Inhalt: Als der alternde Polizeibeamte Bill Mulloy (Warren Clarke, Dim aus „Uhrwerk Orange“) einen Nervenzusammenbruch vor laufender Kamera hat, wird Peter Hunter (Paddy Considine, „Das Bourne Ultimatum“) installiert, um die Arbeit der Polizei von West Yorkshire zu unterstützen. Hunter kennt sich in der Region aus, da er vor Jahren ohne Ergebnis die Ereignisse um Eddie Dunford (Teil 1) untersucht hatte. Da der Gesetzes-treue Beamte auch nach dieser langen Zeit immer noch nach einem Ergebnis sucht, können ihn viele seiner weniger integeren Kollegen nicht besonders gut leiden. Dazu ist der Frauenmörder „Yorkshire Ripper“ immer noch frei und ein Trittbrettfahrer kopiert auch noch dessen Arbeit. Hunter wird in einen Sumpf aus Lügen, Korruption und Gewalt gezogen.
Kritik: In diesem zweiten Teil der Verfilmung eines David Peace-Romanes übernahm James Marsh (Oscar für die „Beste Dokumentation“ 2009 „Man on Wire“ die Regie. Wie im ersten Teil ist auch hier die Stimmung vom ersten Moment an sehr düster. Allerdings sind die ebenso starken Bilder sehr viel heller und hoffnungsvoller als im ersten Teil, was der Regisseur wohl mit dem engagierten Wesen von Peter Hunter verknüpft. Erneut entwickelt sich eine verwinkelte Geschichte mit merkwürdigen Charakteren, die teilweise aus dem ersten Teil bekannt sind, und einer unverwechselbaren Atmosphäre.
Paddy Considine gegen den Rest der Welt
Nachdem Andrew Garfield im ersten Teil als Journalist Eddie Dunford brillierte, kann Paddy Considine als strikter Detektiv einen ähnlich starken Protagonisten spielen. Considine, der 2007 in der Krimi-Komödie „Hot Fuzz“ an der Seite von Simon Pegg seinen internationalen Durchbruch feierte, kann dem stets fokussierten Peter, der für seinen Job lebt, das nötige Maß an Herz verleihen. Maxine Peake als fleißige Helen und Tony Pitts als loyaler John überzeugen als seine Assistenten. Nachdem er im ersten Teil hauptsächlich als wortkarger Schläger zu sehen war, rückt der von Sean Harris famos verkörperte Bob Craven hier mehr in den Mittelpunkt. Sein diabolischer und fein ironischer Auftritt gehört zu den Hightlights dieses Films. Warren Clarke, bei dem der Zuschauer durch sein unverkennbares Grinsen sofort an seine Rolle in „Uhrwerk Orange“ denken muss, kann hier als heimtückischer Cop Bill „Dachs“ Mulloy trotz recht geringer Spielzeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das gleiche gilt für den neuen „The Walking Dead“-Star David Morrissey in der Rolle von Abteilungsleiter Maurice Jobson.
„Yorkshire Killer 1980“ hat sehr viel mehr zu bieten, als von einem zweiten Teil eines TV-Dreiteilers zu erwarten ist. Sowohl Bilder als auch Handlung und Schauspieler bieten jederzeit gehobenes Kino-Niveau, weswegen dieser sehr sachliche Film voll überzeugen kann, auch wenn er nicht die prominenten Gesichter des ersten Teils aufzuweisen hat. Die Liebhaber britischen Kinos werden hier ebenso bestens bedient wie die Fans düsterer Krimis, was im Endergebnis bedeutet, dass „Yorkshire Killer 1980“ für sich genommen ein wirklich guter Film ist.
4 von 5 Punkten
Bild: Das Bild im zweiten Teil ist wesentlich klarer und natürlicher als beim bewusst dreckig eingefärbten ersten Teil. So kommt es zu einer Steigerung in puncto Detailschärfe und Kontrast.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische und der deutsche DTS-HD MA 5.1-Ton überzeugen mit guter Dialogverständlichkeit. Der subtile Score und die Hintergrundgeräusche sprechen die Anlage überzeugend an.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein solides Making of, geschnittene Szenen und der Trailer ergänzen den Film nur mäßig.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Hier geht es zur Rezension von Teil 1
Hier geht es zur Rezension von Teil 3
Der Film ist aktuell im Programm von Arthaus+ zu sehen.
Quelle: Diabolic Grin, StudioCanal, YouTube
Yorkshire Killer Trilogie
Originaltitel: | Red Riding Trilogy |
Regie: | Julian Jarrold, James Marsh, Anand Tucker |
Darsteller: | Andrew Garfield, Rebecca Hall, Sean Bean, David Morrissey, Eddie Marsan, Mark Addy |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Großbritannien, 2009 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 102 Minuten/ 93 Minuten/ 100 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von StudioCanal