Inhalt: Ein Jahr ist vergangen, seitdem in dem heruntergekommenen Gebäudekomplex, in dem unter anderen die Teenager Saadia (Baraka Rahman) und Jen (Mercedes Morris) leben, der Mieter Kit (Robert Cormier), ein bei den Anwohnern unbeliebter, sex- und drogensüchtiger Exzentriker, von einer maskierten Gestalt durch die Flure gejagt und ermordet wurde. Der Täter, inzwischen unter dem Namen „Druide“ berühmt, konnte nicht gefasst werden. Passend zum düsteren Jubiläum geht das Morden auf einmal weiter: Die Anwohner, die Kit durchaus helfen konnten, werden auf brutalst mögliche Art umgebracht. Während sich die Nachbarn konsequent gegenseitig verdächtigen, versucht Polizistin Roberta (Lisa Berry), den „Druiden“ aufzuhalten.
Kritik: Zwischen 2016 und 2017 wurden hartgesottene Horror-Fans mit „Slasher Staffel 1 und 2“ von Showrunner Aaron Martin unterhalten. Nach einem etwas verhaltenen Debüt sorgte speziell das zweite Jahr mit einem temporeichen „Whodunit“-Plot und rabiaten, zumeist handgemachten Effekten für Slasher-Unterhaltung der alten Schule. Nachdem die Serie 2018 pausierte, erschien im vergangenen Jahr „Slasher Solstice“. Tatsächlich ist diese weitere Staffel, lose basierend auf einem Fall, der in den USA in den 1960ern stattgefunden hat, ein abermaliger Schritt nach vorne. Natürlich findet man keine innovativen Handlungsbögen und vielschichtige Figuren. Viel mehr bietet die Serie hier gewohnte Kost für den treuen Genrefan, offenbart aber in der Spätphase ein paar nette (und auch gern unpopuläre) Einfälle. Dazu sorgen durchgängige Themen wie Alltagsrassismus und Zivilcourage dafür, dass die Serie nicht zur reinen Schlachtplatte verkommt.
In seiner Einfachheit macht „Slasher Solstice“ aber sehr viel richtig – und funktioniert dabei deutlich besser als aktuelle Kinoableger des Subgenres (wie z.B. „Halloween Haunt“). Die Prämisse, die komplette Geschichte im Verlauf eines Tages spielen zu lassen, liefert für eine verdichtete Atmosphäre. Dazu sind die Locations extrem gut und passend ausgewählt. Gerade das zentrale Gebäude mit den skurril designten Wänden und den gefühlt endlosen Gängen hinterlässt hier einen besonderen Eindruck. Ein Herzstück bleiben natürlich die heftigen, auf morbide Weise kreativen und praktisch umgesetzten Splattereffekte. Hier geht die Serie keinerlei Kompromisse ein, ist schon comichaft grafisch und verdient sich seine hohe Altersfreigabe über alle Maße.
Mit einer Mischung aus jungen, frischen Gesichtern und Darstellern aus den Vorgängern fährt „Slasher Solstice“ ziemlich gut. Dabei ist es aber besonders Baraka Rahman, die als gutherzige, aber ausgesprochen taffe Saadia die Hauptrolle spielt, die hier hervorsticht. Auch Mercedes Morris und Gabriel Darku an ihrer Seite liefern mehr, als man von einem herkömmlichen Subgenre-Cast erwarten würde. „Slasher“-Veteranen wie Dean McDermott, Jim Watson, Joanne Vannicola und Paula Brancati haben abermals sichtlich Spaß, gegen den drohenden Tod zu kämpfen.
Selbst wenn die Serie seichte Kost bleibt, sieht „Slasher Solstice gut aus, hat ein paar schicke Kills und liefert einen gut funktionierenden, sehr kurzweiligen Plot, wodurch dieses dritte Jahr sogar seinen Vorgänger knapp übertrifft.
Die Box ist ab dem 03.04.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich
3,5 von 5 Punkten
Bild: In der bislang stylischsten Staffel ist die Optik auch auf der Blu-ray gelungen. Bei den Außenaufnahmen am Tag sind die Bilder scharf, recht detailreich und mit kräftigen Farben versehen. Die Innenaufnahmen, die bewusst etwas dreckiger erscheinen, leben von ihren Neontönen – speziell den blauen Gesichtszügen des „Druiden“. Kontraste und Schwarzwert sind nicht immer makellos eingestellt, offenbaren aber auch keine allzu störenden Schwierigkeiten. Insgesamt wird ein sehr ordentliche Genre-Präsentation geboten.
4 von 5 Punkten
Ton: Wie bei den Vorgänger-Staffeln liegt auch bei „Solstice“ der deutsche und der englische Ton nur in einer Dolby Digital 5.1-Version vor. Zumindest gibt es gefühlt ein wenig mehr Action auf den äußeren Boxen als bei den anderen Releases. Gerade wenn der „Druide“ seine Opfer durch die Gänge jagt oder die Protagonisten in einer Fabrikhalle abfeiern ist die räumlich Abmischung recht überzeugend. Dennoch ist die Vertonung nicht unbedingt wuchtig und (erst recht nicht) subtil. Die Dialogwiedergabe ist in beiden Fassungen problemlos.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit der Ausnahme von ein paar Trailern gibt es kein Bonusmaterial auf den Blu-rays.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Justbridge Entertainment, YouTube
Slasher - Solstice
Originaltitel: | Slasher - Solstice |
Showrunner: | Aaron Martin |
Darsteller: | Baraka Rahmani, Lisa Berry, Salvatore Antonio |
Genre: | Serie, Horror |
Produktionsland/-jahr: | Kanada, 2019 |
Verleih: | Justbridge Entertainment |
Länge: | 8 x 45 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Justbridge Entertainment
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 06.04.2020
Review: Slasher Solstice (Blu-ray)