Review: Verachtung

Das Hauptplakat von "Verachtung" (© NFP)

Das Hauptplakat von “Verachtung” (© NFP)

Inhalt: Hafez el-Assad (Fares Fares, „Die Nile Hilton Affäre“) steht kurz davor, das Kopenhagener Sonderdezernat Q zu verlassen. Sein langjähriger Partner Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas, „Follow the Money“) reagiert mit Desinteresse auf die Nachricht, was für schlechte Stimmung zwischen den Polizisten sorgt. Doch dann müssen sie sich zusammenreißen, um noch einmal gemeinsam an einem mysteriösen Fall zu arbeiten: Hinter einer Wand einer leerstehenden Wohnungen wurden drei mumifizierte Leichen entdeckt, die um einen Tisch platziert sitzen – ein weiterer Stuhl ist noch leer. Die Identität der Opfer führt die Kommissare auf die einsame Insel Sprogø, auf der in den 1960ern in einer Frauenklinik brutale Experimente praktiziert wurden. Erst spät wird ihnen klar, wie viel die Verbrechen von damals mit der heutigen Zeit zu tun haben.

 

Kritik: Seit 2007 hat der dänische Star-Autor Jussi Adler-Olsen inzwischen acht Romane seiner Carl Mørck-Reihe „Sonderdezernat Q“ veröffentlicht. Im Jahr 2014 wurde dann mit „Erbarmen“ der erste Teil für das Kino adaptiert, was sich als großer Erfolg entpuppte. Nach den Fortsetzungen „Schändung“ und „Erlösung“ ist „Verachtung“ der inzwischen vierte Fall der Kommissare Mørck und Assad, der den Weg auf die große Leinwand gefunden hat. Unter der Regie des zweifachen Cannes-Preisträgers Christoffer Boe entsteht ein düsteres Rätsel, das sich gekonnt auf zwei Zeitebenen erstreckt. Zwischen einem grotesken Mordszenario sowie einer zeitgemäßen, schmerzhaften Hintergrundgeschichte findet der Film immer noch Zeit, seine beiden Protagonisten weiterzuentwickeln.

Die Ermittler bekommen Ärger (© Zentropa Henrik Ohsten)

Die Ermittler bekommen Ärger (© Zentropa Henrik Ohsten)

 

Da ist es schon ein wenig schade, wenn der wendungsreichen Geschichte gegen Ende ein wenig die Luft ausgeht. So bleiben die finalen Entwicklungen – mangels anderer Alternativen – ziemlich vorhersehbar. Das Herzstück der Filme bleiben die beiden Qualitätsschauspieler Nikolaj Lie Kaas und Fares Fares, die prächtig harmonieren und das vielseitige Material voll ausnutzen. Der Auftritt der jungen Fanny Bornedal ist ebenfalls äußerst erwähnenswert. Als schwangeres Mädchen, das auf der Insel Sprogø in die Fänge der Klinik-Leiter gerät, zeigt sie eine anspruchsvolle, berührende Darbietung.

 

„Verachtung“ bietet atmosphärisch dichte Unterhaltung, die im Kontext der Reihe und als alleinstehender Film gut funktioniert. Am Ende ist dieser sauber erzählte, geschriebene und gespielte Thriller eine clevere Schluss-Pointe davon entfernt, in Gänze zu überzeugen.

3,5 von 5 Punkten

Der Film ist ab dem 06.08.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.


Quelle: NFP, LeinwandreporterTV, YouTube

Verachtung

Originaltitel:Journal 64
Regie:Christoffer Boe
Schauspieler:Nikolaj Lie Kaas, Fares Fares, Johanne Louise Schmidt
Genre:Krimi, Thriller
Produktionsland/-jahr:Dänemark, 2019
Verleih:NFP
Länge:114 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:20.06.2019

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von NFP

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 05.08.21
Review: Verachtung (Kino)

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