Inhalt: Mr. Wilson (Charles Grodin), hoher Angestellter eines Öl-Unternehmens, ist sich sicher, eine Quelle von ungeahntem Ausmaß auf einer von der Gesellschaft unberührten Insel entdeckt zu haben. Nach langer Organisation macht er sich mit einem riesigen Tanker und seinem Team auf den Weg. Erst mitten auf hoher See entdecken sie den Paläontologen Jack (Jeff Bridges), der sich als blinder Passagier an Bord geschmuggelt hat. Er möchte auf der Insel einer alten Legende nachjagen. Noch auf dem Hinweg empfängt die Crew den Hilferuf eines anderen Schiffes. Als sie ankommen, können sie nur noch die junge Schauspielerin Dwan (Jessica Lange, „The Gambler“) lebend bergen. Fortan begleitet sie die Expedition und findet schnell Gefallen an dem rebellischen Jack. Auf der Insel müssen die Forscher feststellen, dass sie nicht alleine sind. Ein Stamm von Eingeborenen hat eine riesige Wand gebaut, um sich vor einem Monster zu schützen, das sie selbst Kong nennen. Um das Monster zu besänftigen, entführen die Eingeborenen Dwan und stellen sie als Geschenk vor ihren Toren aus.
Kritik: Die Ur-Version „King Kong und die weiße Frau“ von 1933 ist bis heute ein großer Klassiker. Dementsprechend wollte man groß auffahren, als dieses Remake in der Planungsphase stand. So waren für den Regie-Posten zunächst Sam Peckinpah und Roman Polanski in der Verlosung gewesen. Erst als die beiden absagten, wurde „Flammendes Inferno“-Regisseur John Guillermin verpflichtet. Auch die weibliche Hauptrolle war lange vakant. So waren unter anderem Meryl Streep, Bo Derek und Barbara Streisand aussichtsreichen Kandidatinnen, die aber aus verschiedenen Gründen am Ende nicht am Projekt teilnahmen. Stattdessen kam es zum Leinwand-Debüt von Jessica Lange, die eine bis heute beeindruckende Karriere folgen ließ. Allgemein genießt dieser Film nicht den besten Ruf, bekam aber im Verlauf der Zeit mehr Anerkennung. Die etwas ausufernde Spielzeit von 134 Minuten stößt sicherlich einigen sauer auf. Das ist auch durchaus berechtigt, da manche Szenen gefühlt endlos lange gehen, ohne eine wirkliche Aussage zu haben. Auch die überzogen deutliche Message des Films, die dem Zuschauer in einem arg dramatischen Finale den Hals hinunter gestopft wird, ist doch eher etwas aufdringlich.
Dennoch wäre es falsch, dem Film seinen Charme und seine Qualitäten abzusprechen. Der Film ist handgemachtes, manchmal liebenswert naives Popcorn-Kino, das nach einem zu langen ersten Akt einfach Spaß macht. Ein großer Bonus ist hierbei natürlich der gigantische Titelheld, der dem Film den Spezialeffekte-Oscar bescherte. Auch ein Kampf mit einer Riesenschlange dürfte den meisten Zuschauern ein Lächeln bescheren. Doch Kong hätte wohl kaum so gut funktioniert, wenn Jessica Lange kein derart gelungenes (Golden Globe-prämiertes) Debüt gegeben hätte. Das Zusammenspiel des Riesenmonsters und der simpel gestrickten, herzensguten Schönheit Dwan ist einfach angenehm anzusehen. Jeff Bridges, der als Stimme der Vernunft (Natur) agiert und Charles Grodin, für dessen wirtschaftliche Interessen alles andere in den Hintergrund rückt, können natürlich keine sonderlich vielschichtigen Auftritte liefern. Doch spätestens wenn Kong dann das World Trade Center empor steigt, hat die Nostalgie gesiegt.
Sicherlich ist die „King Kong“-Ausführung von 1976 kein im klassischen Sinn wirklich guter Film. Trotz vorhandener Längen, mancher arg skizzenhaften Figuren und Handlungselementen ist dieses Remake immer noch ein wirklich sympathisches Guilty Pleasure, das so manchen Neuauflagen der etwas jüngeren Vergangenheit meilenweit voraus ist.
Der Film ist ab dem 19.01.2017 auf Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Natürlich dürften die meisten Zuschauer optisch noch erkennen, dass der Film schon ein paar Jahre hinter sich hat. Dennoch kann sich die Konvertierung durchaus sehen lassen. Schärfe und Detaildarstellung sind durchgängig recht ordentlich. Die Farben wirken manchmal ein wenig zu dunkel, bieten aber ansonsten satte und kräftige Töne. Kontraste und Schwarzwert sind nicht immer ganz ideal, wurden aber für einen 40 Jahre alten Film ziemlich gut optimiert. Manchmal kommt es zu einem starken Rauschen. Ansonsten ist die Präsentation einigermaßen ruhig.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonfassung kommen in einer überarbeiteten DTS-HD MA 2.0-Version. Die klar priorisierten, gut verständlichen Dialoge sind die große Konstante des Filmes. Ansonsten ist es natürlich recht ungewohnt, einen solchen Popcorn-Film mit einfachen Stereo-Sound zu erleben. Insgesamt gesehen, ist die Abmischung über die Frontboxen absolut solide ausgefallen. Leider gehen gerade den Schreien von King Kong ein wenig die Wucht ab, was dann doch etwas enttäuscht.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein paar entfernte Szenen (17 Minuten) und Trailer sind der einzige Bonus auf der Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Dead End Drive-In, YouTube
King Kong
Originaltitel: | King Kong |
Regie: | John Guillermin |
Darsteller: | Jeff Bridges, Charles Grodin, Jessica Lange |
Genre: | Abenteuer, Fantasy, Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1976 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 134 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |