Inhalt: Die schüchterne Nat (Holly Earl) will mit ihrer Clique (Jack Trueman, Catherine Hannay, Malachi Pullar-Latchman und Thomas Flynn) beim Sping Break in Mexiko die Kuh fliegen lassen. Nach einer durchzechten Nacht kommen die betrunkenen Studenten auf die Glanzidee, zwei Jet-Skis zu klauen und auf dem offenen Meer Mutproben zu starten. Als das in einem Unfall gipfelt, der beide Gefährte fahruntüchtig macht und einen Fahrer blutig verletzt, ist guter Rat teuer. Dann taucht statt erhoffter Hilfe auch noch ein riesiger Hai auf, der sich alkoholgetränktes Partyvolk auf die Speisekarte geschrieben hat.
Kritik: Seit „Der weiße Hai“ 1975 von Steven Spielberg auf seine Reise geschickt wurde, hat sich ein nicht enden wollender Fluss von neuen Filmen für das inzwischen eigene Subgenre entwickelt. Gerade in den vergangenen 10-15 Jahren gab es einen besonders großen und qualitativ oft fragwürdigen Ausstoß aus dem Bereich. Nun hat sich der britische B-Filmer James Nunn, von dem zuletzt mit „One Shot – Mission ausser Kontrolle“ einer der sehenswertesten Actionfilme dieses Jahres veröffentlicht wurde, seine Variante des Hai-Gemetzels umgesetzt.
Schnell wird klar, dass „Shark Bait“ an einer typischen Genre-Schwäche krankt, die nach ein paar uninspirierten Partysequenzen äußerst offensichtlich wird: Alle Charaktere sind zweidimensionale, unsympathische Flachpfeifen, die mit reiner Idiotie dafür sorgen, dass der Film überhaupt eine Handlung hat. Da hilft auch der Zusammenstoß mit einem „Crazy Ralph“-Verschnitt zu Beginn nichts, der die Studenten vor drohendem Unheil warnt. Mehrfache Versuche, Salzwasser gegen den Durst zu trinken, perfekt getimete Beziehungsstreiterei im Angesicht des Todes und eine ganz Reihe doofer Rettungspläne lassen das Publikum die Ankunft des Hais herbeisehnen. Die im Bonusmaterial erwähnten, stark geschriebenen Figuren scheinen es in jedem Fall nicht in den Film geschafft zu haben. Wie so oft beschränken sich auch die Talente der Besetzung darauf, in Bademode gut auszusehen.
Tatsächlich bringt der passabel animierte Hai die Stärken in den Film. Nunn inszeniert ein paar geschickt umgesetzte, ziemlich spannende Szenen und die Maskenbildner-Abteilung leistet ganze Arbeit, sobald es dann blutig wird. Selbst die konstant wiederkehrenden Dummheiten können einen durchaus ordentlichen Unterhaltungsfaktor in der zweiten Hälfte nicht verhindern.
Natürlich ist „Shark Bait“ weit davon entfernt, ein guter Film zu sein. Dafür sind Figuren und Dialoge weit zu schlicht. Ein paar gelungene Sequenzen und ein überzeugender Look reichen aber problemlos aus, um das Gezeigte bei den erträglicheren Heimkino-Beiträgen aus dem Subgenre einzuordnen.
Der Film ist ab dem 09.09.2022 auf DVD und Blu-ray sowie bereits ab dem 25.08.2022 digital erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: „Shark Bait“ kommt in einem ziemlich schicken Hochglanz-Look. Schärfe und Detaildarstellung sind allgemein recht überzeugend, bauen aber mit sinkender Beleuchtung ab. Die knallige Farbpalette passt zum Subgenre. Große Bildfehler waren nicht zu erkennen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind ordentlich ausgefallen. Das Rauschen des Meeres, der nahende Hai und die musikalische Untermalung sorgen für ein wenig räumliche Aktivität. Die Dynamik ist für einen räumlich derart begrenzten Film ordentlich. Dazu sind die (grenzwertigen) Dialoge in beiden Varianten gut priorisiert und klar verständlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Zwei Interview-Clips (insgesamt 12 Minuten), eine B-Roll (17 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Square One, YouTube
Shark Bait
Originaltitel: | Jet Ski |
Regie: | James Nunn |
Darsteller: | Scott Adkins, Ashley Greene, Ryan Phillippe |
Genre: | Thriller, Horror |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2022 |
Verleih: | Square One |
Länge: | 96 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Square One