Inhalt: Nach den Ereignissen am See müssen Sarah (Mireille Enos, „The Captive – Spurlos verschwunden“) und Stephen (Joel Kinnaman, „Kind 44“) ihre Spuren verwischen und mit den Konsequenzen klar kommen. Der eigentlich belächelte Kollege Reddick (Gregg Henry) wittert schon bald, dass etwas nicht stimmt und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Währenddessen bekommen Sarah und Stephen einen neuen Fall zugeteilt: Vater, Mutter und zwei Kinder wurden brutal ermordet.
Der 17 Jahre alte Sohn Kyle (Tyler Ross) wird schwer verletzt aufgefunden, nachdem er sich angeblich selbst töten wollte. Doch im scheinbar klaren Fall passen so einige Details nicht zusammen. Immer mehr Spuren führen an die Militärschule von Colonel Rayne (Joan Allen), in der Kyle seit einiger Zeit lebt. Immer wieder werden den Ermittlern Steine in den Weg gelegt. Obwohl der Druck auf sie immer größer wird, versuchen beide die wahren Schuldigen des Massakers zu überführen, während ihr Gewissen an ihnen nagt.
Kritik: Basierend auf der dänischen Erfolgsserie „Kommissarin Lund“ brachte Showrunnerin Veena Sud 2011 diese Krimi-Drama-Serie in den USA heraus. Über zwei Jahre wurde in „The Killing“ die atmosphärisch dichte Geschichte des Mordes an einer jungen Frau erzählt. Obwohl auch die dritte Staffel noch recht gelungen war, konnte die Serie die Qualität nicht aufrecht erhalten, was sich auch deutlich an den Quoten zeigte. AMC verzichtete auf eine Fortsetzung und beendete die Serie vorzeitig. Streaming-Riese Netflix sorgte aber dann doch noch dafür, dass „The Killing“ noch ein richtiges Ende bekommt.
Dafür wurde das Konzept aber noch einmal verändert. In sechs Episoden zu je 56 (statt 42) Minuten wird sich mit dem Cliffhanger des Vorgängers auseinandergesetzt und noch ein neuer Fall erzählt. Das Geschehen bleibt auf dem ordentlichen, aber unspektakulären Niveau des dritten Jahres, wobei die persönliche Geschichte der beiden Protagonisten das beste an der Staffel bleibt. Der kritische Umgang mit Sinn und Unsinn der Strukturen einer Militärschule bleibt der interessanteste Punkt am anderen Fall der Staffel, der ansonsten ein bisschen zu distanziert erzählt wird.
Die ersten Jahre waren besonders durch ihre intensiven Figurenzeichnungen so speziell und fesselnd. Die Neuzugänge erscheinen hier fast durchweg etwas oberflächlich. Allenfalls der von Tyler Ross verkörperte traumatisierte Kyle und Joan Allen als Gegenentwurf zu Sarah Linden können ein wenig Interesse wecken, stehen aber natürlich ganz klar hinter der seit Jahren gewachsenen Beziehung der beiden Kommissare. Die Freundschaft zwischen den eigentlich so unterschiedlichen Sarah und Stephen ist auch in diesen letzten Folgen noch glaubwürdig und treffend. Auch die erneut hervorragenden Leistungen von Mireille Enos und Joel Kinnaman sind eine Konstante über die gesamte Serie. Dazu entwickelt sich Gregg Henry noch einmal weiter. So wird bis zum Finale vollkommen solides Krimi-Fernsehen geboten, das ohne große Höhepunkte souverän unterhält. Die Auflösung der Geschichte macht im Prinzip nichts falsch, verändert den Blick auf die Staffel und die Serie nicht mehr besonders.
Am Ende der Serie bleiben mit Enos und Kinnaman zwei große Gewinner, die mit ihren starken Leistungen den Sprung auf die große Leinwand geschafft haben. Die Chance von Netflix, die die Serie wiederbelebt haben, wird dazu genutzt, „The Killing“ ein richtiges Ende zu geben. Obwohl die Klasse der ersten Jahre unerreicht bleibt, sind auch diese sechs Episoden immer noch über dem Durchschnitt einzuordnen.
Die Staffel ist ab dem 01.10.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Das Wichtigste vorne weg: Die massiv verrauschten Bildaussetzer, die teilweise in den Vorgänger-Staffeln zu finden waren, existieren hier nicht. Ansonsten gibt es die gewohnt kühle, ordentliche Optik. Schärfe und Detaildarstellung sind jederzeit ziemlich gut. Auch Kontraste und Schwarzwert wurden auf angemessenem Niveau eingestellt. Die Farbpalette bleibt natürlich wieder gewohnt trist. Alles andere hätte auch nicht gepasst. Wirkliche Fehler gibt es bei dem zumeist sauberen Transfer nicht.
4 von 5 Punkten
Ton: Auch beim englischen und beim deutschen DTS-HD MA 5.1-Ton gibt es keine Überraschungen mehr. Die Dialoge kommen jeder gut verständlich aus dem Center. Der düstere Score und die Hintergrundgeräusche werden auf die Boxen verteilt, hätten aber wieder einmal etwas mehr Volumen vertragen können. Mehr war nicht zu erwarten.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Auf Bonusmaterialien wurde zum Abschluss der Serie verzichtet.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
The Killing - Staffel 4
Originaltitel: | The Killing - Season 4 |
Showrunner: | Veena Sud |
Darsteller: | Mireille Enos, Joel Kinnaman, Joan Allen, Gregg Henry |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 6 Episoden zu je 56 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 04.10.2015
Review: The Killing – Season 4 (Blu-ray)