Kino

Review: Alita – Battle Angel (Kino)

Das Hauptplakat von “Alita – Battle Angel” (© 2019 20th Century Fox)

Inhalt: Der Cyborg-Arzt Dyson Ido (Christoph Waltz, „Tulpenfieber“) lebt im 26. Jahrhundert in der armen Stadt Iron City. Auf einem Schrottplatz ist er immer auf der Suche nach guten Ersatzteilen, die er in seiner Praxis verwenden kann. Tatsächlich findet er dort einen vollkommen funktionstüchtigen Roboterkopf, dem er schon bald einen Körper spendiert und ihn auf den Namen Alita (Rosa Salazar, „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“) tauft. Sie hat keinerlei Idee, wer oder was sie früher gewesen ist, lebt sich aber schnell ein. Schon bald lernt das Cyborg-Mädchen den sympathischen Kleinganoven Hugo (Keean Johnson) kennen, der wie viele in der Stadt von einer besseren Zukunft träumt. Doch die Vergangenheit ruht nicht lange: Ein Truppe von finsteren Mächten rund um Chiren (Jennifer Connelly, „No Way Out – Gegen die Flammen“) und Vector (Mahershala Ali, „Green Book“) eröffnet die Jagd, um sich die Fähigkeiten von Alita zu eigen zu machen. Doch es sind genau diese Fähigkeiten, die das unscheinbare Mädchen zu einer regelrechten Kampfmaschine machen.

Kritik: In den frühen 1990er-Jahren feierte die Cyberpunk-Geschichte „Battle Angel Alita“ bzw. „GUNNM“ erst als Manga, dann als Anime-Serie große Erfolge. James Cameron war seit jeher ein großer Fan des Materials und sicherte sich bereits im Jahr 2000 die Rechte an einer Verfilmung. Eine Umsetzung verschob sich aber immer wieder. Inzwischen musste Cameron, der aktuell sehr mit den „Avatar“-Sequels beschäftigt ist, einsehen, dass er den Film nicht selbst inszenieren kann. Diesen Job übergab er an den einstigen Kult-Regisseur Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“), der zuletzt nur noch mit überflüssigen Fortsetzungen wie „Machete Kills“ und „Sin City 2 – A Dame To Kill For“ auf sich aufmerksam machte. Auch wenn das Endergebnis keinesfalls makellos ist, hat sich die Geduld sicherlich gelohnt.

Alita und ihr Ziehvater (© 2019 20th Century Fox)

So werden einige Klischees bedient und die – oft mit reichlich Exposition befüllten – Dialoge werden auch eher keine Preise gewinnen. Dennoch dürften viele Zuschauer bereit sein, darüber hinweg zu sehen, da „Alita: Battle Angel“ ein eigenes und durchaus spannendes Universum entwickelt. Gerade optisch zeigt Rodriguez, zu was er im Stande ist, wenn Budget und Motivation vorhanden sind. Zwischen stylischen Sets und coolen Details entsteht eine Welt, die tatsächlich die Möglichkeiten des 3D wieder einmal ordentlich ausnutzt. Inhaltlich reißt der Film zwar keine Bäume aus, liefert aber genug Material, um zwei Stunden ohne Durchhänger zu funktionieren. Auch die Kampfsequenzen sind so inszeniert, dass der Zuschauer zumindest immer weiß, was sich abspielt – was bei vergleichbaren Filmen ebenfalls keine Selbstverständlichkeit ist.

Rosa Salazar (Jahrgang 1985), die ihre Teenager-Jahre schon eine gewisse Zeit hinter sich hat, überzeugt als entdeckungslustige Protagonistin und trägt auch ihre Action-Szenen. Christoph Waltz agiert als Vater-Figur Dyson angenehm zurückgenommen. Keean Johnson als Love-Interest und Jennifer Connelly als egozentrische Ex-Frau von Dyson bekommen nicht viel zu tun. Mahershala Ali füllt seinen Bösewicht Vector durch Charisma und ein fieses Grinsen mit etwas Leben. Oft unter viel CGI versteckt, sind auch noch bekannte Namen wie Eiza Gonzalez („Baby Driver“), Jackie Earle Haley („Criminal Activities“), Casper Van Dien („Running Girl“), Jeff Fahey („Guns and Girls“), Ed Skrein („In Darkness“) und Derek Mears („Twin Peaks Staffel 3“) im Film zu entdecken.

Selbst wenn es genug Angriffsfläche gibt, den Film zu kritisieren, ist „Alita: Battle Angel“ sehr hübsch anzusehendes Popcorn-Kino mit mehr als brauchbarer Action und sympathischen Figuren, der eine ziemlich abwechslungsreiche Welt kreiert, was zahlreiche Schwächen im Hintergrund verblassen lässt.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: 20th Century Fox, LeinwandreporterTV, YouTube

Alita: Battle Angel

Originaltitel:Alita: Battle Angel
Regie:Robert Rodriguez
Darsteller:Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly, Mahershala Ali
Genre:Science Fiction, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:20th Century Fox
Länge:122 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:14.02.2019

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von 20th Century Fox

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 10.02.2019
Review: Alita – Battle Angel (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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