Review: In the Middle Of the River (Kino)

Das Hauptplakat von "In the Middle Of the River" (© Farbfilm)

Das Hauptplakat von “In the Middle Of the River” (© Farbfilm)

Inhalt: Nach Jahren kommt der Kriegsveteran Gabriel (Eric Hunter), der im Kampf ein Bein verloren hatte, nach Hause zurück. Seine Schwester war vor kurzem unter merkwürdigen Umständen gestorben und er möchte Antworten haben. Die verbliebene Familie lebt unter einfachsten Verhältnissen in einer sozial schwachen und gewalttätigen Gegend von New Mexico. Sein kleiner Bruder Ishmael (Morgan Hill) ist gerade erst aus dem Jugendgefängnis entlassen worden und auch der Rest von Gabriels Verwandtschaft tut sich schwer, durch den Tag zu kommen. Ein Hauptgrund dafür sieht Gabriel in seinem cholerischen und brutalen Großvater Laurence (Max Thayer), den er auch mit dem Tod seiner Schwester in Verbindung bringt. Der ehemalige Soldat entschließt sich, seinen Großvater umzubringen. Doch schon bald entdeckt er erschreckende Ähnlichkeiten zwischen Laurence und ihm. Kann er den gnadenlosen Plan in die Tat umsetzen?

 

Kritik: Der amerikanische Regisseur und Autor Damian John Harper hat schon seit längerem eine enge Verbindung zu Deutschland, da er in München 2012 sein Filmstudium abgeschlossen hat. Ein Jahr später feierte er mit dem Gang-Thriller „Los Ángeles“ sein Langfilm-Debüt. Das Werk entwickelte sich zu einem Festival-Liebling und wurde später vom ZDF für eine Kinoverwertung aufgekauft. Auch beim zweiten Film von Harper ist der Fernsehkanal wieder beteiligt – dieses Mal schon als Produzent. In hektischen, mit Handkamera und Naturlicht gefilmten Aufnahmen taucht „In the Middle Of the River“ in eine dreckige, zornige und triste Welt ein. Es entsteht schnell eine unangenehme, fast soghafte Wirkung, der sich der Zuschauer kaum entziehen kann, es teilweise aber möchte.

Gabriel wird von seiner Großmutter beruhigt (© Weydemann-Bros.-GmbH/Bogumił-Godfrejów)

Gabriel wird von seiner Großmutter beruhigt (© Weydemann-Bros.-GmbH/Bogumił-Godfrejów)

Der Film funktioniert als stimmige, pessimistische Milieustudie, die aber zur richtigen Zeit die richtige Menge an Hoffnung einstreut. Manchmal ist die Unerfahrenheit des Filmemachers dann doch noch zu sehen. Er hat die deutliche Tendenz, zu lange in gleichbleibenden Kameraeinstellungen zu verweilen, womit er dem Geschehen deutlich Dynamik nimmt. Dazu neigt der Film dazu, in ziemlich hölzernen Expositions-Dialogen („Da ist ja mein Enkel, der als Soldat im Irak gekämpft hat.“) nötiges Wissen abzuladen. Dazu wählt die Geschichte in der Schlussphase ein paar eher einfache Wege. In diesen Sequenzen untergräbt Harper den authentischen Grundton des Geschehens und schwächt das gute Gesamtbild.

Der ziemlich unbekannte Cast kann zu großen Teilen überzeugen. Gerade Hauptdarsteller Eric Hunter spielt als traumatisierter Soldat, der in der alten Heimat in alte Muster zurückfällt, einen starken Part. Durchaus interessant ist auch der Auftritt von Debütant Morgan Hill, dessen harmlos anmutender Ishmael sich mit aller Kraft als harter Junge profilieren will. Die weiteren Schauspieler wie Max Thayer als gewalttätiges Familienoberhaupt und Nikki Lowe als Gabriels Ex-Freundin fügen sich gut in die Besetzung ein.

Damian John Harper zeigt sich wieder als guter Geschichten-Erzähler, den die Fans von etwas anspruchsvollerer Unterhaltung im Auge behalten sollten. „In the Middle Of the River“ ist ein ambitioniertes und oft auch treffende Sozialdrama, das trotz vorhandener Probleme überzeugen kann.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Farbfilm Verleih, Leinwandreporter TV, YouTube

In the Middle Of the River

Originaltitel:In the Middle Of the River
Regie:Damian John Harper
Darsteller:Eric Hunter, Max Thayer, Nikki Lowe
Genre:Drama
Produktionsland/-jahr:USA/Deutschland, 2017
Verleih:Farbfilm
Länge:114 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Films

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 10.08.2018
Review: In the Middle Of the River (Kino)

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