Inhalt: Im Jahr 871 nach Christus war die Lebenserwartung nicht allzu hoch, was vor allem an den brutalen Kämpfen zwischen verfeindeten Bevölkerungsgruppen lag. Steinar (Charlie Bewley, „Soldiers of Fortune“), jüngster Sohn des Wikinger-Königs (James Cosmo, „Game of Thrones“), gehört zu den besten Kriegern seines Volkes. Als sein Vater verletzt wird und im Sterben liegt, wird Steinar beauftragt, seinen verschollenen ältesten Bruder zu suchen, damit dieser die Thronfolge antreten kann. Gemeinsam mit einer kleinen Truppe enger Vertrauter reitet er in das feindliche Territorium, wo die Sachsen herrschen. Wenn die Wikinger hier auffallen, bedeutet das ihren Tod. Im Verlauf der Reise reift Steinar immer mehr zu einem richtigen Anführer und meistert mit seinen Untergebenen auch die gefährlichsten Situationen, um seinem Land einen neuen König zu finden.
Kritik: Mit ganz kleinem Geld drehte Serien-Regisseur Farren Blackburn („Dr. Who“) diesen Historien-Action-Film. Ein großer Pluspunkt sind die wunderschönen walisischen Landschaften, in denen die Protagonisten unterwegs sind. Leider endet hier schon der wirklich positive Teil, da das Drehbuch so anspruchslos (und teilweise dümmlich) ist, das es dem Zuschauer weh tut. Allerdings ist der Unterhaltungswert zumindest in der ersten Stunde aufgrund unfreiwilliger Komik so hoch, das man geneigt sein möchte, diese Inhaltsleere zu vergessen, da der Film tatsächlich recht sympathisch wirkt. Das die Kombination aus martialischen Kampf-Sprüchen und eher durchwachsen choreografierten, sehr brutalen Auseinandersetzungen mit dem Schwert nicht dazu reicht, einen neuen „Braveheart“ zu kreieren, sollte wohl jedem klar sein. Aufgrund geringer Mittel lässt sich noch vergeben, das die Ausstattung und die Kostüme zu großen Teilen eher billig wirken. Das die ganze Inszenierung deswegen an manchen Stellen deshalb sehr laienhaft wirkt, ist eine logische Konsequenz.
Am Ende ist der Spaß vorbei
Was aber der Handlungswust in den letzten 30 Minuten bedeuten soll, dürfte für einige unentschlüsselbar sein. Das sich hier die Ereignisse überschlagen, könnte eine gute Sache sein, wenn es nicht so wirr wäre. In dieser Phase geht dann sogar noch die Freude verloren, die uns „Hammer of the Gods“ bis dahin eher unfreiwillig geliefert hat. Diesen Film schauspielerisch zu bewerten, ist natürlich nahezu unmöglich. Charlie Bewley und James Cosmo sind die deutlich bekanntesten Darsteller des Films, wirken aber ebenso deplatziert wie der Rest der Besetzung. An dieser Stelle sollte dann einmal über die Arbeit des Regisseurs nachgedacht werden, der außer den Hintergründen nicht allzu viel im Griff zu haben scheint.
So kommt es, das „Hammer of the Gods“ insgesamt ein wirklich schlechter, gewalttätiger Film ist, dessen Dialoge nah ans Unerträgliche gehen. Allerdings geht bei dieser Produktion schon so viel schief, dass er zeitweise wirklich für beste Laune sorgt und sich als Idealbesetzung für einen bierseligen DVD-Abend anbietet. Weswegen der Film in der Schlussphase seine extrem einfache Erzählweise (Reiten, wichtige Sachen sagen, töten) über Bord wirft und versucht, clever zu sein (woran er grandios scheitert) ist vielleicht das größte Mysterium an einer Produktion, deren künstlerischer Wert sich auf das Landschafts-Panorama beschränkt.
Der Film ist ab dem 25.10.2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Die DVD hat eine weit überdurchschnittliche Bildqualität. Die Aufnahmen sind eigentlich immer scharf und recht detailreich. Die Kontraste sind kräftig und es gehen kaum Details verloren. Die Farben sind in zumeist in ordentlichen Blautönen gehalten. Der Schwarzwert wurde nahezu optimal eingestellt. Für ein SD-Bild ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis.
4 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur in Dolby Digital 5.1 können ebenfalls durchaus überzeugen. Die Dialoge sind gut verständlich, schwächeln aber (vor allem in der deutschen Fassung) bei der Natürlichkeit. Hier klingen die Gespräche deutlich nach Studio. Hintergrundgeräusche und Score wurden dafür sehr gut abgemischt und liefern einen angenehmen Klangteppich. In den Kampfszenen kommen sogar noch einige Bässe zum Einsatz.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein paar recht ausführliche Interviews (insgesamt 37 Minuten), ein werbelastiges Making of (21 Minuten) und ein kurzes, aber lohnendes Hinter den Kulissen zu den Special Effects (6 Minuten) sorgen für einen ordentlichen Mehrwert.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Entertainment One, YouTube
Hammer of the Gods
Originaltitel: | Hammer of the Gods |
Regie: | Farren Blackburn |
Darsteller: | Charlie Bewley, Elliot Cowan, Clive Standen |
Genre: | Historien-Action |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2012 |
Verleih: | Entertainment One |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |