Review: Music Within (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Music Within" (Quelle: Senator Home Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “Music Within” (Quelle: Senator Home Entertainment)

Inhalt: In seiner Kindheit hatte Richard Pimentel (Ron Livingston, „Adaption“) mit problematischen Verhältnissen zu kämpfen: Sein Vater war jung verstorben und seine geistig gestörte Mutter (Rebecca De Mornay, „Die Hand an der Wiege“) konnte ihm nie die nötige Unterstützung bieten. Während seiner Schulzeit inspiriert ihn ein Lehrer, nach seiner eigenen Bestimmung zu suchen, woraufhin Richard seine Leidenschaft im Debattieren findet. Über Jahre gewinnt er jede Auszeichnung, bis er von Uni-Professor Padrow (Hector Elizondo, „Pretty Woman“) als Dampfplauderer enttarnt wird.

Frustriert lässt er sich vom Militär verpflichten und geht nach Vietnam. Im Kampf wird er dann aber schwer verletzt und verliert sein Gehör, was ihn nach einiger Trauerzeit zu seiner eigentlichen Arbeit führt. Durch die Freundschaft zum an Zerebralparese erkrankten Art (Michael Sheen, „Frost/Nixon“) und dem Veteranen Mike (Yul Vazquez, „American Gangster“) entdeckt er sein Talent, die Rechte von Behinderten zu fördern. Damit gelingt es ihm, nachhaltig die Zukunft der USA mitzubestimmen.

Kritik: Bereits im Jahr 2007 verfilmte Steven Sawalich die Lebensgeschichte des Menschenrechtlers Richard Pimentel. Im Angesicht des Werdegangs von Pimentel verwundert es, dass niemand vor dem Regie-Neuling Sawalich auf diese Idee gekommen war. Vor etwa 30 Jahren waren Rollstuhlrampen und Behindertentoiletten noch Hirngespinste und eine Obszönität namens „Ugly Law“ verbot es sichtbar Schwerbehinderten (wie Richards Freund Art) in Restaurants zu speisen. Es ist fast ausschließlich dem unbändigen Einsatz des Protagonisten zu verdanken, dass in den USA ein kolossales Umdenken stattgefunden hat.

Richard nach seinem Kriegsunfall (Quelle: Senator Home Entertainment)

Richard nach seinem Kriegsunfall (Quelle: Senator Home Entertainment)

Der rote Faden fehlt ein wenig

Bei diesem im höchsten Maße ambitionierten Projekt fällt es aber schnell auf, dass ein unerfahrener Filmemacher am Werk war, der noch nach seiner Handschrift sucht. In der ersten Hälfte ist „Music Within“ eine Tragikomödie, die mit pfiffiger Ironie und angemessener Ernsthaftigkeit an die Thematik geht. Die Kommentare aus dem Off stützen den augenzwinkernden Erzählstil und mit Pimentel, seinem sarkastischen Kumpel Art und der offenherzigen Christine (Melissa George) findet sich ein sympathisches Figuren-Trio, dem der Zuschauer gerne zusieht. Als Richard mit seinem Kreuzzug für die Behinderten-Rechte beginnt, geht der Inszenierung ein Teil ihrer Leichtigkeit verloren. Vielmehr kommt es fortan zu einer faktischen Aufzählung seiner Taten und die persönliche Ebene gerät deutlich zu kurz. So wird die mühsam aufgebaute Beziehung zu Christine kaum noch behandelt und die gesamte zwischenmenschliche Interaktion Pimentels rückt in den Hintergrund. Diese Distanz raubt dem Film seine Emotionalität und seinen Charme, was durchaus enttäuschend ist.

Christine, Art und Richard haben Spaß (Quelle: Senator Home Entertainment)

Christine, Art und Richard haben Spaß (Quelle: Senator Home Entertainment)

Ron Livingston spielt Richard in hohem Maß überzeugend. Er gibt dem sturen Andersdenker die nötige Ausstrahlung, um seine Erfolge nachvollziehbar zu machen. Die Australierin Melissa George spielt als Christine mit Tiefgang und Emotionen, wodurch sie trotz knapp bemessener Spielzeit einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Der Star von „Music Within“ ist der damals noch relativ unbekannte Michael Sheen, der als schwer behinderter Art unfassbar authentisch agiert. Gute Schauspieler wie Yul Vazquez, Hector Elizondo und Rebecca De Mornay sorgen dafür, dass auch die Nebenrollen überzeugen können. Auch Leslie Nielsen hat einen kleinen Cameo-Part.

„Music Within“ hat eine packende Geschichte zu erzählen. Aufgrund von handwerklichen Unzulänglichkeiten kann das Leben von Pimentel nur in der Entstehungsgeschichte wirklich fesseln. Danach verlässt Sawalich der Mut, seinen tragikomischen Erzählstil beizubehalten, was den Film etwas zu faktisch werden lässt. Zum Glück kann sich der Regisseur da auf seine Schauspieler verlassen, wegen denen diese Biographie unumstritten sehenswert bleibt.

Der Film ist ab dem 25.01.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3,5 von 5 Punkten

 

Bild:Der Transfer bietet meistens klare und kräftige Farben, eine hohe Schärfe und gute Kontraste. Allerdings zeigt das Bild in dunklen Szenen deutliche Schwächen. Aufgrund eines sehr deutlichen Filmkorns gehen einige Details verloren und auch die Kontraste sind teilweise schwer auszumachen.

3 von 5 Punkten

Ton:Sowohl der englische als auch der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton sind überzeugend transferiert worden. Die Dialoge sind immer gut verständlich und Musik sowie Hintergrundgeräusche wurden gut abgemischt. Während der Vietnam-Szenen kommt sogard er ein oder andere Surround-Effekt zu Einsatz.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Bis auf einige Trailer gibt es keine Bonusmaterialien.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Universum Film,YouTube

Music Within

Originaltitel:Music Within
Regie: Steven Sawalich
Darsteller:Ron Livingston, Melissa George, Michael Sheen
Genre:Drama
Produktionsland/-jahr:USA, 2007
Verleih:Senator Home Entertainment
Länge:94 Minuten
FSK:ab 6 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 26.01.2013
Music Within (Blu-ray)

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