Review: Youth in Revolt (DVD)

Das DVD-Cover von "Youth in Revolt" (Quelle: Senator Home Entertainment)

Das DVD-Cover von “Youth in Revolt” (Quelle: Senator Home Entertainment)

Inhalt: Der Teenie Nick Twisp (Michael Cera, „Superbad“) hasst seinen Namen fasst so abgrundtief, wie die Ödnis in seinem Heimatdorf, seinen faulen Vater George (Steve Buscemi), seinen noch nutzloseren Stiefvater in spe Jerry (Zach Galfianakis, „Hangover 2“) und seine absolute Chancenlosigkeit bei Mädchen. Seinen Kummer vergisst er bei Fellini-Filmen und Sinatra-Songs. Als Jerry eine Dummheit begeht, müssen er, Nick und Nicks Mutter Estelle (Jean Smart, „Garden State“) vorübergehend in einer Wohnwagensiedlung untertauchen. Kaum angekommen lernt Nick seine hübsche Nachbarin Sheeni (Portia Doubleday, bald im „Carrie“-Remake zu sehen) kennen, die doch tatsächlich Interesse an ihm zeigt.

Doch die junge Liebe hält nicht lange, da Nick bald wieder nach Hause muss. Wenn er das Mädchen seiner Träume behalten möchte, darf er nicht wie der schüchterne Nick Twisp handeln: Er muss charmant, einfallsreich und skrupellos sein, wenn er zurück zu seiner ersten großen Liebe möchte. Um das zu vollbringen, schafft Nick ein Alter Ego namens Francois Dillinger, der mit Sonnenbrille, Zigarette im Mundwinkel und Schnurrbart das Leben des jungen Mannes in gewünschte Bahnen lenken soll.

Kritik: Miguel Arteta („The Good Girl“) führte 2009 Regie bei dieser tragischen Coming of Age-Komödie, die komplett auf ihren Star Michael Cera zugeschnitten ist. Der bemitleidenswerte, hoch intelligente Nerd Nick sorgt schon in den ersten Szenen durch die schmerzhaft pragmatischen Feststellungen über sich und die Umwelt für die ersten Grinser und wird bald von einer ganzen Reihe kurioser Gestalten unterstützt. Jeder dürfte sich für ihn freuen, als er die hübsche und ähnlich gepolte Sheeni kennen lernt. Dabei dürfte aber jedem klar sein, dass durch diese Traumfrau das Chaos für den dürren Eigenbrödler erst richtig losgeht. Auch wenn der Film nach einem großartigen Beginn immer mehr an Tempo verliert, nimmt Arteta seine Figuren jederzeit ernst und entwickelt eine etwas abgedrehte Feel-Good-Story, die nicht nur wegen dem Hauptdarsteller ins Universum von Judd Apatow („Beim ersten Mal“) passt.

Nick mit seiner Angebeteten (Quelle: Senator Home Entertainment)

Nick mit seiner Angebeteten (Quelle: Senator Home Entertainment)

Der doppelte Cera bekommt viel Unterstützung

Es gibt wohl kaum einen Comedy-Darsteller, der so vortrefflich den missverstandenen Versager mimen kann wie Michael Cera. Er hat sich zwar ein Bisschen in dieser Rolle verfangen, weiß aber auch hier in vollem Maß zu überzeugen. Als Alter Ego Francois gelingt es ihm sogar, eine raue und bösartige Seite zu zeigen, die ihm wohl nur die wenigsten zugetraut haben. Portia Doubleday gibt als kesse Sheeni den Love Interest für Cera/Nick/Francois. Mit natürlichem Charme und guter Laune verdreht sie so nicht nur dem Protagonisten den Kopf. Jean Smart macht als überforderte, naive Mutter ebenso viel Spaß wie Steve Buscemi als selbstgefälliger, erziehungsuntauglicher Vater.

Zach Galfianakis sorgt als Jerry für Chaos (Quelle: Senator Home Entertainment)

Zach Galfianakis sorgt als Jerry für Chaos (Quelle: Senator Home Entertainment)

Auch wenn sein Auftritt nicht allzu lange andauert, kann Zach Galfianakis („Hangover III“) als nichtsnutziger Freund der Mutter einige der witzigsten Momente in der tragikomischen Geschichte beanspruchen und gibt ein nettes Feindbild (Nick zur Mutter: „Ist das jetzt nur eine Affaire oder kann ich mich in den nächsten Jahren auf Jeremys Anwesenheit einstellen.“). Ray Liotta als übellauniger Kleinstadt-Sheriff, Rooney Mara („Verblendung“) als freizügige Mitschülerin von Sheeni und Justin Long („Idiocracy“) in der Rolle von Sheenis Bruder steuern ebenfalls durchaus sehenswerte Auftritte bei.

„Youth in Revolt“ schwankt teilweise deutlich in Tempo und Gagdichte. Aufgrund origineller Figuren und Sequenzen, guter Schauspielleistungen und einer angenehmen Atmosphäre ist Artetas Tragikomödie sicher einen Blick wert.

Der Film ist ab dem 28.03.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3,5 von 5 Punkten

Nick bricht als Francois die Regeln (Quelle: Senator Home Entertainment)

Nick bricht als Francois die Regeln (Quelle: Senator Home Entertainment)

Bild: Der Independent-Film überrascht mit einem starken Transfer. Die Bilder sind immer stark und verfügen über eine gute Durchzeichnung. Die Farben sind nicht zu kräftig, wirken aber sehr natürlich. Das leichte Bildrauschen passt zum Look des Filmes.

4 von 5 Punkten

Ton: Der englische und der deutsche Dolby Digital 5.1-Ton erreichen ebenfalls ein ordentliches Niveau. Der ruhige Film verfügt über eine selbst bei dem flüsternden Michael Cera stets problemlose Dialogverständlichkeit. Der Score und die wenigen Effekte wurden mit räumlichem Klang abgemischt.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein lohnender Audio-Kommentar von Miguel Arteta und Michael Cera ist das Highlight der Bonusmaterialien. Die Deleted Scenes (11 Minuten) sind überraschend unterhaltsam. Auch die im Homevideo-Look gehaltenen Audition Tapes (11 Minuten) wissen zu gefallen. Die zusätzlichen Animations-Sequenzen sind absolut verzichtbar. Einige Trailer runden die Extras ab.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: Senator Film, YouTube

Youth in Revolt

Originaltitel:Youth in Revolt
Regie:Miguel Arteta
Darsteller:Michael Cera, Portia Doubleday, Ray Liotta
Genre:Tragikomödie
Produktionsland/-jahr:USA, 2009
Verleih:Senator Home Entertainment
Länge:89 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

 

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