Review: Hush

Das Plakat von "Hush" (© Netflix)

Das Plakat von “Hush” (© Netflix)

Inhalt: Seit einer schweren Erkrankung in ihrer Jugend ist Maddie (Kate Siegel) taubstumm. Davon hat sie sich aber nie entmutigen lassen und konnte als Roman-Autorin Karriere machen. Nachdem ihr Erstling zum Bestseller avancierte, schreibt sie gerade am Abschluss ihres zweiten Romans. Schon bald hat sie viel größere Probleme, als ein passendes Finale für ihre Geschichte zu finden, als ein maskierter Mann (Liam Gallagher Jr.) vor ihrem Fenster steht. Dieser beginnt ein perfides Katz- und Maus-Spiel an dessen Ende der Tod von Maddie stehen soll. Doch die alleinstehende Frau ist wesentlich wehrhafter, als der Psychopath erwartet hätte.

Kritik: Regisseur Mike Flanagan, der mit dem gelungenen Horrorfilm „Oculus“ seinen Durchbruch gefeiert hatte, ist dieses Jahr wohl äußerst umtriebig. Der kleine Psychothriller „Hush“ ist einer von vier Filmen, die (laut seiner imdb-Page) 2016 unter seiner Verantwortung veröffentlicht werden. Nachdem der Film bei SXSW-Festival äußerst positive Rückmeldungen bekam, sorgte Netflix kurz nach der nationalen Premiere dafür, dass auch die internationalen Zuschauer in den Genuss dieser gradlinigen Home Invasion-Geschichte kommen. Dabei zahlt sich der Ansatz, die Heldin gehörlos zu machen, schnell aus. Nach einer soliden Einleitung gibt es auf diese Art schon ein paar spannende erste Szenen, die anderweitig nicht möglich gewesen wären. Es entwickelt sich ein fesselndes Duell, bei dem es mit wenig Worten und spürbaren Taten zur Sache geht.

Unangemeldeter Besuch kann schon manchmal nervend sein (© Netflix)

Unangemeldeter Besuch kann schon manchmal nervend sein (© Netflix)

Der Film zeigt dabei einen erstaunlich hohen Gewaltfaktor, bei dem es fraglich ist, ob er so die (noch nicht erfolgte) FSK-Prüfung besteht. Es wird wird munter drauf los geschlitzt, gehämmert und geschossen. Dabei erweisen sich beide Hauptfiguren als nicht gerade zimperlich. Inhaltlich verliert der Film – nachdem er in der ersten Hälfte äußerst überzeugend war – in der zweiten Hälfte der knackigen 82 Minuten Spielzeit etwas die Luft. Nachdem es zunächst noch gut ausgenutzt wurde, dass das Duell aufgrund von Maggies Behinderung etwas anders als gewohnt gelagert ist, wird der Film in der Schlussphase immer konventioneller. Obwohl auf diese Art auch die Hochspannung etwas abebbt, ist der Film auch in dieser Phase noch mindestens solide. Kate Siegel ist als taubstumme Powerfrau eine Idealbesetzung für das Genre und agiert auch im Bezug auf die Einschränkungen ihres Charakters absolut glaubwürdig. Liam Gallagher Jr. ist aktuell noch als Sympathietyp neben John Goodman und Mary Elizabeth Winstead in „10 Cloverfield Lane“ zu sehen. Hier darf er sich von einer ganz anderen Seite zeigen. Als namenloser Psychopath ist er die personifizierte Bedrohlichkeit und hilft dem recht einfach gestrickten Film auch über seine schwächeren Momente hinweg.

Sicherlich wird „Hush“ nicht das Genre revolutionieren, da sich Flanagan vom Grundgerüst her auf gut eingefahrenen Wegen befindet. Mit der leichten Änderung bei der Hauptfigur, einer temporeichen und radikalen Inszenierung sowie zwei gut aufgelegten Darstellern gelingt es aber, jederzeit gute Unterhaltung für Hartgesottene zu zeigen.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Movieclips Film Festivals & Indie Films, YouTube

Hush - Still

Originaltitel:Hush
Regie:Mike Flanagan
Darsteller: John Gallagher Jr., Kate Siegel, Michael Trucco
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:----
Länge:82 Minuten
FSK: ----

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 02.04.2016
Review: Hush – Still

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