Review: The Walk (Kino)

Das Kino-Plakat von "The Walk" (© Sony Pictures Germany)

Das Kino-Plakat von “The Walk” (© Sony Pictures Germany)

Inhalt: Der Pariser Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt, „Sin City 2 – A Dame To Kill For“) verdingt sich als Straßen-Künstler und führt Balance-Stücke auf. Als er im Wartezimmer einer Zahnarzt-Praxis vom Bau des World Trade Centers in New York liest, kommt ihm eine fixe Idee. Er will ein Seil zwischen den beiden Türmen spannen und darauf balancieren. Eine solche Aktion wäre nicht nur gefährlich, sondern ist auch strengstens verboten, weswegen eine detaillierte Planung nötig ist. Gemeinsam mit Lehrmeister Rudy (Ben Kingsley, „Stonehearst Asylum – Diese Mauern wirst du nie verlassen“) und Freundin Annie (Charlotte Le Bon, „Yves Saint Laurent“) stellt er ein internationales Team zusammen, das bei der Vorbereitung des Coups hilft. Am 07.08.1974 ist es dann so weit. Das Drahtseil hängt stramm zwischen den Türmen und Philippe steht mit seinem Balancier-Stab am Rande des Gebäudes.

 

Kritik: In den 70er-Jahren wurde Philippe Petit mit seinem waghalsigen Kunststück zu einer medialen Sensation. In der Autobiographie „To Reach the Clouds“ verarbeitete er seine Erfahrungen. Das lieferte schon die Vorlage für die Dokumentation „Man on Wire“, die im Jahr 2009 den Oscar gewann. Star-Regisseur Robert Zemeckis („Flight“) hat den Stoff jetzt als Vorlage für einen Spielfilm genommen. Das desaströse Abschneiden an den amerikanischen Kinokassen ließ schlimme Befürchtungen betreffend der Qualität aufkommen. Dabei ist „The Walk“ ein charmant erzählter Film, der optisch komplett überwältigt. Mit einem gewissen Augenzwinkern führt Joseph Gordon-Levitt als Erzähler und Protagonist durchs Geschehen.

 

Ein Mann und sein Seil (© Sony Pictures Germany)

Ein Mann und sein Seil (© Sony Pictures Germany)

Amüsant und kurzweilig bekommen die Zuschauer die Entstehung der ungewöhnlichen Idee und die Planung des Drahtseilakts gezeigt. Auch wenn sich die Spannung in Grenzen hält, ist das Geschehen jederzeit schön anzusehen. Schon hier kriegen die Zuschauer einige Male einen 3D-Effekt zu sehen, der hier eine wirkliche Daseinsberechtigung hat. Mit einer tollen Bildtiefe wird die Stärke des Mediums ausgenutzt. Natürlich freuen sich die meisten Zuschauer ohnehin nur auf den titelgebenden Lauf von Petit. Nach einer angenehm seichten ersten Stunde gibt es dann wirklich spektakuläres Kino. Die Bilder auf dem Seil sind atemberaubend und pressen vor allem die nicht ganz schwindelfreien Besucher in die Sitze. Auch wenn der Film merklich etwas zu lang geworden ist, werden die Zuschauer mehr als entschädigt. Neben der tollen Optik gibt es wieder einmal einen starken Joseph Gordon-Levitt zu bewundern, der mit französischem Akzent und schelmischen Grinsen den unbedarften Ton des Filmes ausmacht. An seiner Seite macht vor allem Ben Kingsley als Seiltanz-Guru Papa Rudy sehr viel Freude. Nörgelnd, clever und herzlich erleben die Zuschauer einen Kingsley in wirklich guter Form.

Weshalb „The Walk“ der vielleicht größte Flop des Jahres an den amerikanischen Kinokassen ist? Vielleicht weil das Ende schon vor Anfang fest steht. Das ändert aber nichts daran, dass Robert Zemeckis einen wirklich guten Film gedreht hat. Mit Charme, Humor und mit starken Bildern bietet „The Walk“ eigentlich alles, was für einen lohnenden Kinobesuch benötigt wird.

4 von 5 Punkten


Quelle: Sony Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

The Walk

Originaltitel:The Walk
Regie:Robert Zemeckis
Schauspieler:Joseph Gordon-Levitt, Ben Kingsley, Charlotte Le Bon
Genre:Biographie, Drama, Abenteuer
Produktionsland/-jahr:USA, 2015
Kinostart:22.10.2015
Verleih:Sony Pictures
Länge:123 Minuten
FSK:ab 6 Jahren
Homepage des Films:The Walk

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.10.2015
The Walk (Kino)

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