Review: Lights Out

Das Kino-Plakat von "Lights Out" (© Warner Bros Pictures)

Das Kino-Plakat von “Lights Out” (© Warner Bros Pictures)

Inhalt: Seitdem Sophie (Maria Bello, „Demonic – Haus des Horrors“) alleine für ihren Sohn Martin (Gabriel Bateman, „Annabelle“) sorgen muss, verhält sie sich mehr als merkwürdig und es passieren eigenartige Dinge im Haus. Gerade in der Nacht hat Martin wirklich Angst vor den Geschehnissen und seiner Mutter. Nachdem er gar nicht mehr schlafen kann, kommt er bei seiner Halbschwester Rebecca (Teresa Palmer, „Cut Bank: Kleine Morde unter Nachbarn“) unter, die selbst unter schlimmen Nachtängsten gelitten hat. Doch auf einmal beginnen auch bei ihr erschreckende Dinge zu geschehen. Lastet etwa ein Fluch auf der Familie? Gemeinsam mit Rebeccas Freund Bret (Alexander DiPersia) machen sich die Geschwister auf Spurensuche und stoßen dabei auf ein Geheimnis aus der Kindheit ihrer Mutter, nachdem sie sicher sind: Das Licht sollte an bleiben, sonst sind alle in tödlicher Gefahr.

 

Kritik: Der schwedische Filmemacher David F. Sandberg verdankt seine Karriere einem viral gewordenen Kurzfilm bei YouTube. Der knapp drei Minuten lange Clip war ausgesprochen effektiv und gruselig, wodurch er schon bald mehrere Millionen Klicks bekam. Dieses Phänomen blieb auch Regisseur James Wan nicht verborgen, der seine tolle Laufbahn im Horrorgenre auch auf einen Kurzfilm zu „Saw“ zurückführt. Mit Wan als Produzent bekam Sandberg jetzt die Gelegenheit, mit knapp fünf Millionen US-Dollar Budget seine Geschichte in Langversion zu erzählen. Herausgekommen ist ein über weite Strecken generisches, aber dennoch ziemlich spannendes Werk, das in einer komprimierten Spielzeit von 81 Minuten (einschließlich eines langen Abspanns) ohne viel Verschnitt mit der Angst vor der Dunkelheit spielt. Gleich zu Beginn darf Lotta Lotsen, die Ehefrau des Regisseurs, ihren Part aus der Kurzfassung in einer netten Szene wieder aufleben lassen. Was ein wenig verärgert: Scheinbar besteht zu wenig Zutrauen in den Gruselfaktor von Atmosphäre und der bedrohlichen Schattengestalt, weswegen auch hier wieder zahlreiche Jumpscares eingebracht werden, die nur über den Sound-Regler funktionieren.

Martin und Rebecca haben Angst (© Warner Bros Pictures)

Martin und Rebecca haben Angst (© Warner Bros Pictures)

Dabei bietet Sandbergs Film auch starke Momente Wenn sich das unheimliche Wesen nach jedem Erlöschen des Lichtes weiter vorwärts bewegt hat, ist das zwar kein innovativer, aber ziemlich gemeiner Grusel. Dazu kommen 2-3 Schreckmomente, in denen den meisten Zuschauern die Haare zu Berge stehen dürfen. Ein Grund für das Scheitern vieler moderner Horrorfilme sind die vollkommen uninteressanten und/oder unsympathischen Charaktere. Auch in diesem Bereich zeigt sich „Lights Out“ überdurchschnittlich. Gabriel Bateman als leidgeprüfter Junge und Teresa Palmer als seine etwas unnahbare Halbschwester, die nach und nach etwas auftaut, sind gelungene Protagonisten mit denen man gerne mitfiebert. Gerade für Palmer, die zuletzt (Beispiel „Point Break“) gerne einmal nur für optische Zwecke eingesetzt wurde, bietet der Film einen etwas dankbareren Part. Maria Bello ist eine wirklich gute Schauspielerin, die auch nicht immer Glück bei der Rollenwahl hatte. In „Lights Out“ ist sie als Mutter am Rand des Wahnsinns (oder teilweise darüber hinaus) sicherlich der unterhaltsamste Teil des Films. Dazu gibt es Billy Burke („Das perfekte Verbrechen“) in einer eher kleinen Rolle.

Das Hollywood-Debüt von David F. Sandberg wird sicherlich nicht dafür sorgen, dass Leute noch in vielen Jahren darüber diskutieren. Dafür ist die Geschichte zu flach und viele Schrecksequenzen zu simpel gestrickt. Dennoch gelingt es ihm, in einigen bösen Momenten sein Potential für gutes Genre-Material anzudeuten und dabei seine Figuren ordentlich zu entwickeln, was „Lights Out“ zu kurzweiliger Unterhaltung macht. So liegt es nicht nur an den günstigen Produktionskosten, die den Film in den USA jetzt schon zu einem kommerziellen Erfolg gemacht haben, sondern auch am ordentlichen Handwerk, dass die bereits angekündigte Fortsetzung durchaus Sinn macht.

3 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 26.09.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: Warner Bros Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Lights Out

Originaltitel:Lights Out
Regie:David F. Sandberg
Darsteller:Teresa Palmer, Gabriel Bateman, Maria Bello, Billy Burke, Alexander DiPersia
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Warner Bros Pictures
Länge: 81 MinutenFSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 04.08.2016
Homepage:Lights Out

Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Warner

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 26.09.2021
Review: Lights Out (Kino)

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