Review: Juliet, Naked

Das Hauptplakat von "Juliet, Naked" (© Prokino Filmverleih GmbH)

Das Hauptplakat von “Juliet, Naked” (© Prokino Filmverleih GmbH)

Inhalt: Eigentlich wollte Annie (Rose Byrne, „Dead Girl“) nach ihrem Studium in London Karriere machen. Inzwischen lebt sie wieder in ihrem Heimatdorf, arbeitet in einem ziemlich belanglosen Museum und ihre inzwischen 15 Jahre andauernde Beziehung zu ihrem Freund Duncan (Chris O’Dowd, „Molly’s Game“) kann bestenfalls als routiniert bezeichnet werden. Dazu muss sie die Zuneigung Duncans seit Jahren mit dem Musiker Tucker Crowe (Ethan Hawke, „24 Hours To Live“) teilen, der von ihrem Freund abgöttisch verehrt wird. Als dann Annie noch vor ihrem Freund in „Juliet, Naked“, die seit Jahren verschwundene EP von Crowe, reinhören kann, kommt es zwischen den beiden zum Streit. Um Duncan zu ärgern, schreibt Annie einen Verriss der CD in sein Fan-Forum. Damit provoziert sie eine Reaktion, mit der sie nicht gerechnet hätte: Tucker höchstselbst, der seiner Musik vor Jahren den Rücken gekehrt hat, schreibt sie an. Tatsächlich entsteht zwischen den beiden eine Art Brieffreundschaft. Als Tucker dann aufgrund familiärer Verpflichtungen nach England reist, ist Gefühlschaos vorprogrammiert.

 

Kritik: Seit über 20 Jahren zählen die Werke von Roman-Autor Nick Hornby zum festen Bestandteil der Popkultur. So sind „High Fidelity“ und „About A Boy“ (als Buch und Film) bereits junge Klassiker. Auch als Drehbuchautor ist Hornby bereits mehrfach in Erscheinung getreten, was ihm Oscar-Nominierungen für „An Education“ und „Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten“ einbrachte. Basierend auf seinem 2009er-Roman „Juliet, Naked“ hat der hauptsächlich für seine Arbeit an Serien bekannte Regisseur Jesse Peretz nun diese gleichnamige Tragikomödie inszeniert. Dabei taucht er mit bedächtigem Tempo in die Welt einer Frau ein, die in den späten 30ern kurz davor steht, ihre Lebensträume zu begraben. Mit dem beschwingten Charme, für den Hornby weltbekannt wurde, gelingt es auch mit ruhigen Tönen eine kurzweilige, amüsante und sympathische Geschichte wachsen zu lassen.

Dreiecksbeziehung der ungewöhnlichen Art (© Prokino Filmverleih GmbH)

Dreiecksbeziehung der ungewöhnlichen Art (© Prokino Filmverleih GmbH)

Selbst wenn große Höhepunkte in „Juliet, Naked“ rar gesät sind, sorgen die schrullig-liebenswerten Protagonisten und ein treffender Blick auf übertriebenen Starkult dafür, dass der Film durchweg funktioniert. Auch wenn die Australierin Rose Byrne es nie auf die höchste Liste der Hollywood-Stars geschafft hat, zeigt sie hier mit einem angenehm natürlichen und augenzwinkernden Auftritt, dass sie eine absolut erstklassige Schauspielerin ist. Ethan Hawke ist als abgehalfterter Rockstar, der seine letzte Chance auf ein bodenständiges Leben nutzen möchte, ebenfalls in guter Verfassung. Für die meisten Lacher sorgt der gewohnt gute Chris O’Dowd, der hier den intelligenten, aber kindsköpfig-egozentrischen Duncan spielt.

Selbst wenn in der Schlussphase ein paar dramaturgische Ecken und Kanten fehlen, ist hier eine weitere gelungene Hornby-Adaption entstanden. So ist „Juliet, Naked“ leichtverdauliches, ordentlich inszeniertes Feelgood-Kino, bei dem hauptsächlich die treffenden Dialoge und guten Hauptdarsteller dafür sorgen, dass das Gesamtergebnis überzeugen kann.

3,5 von 5 Punkten

Der Film ist aktuell im Programm von Arthaus+, Joyn und MagentaTV zu sehen.


Quelle: Prokino, LeinwandreporterTV, YouTube

Juliet, Naked

Originaltitel:Juliet, Naked
Regie:Jesse Peretz
Darsteller:Ethan Hawke, Chris O'Dowd, Rose Byrne
Genre:Drama, Komödie
Produktionsland/-jahr:UK, 2018
Verleih:Prokino
Länge:97 Minuten
FSK:ab 0 Jahren
Kinostart:15.11.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Prokino

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 15.11.2018
Review: Juliet, Naked (Kino)

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