Review: Stopmotion (HARD:LINE Film Festival)

Das Plakat von "Stopmotion" (© Goodfellas, 2024)

Das Plakat von “Stopmotion” (© Goodfellas, 2024)

Inhalt: Ella (Aisling Franciosi, „The Nightingale“) gibt sich große Mühe, in die gewaltigen Fußstapfen ihrer strengen Mutter Suzanne (Stella Gonet, „Traces – Gefährliche Spuren“) zu folgen, die ein Star der Stopmotion-Animation ist. Als diese schwer erkrankt, schwört die Tochter, den aktuellen Film zu komplettieren. Sie schafft es aber kaum, einen Einstieg in das morbide Projekt zu finden. Erst mit Hilfe des Nachbarsmädchens (Caoilinn Springall) hat sie die rettende Idee: der Ashman, eine Gruselgestalt aus rohem Fleisch, soll zum Star des Geschehens werden. Während es tatsächlich künstlerische Fortschritte gibt, macht sich Freund Tom (Tom York) immer mehr Gedanken über Ellas Geisteszustand.

 

Kritik: Mit zumeist finsteren, psychologisch anspruchsvollen Stopmotion-Animationsfilmen hat sich Robert Morgan im United Kingdom einen Namen gemacht. Seinen ersten Real-Spielfilm in genau dem Metier anzusiedeln, wirkt da nur konsequent. Tatsächlich ist „Stopmotion“ ein Erstlingswerk, in dem sich positive und negative Aspekte die Wage halten. Die Animationssequenzen sind einfallsreich und liefern mit ihrer makabren Schönheit ein paar ziemlich verstörende Bilder. Sie werden nie zum reinen Gimmick und sind immer gut ins Geschehen eingebunden.

Ellas Job nagt an ihr (© Goodfellas, 2024)

Ellas Job nagt an ihr (© Goodfellas, 2024)

Leider ist die Handlung weit weniger kreativ. Ellas Absturz in die Besessenheit fühlt sich wie eine Light-Version eines Films von Darren Aronofsky an. Dabei nimmt „Stopmotion“ zu viele Klischees und belanglose Subplots mit, um reibungslos zu funktionieren. Hauptdarstellerin Aisling Franciosi hätte mit ihrer Performance einen weit stärkeren Film verdient gehabt. Sie zeigt abermals einen Hang zu unbequemen Stoffen und meldet mit einer vielschichtigen und einer fast spürbar schmerzhaften Darbietung Ansprüche für die oberste Schauspiel-Liga an. Neben ihr bleibt der Rest des Casts blass.

Viele Zuschauer dürften sich darüber ärgern, dass Robert Morgan die sicht- und spürbaren Ambitionen für ein noch besseres Filmerlebnis nicht komplett umsetzen konnte. In „Stopmotion“ stehen ein scheinbar nach Einkaufsliste abgearbeiteter „Psycho-Horror über den geistigen Abstieg einer obsessiven Persönlichkeit“-Plot tollen Animationen, die sich das Prädikat „besonders creepy“ verdienen, und einer herausragenden Aisling Franciosi gegenüber. Das reicht in jedem Fall, um bei diesem Debüt die positiven Aspekte überwiegen zu lassen.

3 von 5 Punkten

Der Film gehört zum Programm des HARD:LINE International Film Festival 2024.


Quelle: Hard:line, YouTube

Stopmotion

Originaltitel:Stopmotion
Regie:Robert Morgan
Darsteller:Aisling Franciosi, Stella Gonet, Caoilinn Springal
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:UK, 2023
Rechteinhaber:Goodfellas
Länge:93 Minuten
FSK:tba

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Hard:line Film Festivals

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 22.04.2024
Review: Stopmotion (HARD:LINE Film Festival)

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