Review: High Fidelity

Das Artwork zu "High Fidelity" (© Starzplay)

Das Artwork zu “High Fidelity” (© Starzplay)

Inhalt: Robyn „Rob“ Brooks (Zoë Kravitz, „Kin“), Inhaberin eines kleinen Plattenladens in New York, ist aus allen Wolken gefallen, als sie von ihrem Freund Mac (Kingsley Ben-Adir) verlassen wurde. Ein Jahr später befindet sie sich auf dem Weg der Besserung. Doch dann kommt es zu einem Wiedersehen mit dem Ex. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, ist Mac schon wieder glücklich vergeben. Vollkommen frustriert fasst Rob den Entschluss, ihr chaotisches Liebesleben aufzuarbeiten und den fünf schlimmsten Trennungen auf den Grund zu gehen. Da es auch Mac in ihre Top-5 geschafft hat, wird das Vorhaben zur Mammutaufgabe.

 

Kritik: Im Jahr 1995 veröffentlichte Star-Autor Nick Hornby seine Romanfassung von „High Fidelity“. Fünf Jahre später folgte Stephen Frears’ überzeugende Film-Adaption mit John Cusack in der Hauptrolle. Nun haben die Showrunnerinnen Sarah Kucserka und Veronica West für den US-Sender Hulu eine weibliche Serien-Variante der Geschichte umgesetzt. Ein langlebiges Unterfangen wird hieraus nicht entstehen, da die Produktion nach dieser zehnteiligen Staffel 1 bereits abgesetzt wurde. Dennoch war natürlich spannend, ob „High Fidelity“ mit vertauschten Geschlechterrollen funktioniert. In den ersten vier (für Pressevertreter zur Verfügung gestellten) Episoden liefern die Macher durchaus charmantes, handwerklich ordentliches Fernsehen.

 

Rob und ihre Freunde schieben Frust (© Hulu)

Rob und ihre Freunde schieben Frust (© Hulu)

Dennoch ist nachvollziehbar, weshalb die Serie nicht zum Hit wurde. Das gezeigte Material, in dem die genervte Protagonistin durch New York (wo auch sonst) stampft und die direkte Konversation mit dem Zuschauer sucht, ist so bemüht hip und clever, dass sich „High Fidelity“ in der Welt von Woody Allen und seinen Nachfahren  unoriginell anfühlt. Es werden zahlreiche Klischees bedient, die die vorzügliche (und viel zu unbekannte) Parodie „They Came Together“ treffend aufs Korn genommen hat. Dazu kommen egozentrische, nur bedingt sympathische Figuren, die trotz all ihrer Schrullen nicht interessant genug sind, um sich wirklich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Zoë Kravitz ist als beziehungsgeschädigte Rob sicherlich absolut brauchbar, lässt aber das gewisse Etwas vermissen, das für eine Protagonistin mit derart engem Kontakt zum Publikum nötig wäre.

David H. Holmes ist als bester Kumpel zumindest ein durchweg funktionstüchtiger Neben-Charakter. Da’Vine Joy Randolph bleibt in der Rolle von Plattenladen-Mitarbeiterin Cherise durchweg laut und aufgekratzt, was auf Dauer ziemlich ermüdend ist. Kingsley Ben-Adir bekommt in diesen ersten Episoden kaum Material, um wirklich auf sich aufmerksam zu machen.

Diese Neuauflage von „High Fidelity“ ist sicherlich kompetent gemachte und gespielte Serien-Unterhaltung, die Fans ähnlich gelagerter Produktionen gefallen dürfte. Dennoch fehlt es an Einfallsreichtum und Esprit, wodurch die auf smartes Indie-Fernsehen gepolte Serie (zumindest in diesen ersten Episoden) einen fast durchweg mittelmäßigen Gesamteindruck hinterlässt.

3 von 5 Punkten

Die Serie ist aktuell bei Disney+ verfügbar.


Quelle: Starzplay, LeinwandreporterTV, YouTube

High Fidelity Staffel 1

Originaltitel:High Fidelity Season 1
Showrunner:Sarah Kucserka, Veronica West
Darsteller:Zoë Kravitz, Jake Lacy, Da'Vine Joy Randolph
Genre:Serie, Komödie, Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2020
Verleih:Starzplay
Länge:10 x 30 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Starzplay

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 14.09.2020
Review: High Fidelity (Starzplay)

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