Review: Ghost Stories (Kino)

Das Plakat von "Ghost Stories" (© Concorde Filmverleih)

Das Plakat von “Ghost Stories” (© Concorde Filmverleih)

Inhalt: Wenn jemand von übernatürlichen Ereignissen redet, ist Professor Philip Goodman (Andy Nyman, „The Commuter“) nicht weit, um jedes Argument zu zerpflücken. In einer eigenen Sendung widmet er seine Zeit der Aufgabe, Parapsychologen, Hellseher und ähnliche Leute des Betrugs zu überführen. Doch dann bekommt der Vorzeige-Pragmatiker ausgerechnet von seinem Vorbild Charles Cameron (Leonard Byrne) einen Nachricht, der Beweise für das Paranormale gefunden haben will. Nacheinander lernt er den Nachtwächter Tony Matthews (Paul Whitehouse), den schrägen Teenager Simon Rifkind (Alex Lawther, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) und den Dozenten Mike Priddle (Martin Freeman, „Sherlock“) kennen, die unabhängig voneinander wirklich furchterregende Geschichten erzählen können. Als dann auch rund um Goodman merkwürdige Ereignisse geschehen, muss er einsehen, dass seine Vorurteile vielleicht doch unberechtigt waren.

Kritik: In den vergangenen Jahren hat Schauspieler Andy Nyman, der hauptsächlich in kleinen Rollen zu sehen ist, mit seinem Kumpel Jeremy Dyson an „Ghost Stories“ gearbeitet. Nachdem die Gruselgeschichte erfolgreich als Theaterstück gelaufen ist, haben die beiden das Material jetzt auch auf die Leinwand gebracht. Mit kleinem Geld ist dem Duo ein abwechslungsreiches Märchen gelungen, dass eine schöne Mischung von effektivem Grusel, dichter Atmosphäre und netten Humorelementen bietet. Die drei zentralen Episoden haben genug Eigenheiten, um für sich stehend zu funktionieren, passen aber auch als Gesamtkonstrukt zusammen. Auch wenn die Macher nicht gänzlich auf bekannte Elemente wie Jumpscares verzichten möchten, fühlt sich der Film doch wie eine angenehme Abwechslung zur bekannten Kost an.

Ein Pragmatiker auf Abwegen (© Concorde Filmverleih)

Ein Pragmatiker auf Abwegen (© Concorde Filmverleih)

Nachdem der Film lange Zeit sehr viel richtig macht, geht ihm – ausgerechnet nach einer schönen Wendung – in der Schlussphase ein wenig die Luft aus. So wirkt das Geschehen in seinem Schlussdrittel stellenweise etwas konfus und wartet dann doch mit einer eher platten Schlusspointe auf. Dennoch bietet „Ghost Stories“ bis dahin so viele überzeugende Elemente, dass die Überzeugungskraft des Filmes nur etwas gemindert wird. Schauspielerisch wird konstant ordentliche Kost geboten. Andy Nyman gibt einen unaufgeregten Wissenschaftler, der lange Zeit nur eine Art Erzähler gibt, ehe er dann wirklich ins Geschehen einbezogen wird. Während allen Phasen funktioniert seine Figur und hält die Geschichte zusammen.

Paul Whitehouse gibt einen zornigen Nachtwächter, dem während einer Dienstschicht wahrlich grauenhafte Erlebnisse widerfahren. Alex Lawther, der gerade erst mit der Netflix-Serie „The End of the F***ing World“ seinen großen Durchbruch gefeiert hat, darf hier auch einen verstörend sonderbaren Part spielen. Auch seine Geschichte kann komplett gefallen. Der bekannteste Namen des Filmes ist natürlich Martin Freeman, der hier einen „Heimgesuchten“ spielt. Mit durchaus erstaunlicher Exzentrik trägt er auch einen wesentlichen Teil dazu bei, dass das Werk in Erinnerung bleibt.

Obwohl sich die Macher gegen Ende ein wenig selbst im Weg stehen, ist „Ghost Stories“ doch eine kleine, feine Genre-Überraschung. Spannend, atmosphärisch und mit dem gewissen Augenzwinkern gibt es hier lange Zeit sehr gelungenes Horrorkino. Trotz einer etwas schwächelnden Schlussphase überwiegen hier insgesamt die positiven Aspekte ziemlich deutlich.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Concorde Filmverleih, Leinwandreporter TV, YouTube

Ghost Stories

Originaltitel:Ghost Stories
Regie:Jeremy Dyson, Andy Nyman
Darsteller:Andy Nyman, Martin Freeman, Paul Whitehouse
Genre:Thriller, Horror
Produktionsland/-jahr:UK, 2017
Verleih:Concorde Filmverleih
Länge: 98 MinutenFSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 19.04.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Films

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 19.04.2018
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