Inhalt: Der 26 Jahre alte Alfred Pennyworth (Jack Bannon, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) hat zehn Jahre als Soldat gedient und träumt nun davon, in seiner Heimatstadt London eine Security-Firma zu gründen und mit Freundin Esme (Emma Corrin) ein schönes Leben zu führen. Zu seinen ersten Kunden gehören der wohlhabende Thomas Wayne (Ben Aldridge) und die idealistische Martha Kane (Emma Paetz). Beide sind Mitglieder der sogenannten „No Name League“, einer Untergrundbewegung, die sich dem Kampf gegen die nationalistische „Raven“-Vereinigung von Lord Harwood (Jason Flemyng, „Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen“) verschrieben hat. Ehe sich Alfred versieht, steckt er mitten in einem Gefecht, durch das sich das ganze Land verändern könnte – und für das er einen hohen Preis bezahlen muss.
Kritik: Als in die Jahre gekommener Butler und Vaterfigur kümmerte sich Alfred Pennyworth seit jeher um Multimilliardär Bruce Wayne und dessen Alter Ego Batman. Nachdem Showrunner Bruno Heller in „Gotham“ zuletzt schon einen Alfred gezeigt hat, der sich um den frisch zum Waisen gewordenen Teenager Bruce kümmert, geht diese Ableger-Serie noch einen ganzen Schritt weiter zurück. Wie beim großen Serien-Bruder erlaubt sich Heller auch hier einen ungewöhnlichen Comic-Look, der gerade wegen seiner Stilbrüche so viel Spaß macht. So existieren in dieser – gefühlt – in den 50er- bis 60er-Jahren angesiedelten Geschichte unter anderem öffentliche Hinrichtungen (!), die per Live-Stream (!!) übertragen werden. Dabei ergibt sich trotz alle Freiheiten ein rundes Gesamtbild.
Inhaltlich braucht die Serie (von der die ersten sieben Episoden zur Verfügung gestellt wurden) nicht lange, um Fahrt aufzunehmen. In einer exzellenten Pilot-Folge werden die Zuschauer in Windeseile in die Welt mit ihren Figuren und Gegebenheiten eingeführt. Auch in den folgenden Teilen, in denen Pennyworth mit seinen Kollegen Aufträge erfüllt, bietet die Serie gute Unterhaltung, die neben „Gotham“ vornehmlich an britische Klassiker von „James Bond“ bis „Doctor Who“ erinnert. Im Verlauf nimmt die Serie eine Abzweigung und ist sichtlich bemüht, eine durchgängige, atmosphärisch noch dichtere Geschichte zu erzählen. Dieses Vorhaben geht bislang aber nur teilweise auf, da „Pennyworth“ zwischen Spionage-Thriller, dem Kampf des Titelhelden mit seinem Kriegstrauma und übernatürlich anmutenden Fantasy-Elementen, die ein wenig an „Twin Peaks“ erinnern, zum Chaos neigt.
Eine große Stärke der Serie ist sicherlich der Hauptdarsteller Jack Bannon, der mit Charisma und Einfallsreichtum eine durchaus vorstellbare Version der so berühmten Figur spielt. Ben Aldridge und Emma Paetz als kommende Eltern von Bruce Wayne, Jason Flemyng und Paloma Faith als unterhaltsame Bösewichter, Hainsley Lloyd Bennett und Ryan Fletcher als Freunde und Hilfskräfte von Alfred sowie Emma Corrin als herzensgute Freundin sind weitere durchaus überzeugende Darsteller dieser ersten Episoden.
Selbst wenn die Serie nach gutem Start etwas vom Kurs abkommt, ist diese Geschichte über die jungen Jahre von Batmans Butler weit spannender, als viele Zuschauer erwarten dürften. Sollte der stylisch bebilderte Spionage-Action-Thriller noch ein paar Kinderkrankheiten ablegen, ist „Pennyworth“ eine durchaus zukunftsträchtige Serie.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Starzplay, YouTube
Pennyworth Staffel 1 Folge 1-7
Originaltitel: | Pennyworth Season 1 Episode 1-7 |
Showrunner: | Bruno Heller |
Schauspieler: | Jack Bannon, Ben Aldridge, Hainsley Lloyd Bennett |
Genre: | Serie, Action,Crime, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Starzplay |
Länge: | Pilot: 71 Minuten Folge 2-7: je ca. 55 Minuten |
FSK: | tba |
Mehr Informationen zur Serie findet ihr in der IMDb
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.10.2019
Review: Pennyworth – Episode 1-7 (Starzplay)