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Review: The Crown Staffel 2 (Netflix)

 

Das Hauptplakat der zweiten Staffel von “The Crown” (© Netflix)

Inhalt: In den späten 50er-Jahren ist für Queen Elizabeth (Claire Foy, „Wölfe“) und das gesamte politische England eine schwere Zeit angebrochen. In Ägypten kommt es zu einem Umsturz, der gerade für Premier-Minister Anthony Eden (Jeremy Northam, „Verräter wie wir“) schwere Folgen hat. Auch die Ehe von Elizabeth und Philip (Matt Smith, „Stolz und Vorurteil & Zombies“) macht schwere Zeiten durch. Dafür will Prinzessin Margaret (Vanessa Kirby, „Große Erwartungen – Great Expectations“), die ihrer Schwester die fehlende Unterstützung bei ihrer Wunsch-Hochzeit noch immer nicht vergeben hat, der Liebe eine neue Chance geben. Der unkonventionelle Foto-Künstler Antony Armstrong-Jones (Matthew Goode, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“) soll dieses Mal mit ihr den Weg vor den Altar wagen. Außerdem muss sich die Queen wegen ihrer altmodischen Verhaltensmuster einem harten Kritiker stellen. Mit Glamour-Paaren wie Jackie (Jodi Balfour) und John F. Kennedy (Michael C. Hall, „Dexter“), die ihren Besuch im Buckingham Palace angekündigt haben, als Konkurrenz, wagt Elizabeth einige Schritte in ein neues Zeitalter.

Kritik: Im vergangenen Jahr feierte die Netflix-Serie „The Crown“, die die Lebensgeschichte von Queen Elizabeth erzählt, ihr Debüt. Mit Peter Morgan („Rush – Alles für den Sieg“) als Showrunner, Regisseuren wie Stephen Daldry („Trash“) und der Titelmelodie von Hollywood-Legende Hans Zimmer, war den meisten schon vorab klar, dass hier äußerst ambitioniertes Fernsehen zu erwarten ist. Tatsächlich glückte ein bärenstarkes erstes Jahr, das unter anderem mit Golden Globes als „Beste Drama-Serie“ und für Hauptdarstellerin Claire Foy, sowie gleich acht Emmy Awards honoriert wurde. Die mit Spannung erwartete Rückkehr kann das hohe Niveau zu großen Teilen halten. Natürlich sind Ausstattung und Darsteller erneut absolut erstklassig. Die temporeichen und intelligenten Dialoge sorgen weiterhin dafür, dass die Serie erstaunlich kurzweilig ist. Dazu gehen die Macher ein höheres erzählerisches Risiko, als sie bei den gradlinigen Episoden über die ersten Thron-Jahre gegangen waren.

Elizabeth und Philip im gewohnten Blitzlichtgewitter (© Netflix)

In den zehn Teilen dieses Jahres erzählt die Serie mehr einzelne Geschichten und stellt den allgemeinen roten Faden etwas in den Hintergrund. Durch diese (vermutlich) sehr gut recherchierten Geschichten kommt es zu den bislang besten Einzel-Teile von „The Crown“. Gerade die achte Episode, in der Michael C. Hall seinen mit Spannung erwarteten Gastauftritt als John F. Kennedy hat, ragt hier heraus. Obwohl sich einige Fans wohl etwas mehr Spielzeit für Hall gewünscht hätten, zeigt dieser sich abermals als herausragender Charaktermime. Neben exzellenten Darstellerleistungen darf sich das Publikum auch auf ein erstaunliches Eifersuchtsdrama zwischen Queen Elizabeth und Jackie Kennedy freuen. Dafür gibt es aber auch Folgen, die weniger gelungen sind. So müssen die Zuschauer erstmals auch zähe Momente überstehen.

 

Die Kennedys sorgen für Aufruhr im englischen Königshaus (© Netflix)

Claire Foy, die in der nächsten Staffel ihren Part an Olivia Colman abgeben muss, zeigt abermals eine atemberaubende Interpretation der britischen Königin. Mit Klasse, Ausstrahlung, Intelligenz und einer gewissen Verbissenheit dürfte sie auch in dieser Preis-Saison alle Chancen haben. Dabei sind es aber gerade die kleinen, intimen Momente, in denen sie besonders glänzt. Der auch zuletzt schon starke Matt Smith steigert sich in dieser Staffel noch einmal. Humorvoll und charismatisch liefert er als Philip auf den ersten Blick einen charmanten Gegenentwurf zu seiner Serien-Frau. Er darf aber auch die dunklen Seiten seines Charakters zeigen und bewegt sich hierbei auf Preis-Niveau. Vanessa Kirby führt ihre etwas tragische Figur von Prinzessin Margaret konsequent fort. Mit einer beachtlichen darstellerischen Tiefe macht sie ihre Storylines zu Highlight dieser Staffel. Dabei erhält sie starke Unterstützung von Matthew Goode, der sich als neuer Traummann der Prinzessin nahtlos in die Besetzung einreiht.

Diese zweite Staffel von „The Crown“ zeigt in gewisser Weise die beiden Seiten einer Medaille. Durch eine etwas veränderte Herangehensweise gelingen hier noch stärkere Höhepunkte. Dabei müssen aber auch erste Schwächen in dieser Qualitäts-Produktion in Kauf genommen werden. Dafür sind aber Ausstattung, schauspielerische Klasse und das allgemeine Handwerk so stark, dass sich die Serie sich zweifelsohne als Schwergewicht in der Branche etabliert hat.

Die zweite Staffel der Serie ist ab dem 08.12.2017 im Programm von Netflix zu sehen.

4 von 5 Punkten


Quelle: Netflix, YouTube

The Crown - Season 2

Originaltitel:The Crown
Showrunner: Peter Morgan
Darsteller:Claire Foy, Matt Smith, Vanessa Kirby
Genre:Serie, Drama
Produktionsland/-jahr:UK, 2017
Verleih:Netflix
Länge:10 x 60 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Netflix

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Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 08.12.2017
Review: The Crown – Season 2

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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