Inhalt: Bis vor wenigen Jahren war der brillante Ermittler Sherlock Holmes (Johnny Lee Miller, „Dexter“) in London als Berater für das Scotland Yard tätig. Von Drogenproblemen geplagt, versucht er in New York einen Neustart, wo er von seinem Vater die Abstinenzbegleiterin Dr. Joan Watson (Lucy Liu, “Lucky Number Slevin“) an die Seite gestellt bekommt. Beruflich bekommt er von seinem alten Weggefährten Captain Toby Gregson (Aidan Quinn, „The Mission“) eine neue Chance: Er soll für das NYPD Fälle lösen. Der wortgewandte Sonderling schafft es dank seiner grandiosen Beobachtungsgabe immer wieder, in äußerst kniffligen Fällen neue Beweise zu finden. Dabei bleibt Watson immer an seiner Seite, um Rückfälle zu verhindern.
Kritik: Der Londoner Ermittler Sherlock Holmes und sein treuer Freund Dr. John Watson gehören zu den bekanntesten fiktiven Charakteren der letzten 100 Jahre. Im späten 19. Jahrhundert von Schriftsteller Arthur Conan Doyle entwickelt, bildeten die Figuren die Grundlage für zahlreiche Verfilmungen. Zuletzt waren Robert Downey Jr. und Jude Law in den Guy Ritchie-Filmen sowie Benedict Cumberbatch und Martin Freeman in der BBC-Serie als Ermittler-Pärchen zu sehen. Seit 2012 läuft nun „Elementary“ von Robert Doherty („Medium“), für die das Geschehen nach New York verlegt und Dr. Watson kurzerhand zur Frau umfunktioniert wurde. In dieser Box befinden sich die ersten zwölf Episoden der Staffel.
Wenig Neues – aber gut gespielt
Außer den offenkundigen Änderungen wird aber schon in der ersten Episode offenkundig, das hier keine innovative TV-Unterhaltung geliefert wird. Eine charismatisch, verschrobene Hauptfigur, die in 42 Minuten praktisch im Alleingang Mordfälle löst, hört sich nicht nur ähnlich wie „The Mentalist“ an. „Elementary“ ist merklich an diese Serie angelegt, ohne aber die gleiche Qualität zu liefern. Auch „CSI“-Fans werden die Struktur der Episoden nur zu gut kennen. Selbst das Auffinden eines ersten Hauptverdächtigen folgt in fast jeder Folge zur fast exakt gleichen Zeit. Die Fälle sind dennoch nie wirklich langweilig. Mehr als harmlose Unterhaltung für Zwischendurch wird hier aber nicht geboten.
Das deutlich beste Element (Wortspiel…) an „Elementary“ sind die Schauspieler. Vor allem der schottische Charaktermime Johnny Lee Miller als Sherlock entpuppt sich als Volltreffer. Mit verschmitztem Charme und sichtlicher Spielfreude hebt er alleine die Sendung schon auf höheres Niveau. Vor allem die Originalfassung ist wegen Millers voll ausgelebtem Akzent vergnüglich. Auch Lucy Liu macht ihren Part als weiblicher Watson sehr ordentlich. Sie harmoniert gut mit Miller. Aidan Quinn, der seine beste Zeit in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren hatte, darf hier als sympathischer Polizei-Kapitän mittun. John Michael Hill ergänzt als Detective Bell den Haupt-Cast. Dazu kommen noch einige prominente Gast-Stars: Der ehemalige Profi-Fußballer Vinnie Jones darf in der deutlich stärksten Folge „M.“ einen psychopathischen Briten verkörpern. David Costabile („Breaking Bad“), Gbenga Akinnagbe („The Wire“) und Dallas Roberts („The Walking Dead“) sind weitere Schauspieler, die wohl den meisten Serien-Fans bekannt sein dürften.
Mit der ersten Hälfte der Staffel gelingt es den Machern von „Elementary“ nur sehr sporadisch, dem großen Namen Sherlock Holmes gerecht zu werden. Es ist hauptsächlich der Klasse von Johnny Lee Miller zu verdanken, dass die Serie überhaupt solides Krimi-Niveau erreicht. Allerdings lässt die finale zwölfte Episode schon darauf hoffen, dass in der zweiten Hälfte noch eine Steigerung erfolgen kann.
Die Box ist ab dem 06.03.2014 auf DVD erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die Bildumsetzung bei dieser DVD-Box erfüllt alle Erwartungen. Die Aufnahmen sind ziemlich scharf und haben eine zufriedenstellende Darstellung von Details. Wegen eines guten Schwarzwertes und ordentlich eingestellten Kontrasten ist auch in den Nachtszenen alles, was nötig ist, zu erkennen. Die Farben sind recht natürlich und Bildfehler sind nicht zu erkennen, weswegen der solide Transfer kaum einen Grund zur Kritik liefert.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche 2.0-Tonspur und die englische, verlustlose Dolby Digital 5.1- Tonspur erreichen ordentliche Qualität. Die Dialoge sind zu jeder Zeit gut verständlich und klingen recht natürlich, wobei die Originalfassung etwas runder wirkt. Die Source-Musik und die Hintergrundgeräusche (zum Beispiel in gefüllten Räumen) wurden sauber abgemischt. Insgesamt eine unspektakuläre aber gelungene Vertonung.
3 von 5 Punkten
Extras: Auf der ersten DVD befinden sich die ziemlich gelungenen Featurettes „Ein ganz eigener Holmes“ (12 Minuten) und „Liu und Watson“ (10 Minuten). Leider bleiben diese beiden Beiträge die einzigen Bonusmaterialien zur Halbstaffel.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Dragon Source, YouTube
Elemantary - Season 1
Originaltitel: | Elemantary - Season 1 |
Entwickler: | Robert Doherty |
Darsteller: | Jonny Lee Miller, Lucy Liu, Aidan Quinn |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2012 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 24 Episoden zu je 42 Minuten (Season 1.1: 12 Episoden, Season 1.2: 12 Episoden) |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures