ihrer kleinen Schwester Emily (Catherine Davis) nach Puerto Rico gezogen. Doch statt der Möglichkeit, endlich zur Ruhe zu kommen, wartet ein nächster Albtraum: Sie wird Zeugin, als zwei korrupte Cops (Texas Battle, Tito Ortiz) einen Mann ermorden. Dabei schießt man sie auch noch an. Der idealistische Detective Wakes (Bruce Willis, „Catch.44 – Der ganz große Coup“) versteckt sie in der Quarantänestation des örtlichen Krankenhauses. Es dauert aber nicht lange, bis die Killer Madison wieder auf den Fersen sind. Es beginnt ein nackter Überlebenskampf.
Kritik: Es ist kein Geheimnis, dass die Karriere von Bruce Willis schon bessere Tage erlebt hat und er inzwischen mit Kurzrollen in B- bis C-Movies zu sehen ist, die er im Autopilot-Modus abspult. Zuletzt hat er sich gleich dreifach zur Zusammenarbeit mit Regisseur Matt Eskandari überzeugen lassen. Noch vor (dem ebenfalls hier vorgestellten) „Survive the Night“ entstand 2019 in San Juan, Puerto Rico dieser Thriller, in dem es eine schlagkräftige Kellnerin mit mörderischen Bösewichtern zu tun bekommt. Das Setting wird vor der Kamera überhaupt nicht genutzt (hinter den Kulissen dürften Steuervergünstigungen o.ä. eine Rolle gespielt haben). Ansonsten entsteht ein sicherlich stumpfer, aber wenigstens geradliniger Thriller auf TV-Film-Level.
Die Logik wird mit Füßen getreten, die Dialoge sind schmerzhaft, aber irgendwie ist alles zumindest leidlich unterhaltsam. Das liegt zu großen Teilen an Hauptdarstellerin Nicky Whelan, die mit dem qualitativ fragwürdigen Material ihren Spaß hat. Ihre Gegenspieler Texas Battle und Tito Ortiz spielen wandelnde, eindimensionale Klischees. Bruce Willis macht den Film in seinen – zum Glück – begrenzten Szenen aktiv schlechter. Mit fast schon begeisterndem Minimalismus verzichtet er auf Mimik, Betonung und jegliche Dynamik. Wenn sein Detective Wakes mit greifbarer Scheißegal-Einstellung den Ausführungen seiner Kronzeugin lauscht und dann (ganz der empathische Kumpeltyp) mit dem Elan eines komatösen Snake Plissken vorschlägt: „Nennen Sie mich Steve!“, wird das Geschehen fast schon wieder unfreiwillig amüsant. Mit Steve Guttenberg feiert ein weiterer Ex-Star einen noch eingeschränkteren Gastauftritt.
Am Ende ist „Trauma Center“ ein seichter, etwas doofer, dabei aber einigermaßen kurzweiliger Thriller, bei dem vor allem ein (erneut) sagenhaft lustloser Bruce Willis im Gedächtnis bleibt.
Der Film ist ab dem 10.12.2020 auf DVD und Blu-ray sowie digital erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Für einen recht minimal beleuchteten, simpel produzierten Film, der sehr in den kargen Krankenhausfarben gehalten ist, sieht der Look insgesamt ordentlich aus. Schärfe und Detaildarstellung sind bei Nahaufnahmen gut, ansonsten eher passabel. Kontraste und Schwarzwert sind nicht immer ideal, verursachen aber auch keine großen Probleme. Bis auf Kleinigkeiten ist das Bild sauber und ruhig.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten zweckdienliche Kost. Die Dialoge sind immer klar priorisiert und verständlich. In der eingeschränkten Kulisse werden Hintergrundgeräusche und Musik brauchbar auf die Boxen verteilt. Groß erwähnenswerte Effekte sucht man vergeblich.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein paar Trailer bleiben der einzige Bonus auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Trauma Center
Originaltitel: | Trauma Center |
Regie: | Matt Eskandari |
Darsteller: | Bruce Willis, Nicky Whelan, Tito Ortiz, Texas Battle |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 10.12.2020
Review: Trauma Center (Blu-ray)