Inhalt: Ende der 1980er-Jahre wird der Transformer B-127 (Dylan O’Brian, „American Assassin“) in den Wirren des Krieges gegen die Decepticons auf die Erde geschickt, um sich dort zu verstecken. Doch schon bei seiner Ankunft passiert eine Katastrophe, die er mit seiner Sprachfähigkeit und seinem Gedächtnis bezahlt. Fortan vegetiert er in Form eines schrottreifen VW-Käfers auf dem Hinterhof einer Werkstatt vor sich hin. Die Schülerin Charlie (Hailee Steinfeld, „The Keeping Room – Bis zu letzten Kugel“) ist seit dem Tod ihres Vaters nur noch zornig. Da sie nicht viele Freunde hat, verbringt sie ihre Freizeit mit Metal-Musik und Basteleien an Autos. Als sie den sonnig gelben Käfer entdeckt, ist sie sofort begeistert. Tatsächlich gelingt es ihr, das Auto zu reparieren. In der heimischen Garage folgt dann die Überraschung, als sich der fahrbare Untersatz als sehr lebendig entpuppt. Tatsächlich verstehen sich Charlie und der treudoofe „Bumblebee“ – wie sie ihn tauft – auf Anhieb. Doch die Freundschaft der beiden wird schon bald auf eine harte Probe gestellt, da Bumblebee bei seiner Reparatur ein Signal abgesetzt hat, was die Decepticons abgefangen haben. Dann greift auch noch das Militär um den schlagkräftigen Offizier Burns (John Cena, „Der Sex Pakt“) ein, was für Chaos und aufrichtige Gefahr sorgt.
Kritik: Seit dem Jahr 2007 zeichnete sich Michael Bay für mittlerweile fünf „Transformers“-Filme verantwortlich. Die Filme waren zumeist laute, explosive, bunte und einfach gehaltene Unterhaltung, bei der die Effekte deutlich vor den Inhalten kamen. Die Filme waren kommerziell äußerst erfolgreich. Aber nachdem die Umsätze beim fünften Beitrag „Transformers: The Last Knight“ um fast die Hälfte im Vergleich zum Vorgänger einbrachen, wurde es dann doch Zeit für eine Kurskorrektur. „Bumblebee“ ist nun der erste Film, der zwar nicht offiziell zur Reihe gehört, aber im selben Universum spielt. Unter der Regie von Travis Knight ist eine nostalgische Actionkomödie entstanden, die nur gelegentlich an die Bay-Exzesse erinnert. Viel mehr ist ein Film entstanden, der gefühlt 25 Jahre älter sein könnte und damit seinen Spaß hat.
Selbstverständlich ist die Geschichte eine leicht formelhafte Variation der „E.T.“-Thematik. Dabei überrascht das Werk aber mit Humor, einem angemessenen Erzähltempo und (tatsächlich) ziemlich viel Herz. So steht die Beziehung zwischen Charlie und Bumblebee ganz klar im Mittelpunkt, die immer wieder mit gelungenen Späßen und auch emotionaleren Momenten unterfüttert wird. Natürlich gibt es immer noch einige CGI-Kloppereien zwischen den zentralen Robotern, was aber auf ein verträgliches Maß beschränkt wird. Ein großes Plus im Vergleich zu einigen vergleichbaren Produktionen dieser Art sind die gut geschriebenen Figuren.
Gerade die talentierte Hailee Steinfeld, die hier die missmutige, rebellische Außenseiterin gibt, zeigt einen Auftritt, den qualitativ wohl kaum jemand aus einem „Transformers“-Ableger erwarten dürfte. Eine Figur wie der von Jorge Lendeborg Jr. („Love, Simon“) gespielte Nachbarsjunge Memo, der als Vorzeige-Nerd in Charlie verknallt ist, wäre wohl schnell zur Nervensäge verkommen. Hier ist er aber so angenehm geschrieben und gespielt, dass die Figur komplett funktioniert. Der von John Cena wunderbar selbstironisch verkörperte Burns vereinigt die meisten Lacher des Films auf sich.
Der Richtungswechsel in diesem Film-Universum ist überraschend gut geglückt. Auch wenn so etwas wie Originalität in dem Film eine untergeordnete Rolle spielt, ist „Bumblebee“ kurzweilig, amüsant und erstaunlich charmant, was für knappe zwei Stunden ordentliche Kino-Unterhaltung reicht.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube
Bumblebee
Originaltitel: | Bumblebee |
Regie: | Travis Knight |
Darsteller: | Hailee Steinfeld, John Cena, Jorge Lendeborg Jr. |
Genre: | Action, Abenteuer, SciFi |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Paramount Pictures |
Länge: | 113 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 20.12.2018 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Paramount Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.12.2018
Review: Bumblebee (Kino)