Inhalt: Vor drei Jahren wurde auf der Insel La Gomera ein junger Mann bestialisch ermordet. Ein Politiker galt lange Zeit als Hauptverdächtiger, ehe der Fall aus Mangel an Beweisen eingestellt wurde. Nun sollen die Kommissare Bevilaqua (Quim Gutiérrez) und Chamarro (Aura Garrido) den Fall gemeinsam mit der einheimischen Polizistin Ruth Anlada (Verónica Echegui) noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Nur widerwillig lassen sich die Inselbewohner auf den Einfluss von Außen ein. Irgendwann stoßen die Ermittler auf ein dunkles Geheimnis, das ein ziemlich gutes Mordmotiv abgibt.
Kritik: Basierend auf einem Roman von Lorenzo Silva schrieb und inszenierte der spanische Filmemacher Andrés M. Koppel 2017 diesen Crime-Thriller. Die Prämisse eines alten Mordfalls, dessen Geheimnisse der Polizei von einer verschworenen Gemeinschaft vorenthalten werden, ist sicherlich nicht neu. „Mord auf La Gomera“ hat mäßig viel beizutragen, was irgendwie innovativ wäre. Gerade zu Beginn sind die schönen Landschaftsaufnahmen das eindeutige Highlight des Geschehens. Ansonsten bleiben nennenswerte Spannungsmomente in der ziemlich gemächlichen ersten Stunde rar gesät. Tatsächlich dauert es bis zum dritten Akt, ehe die Geschichte ihre Qualitäten zeigt.
Mit ein paar denkwürdigen (wenn auch konstruierten) Entwicklungen schlägt der Film plötzlich ganz andere Töne an. Das vorherige Plätscher-Tempo ist vorbei und das Werk wandelt sich in dieser Spätphase zu einem packenden und überraschenden Thriller. Schauspielerisch bleibt „Mord auf La Gomera“ eher unspektakulär. Die drei Hauptdarsteller Quim Gutiérrez, Aura Garrido und Verónica Echegui zeigen wie der Neben-Cast brauchbare Auftritte, schaffen es aber nicht, für tiefer gehendes Interesse an den Charakteren zu sorgen.
Insgesamt ist „Mord auf La Gomera“ ein durchschnittlicher TV-Krimi, der viel zu lange braucht, um wirklich Fuß zu fassen. Die sehenswerten Landschaften und das fintenreiche letzte Drittel sorgen schlussendlich dafür, dass der Film einen soliden Gesamteindruck hinterlässt.
Der Film ist ab dem 05.07.2019 auf DVD erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Film wird in einem sauberen, hübschen Look präsentiert. Schärfe und Detaildarstellung sind meistens ordentlich, lassen aber gerade bei den Panorama-Aufnahmen der tollen Landschaften die letzte Brillanz vermissen. Die Farbpalette ist kräftig und natürlich. Kontraste und Schwarzwert zeigen keine großen Schwächen. Das Bild ist insgesamt ziemlich ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der spanische Dolby Digital 5.1-Ton bieten solide Krimi-Kost. Die Dialoge sind immer gut priorisiert und problemlos verständlich. Hier und da sorgen Hintergrundgeräusche und Musik für ein bisschen räumliche Aktivität. Erwähnenswerte Effekte gab es nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein Making of (13 Minuten) und ein paar Trailer ergänzen die DVD.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Atlas Film, YouTube
Mord auf La Gomera
Originaltitel: | La Niebla y la doncella |
Regie: | Andrés Koppel |
Darsteller: | Quim Gutiérrez, Verónica Echegui, Aura Garrido, Roberto Álamo, Marían Álvarez |
Genre: | Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Spanien, 2017 |
Verleih: | Atlas Film |
Länge: | 99 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Atlas Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 05.07.2019
Review: Mord auf La Gomera (DVD)