Inhalt: Seit ihrer Kindheit sind Debbie (Shelley Hennig) und Elaine (Olivia Cooke, „Bates Motel“) enge Freunde Freunde und große Fans des Brettspiels „Ouija“, bei dem die Spieler versuchen, mit der Welt der Toten in Verbindung zu treten. Als Debbie eine der wichtigsten Regeln missachtet und Ouija alleine spielt, wird sie kurze Zeit später erhangen aufgefunden. Elaine ist am Boden zerstört und will nicht daran glauben, dass ihre beste Freundin Selbstmord begangen hat. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sarah (Ana Coto) und einigen Freunden nutzt sie das Spiel, um mit Debbie Kontakt aufzunehmen. Doch leider beschwören sie so eine ganz andere, sehr finstere Macht, die die Jagd auf sie eröffnet. Schon bald ist keiner von ihnen mehr sicher.
Kritik: Ein Hasbro-Spielzeug, das als Vorlage für einen abendfüllenden Spielfilm herhält? Ein Schelm, wer hier an „Transformers“ denkt. Tatsächlich war Michael Bay gemeinsam mit Kollege Jason Blum als Produzent an diesem Horrorfilm von Stiles White beteiligt. Hier soll das Hexenbrett Ouija, welches seit vielen Jahren in Spielwarenläden erhältlich ist, die Basis für das gruselige Treiben sein. Wenig überraschend, geht diese Prämisse vollkommen in die Hose. Stimmungsfrei liefert White Massenware vom Fließband, die eigentlich nur zeigt, was im modernen Horrorfilm nicht stimmt. Natürlich gibt es die Möglichkeit, ohne Blut und nackte Haut fantastisches Horrorkino zu zeigen, wie „Conjuring – Die Heimsuchung“ bewiesen hat. Dafür müssten aber andere Qualitäten bewiesen werden. Die jugendlichen Figuren sind hier eindimensional, uninspiriert und handeln nicht nachvollziehbar. Das Skript selbst ist ebenso einfallslos und vorhersehbar wie die eingebrachten Jump-Scares. Außerdem scheinen die Macher bemüht, die Käufer des Spiels nicht zu sehr zu schocken und somit zu verprellen. Zumindest das gelingt ihnen gut.
So beschränkt sich der Film eine lange Zeit darauf, seine uninteressanten Charaktere Plastikdreiecke auf Tischen hin und herschieben zu lassen, was natürlich nur begrenzt unterhaltsam ist. Die jungen Schauspieler um Olivia Cooke schienen ebenfalls gelangweilt, was den monotonen Dialogvortrag und das praktisch nicht vorhandene mimische Spiel begründen würde. Einzig Horror-Ikone Lin Shaye („Insidious: Chapter 3“) scheint an ihrer Nebenrolle etwas Freude zu haben und chargiert hemmungslos. Es dauert bis in die Schlussphase, ehe sich Stiles White dazu entschließt, dann doch ein paar fiese Masken und (auf Sounds basierende) Schocks einzubinden, die aber nicht mehr viel retten können. Außerdem gelingt es noch trotz relativ simpler Handlung, die Logik bis ins Hanebüchene zu strapazieren.
Es ist schon richtig, dass sich wohl kaum ein Horrorfan von „Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel“ wirklich viel erwartet hat. Doch etwas mehr hätte es dann schon sein dürfen. Der Film lässt eigentlich an allen Ecken massive Kritik zu und hat den Spannungsgehalt eine Runde „Mensch ärgere dich nicht“ mit der Familie. Aus relativ unerfindlichen Gründen hat das niedrig budgetierte Werk an den Kinokassen doch so gut bewährt, dass die Zuschauer 2016 eine Fortsetzung erwartet. Das Gute dabei: Sehr viel schlechter kann es nicht mehr werden.
Der Film ist seit dem 04.06.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: So wenig der Film zu bieten hat, so gelungen ist dann doch sein Bildtransfer, der trotz einer Vielzahl dunkler Szenen immer scharf und reich an Details ist. Die Kontraste sind gut eingestellt und der Schwarzwert ist meistens sehr satt. Die Farben sind ebenfalls satt und wirken sehr natürlich. Ein leichtes Bildrauschen fällt hier kaum störend ins Gewicht, sodass man zu einem wirklich guten Gesamtergebnis kommt.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische DTS-HD MA 5.1-Ton und die etwas flachere deutsche DTS 5.1-Spur sind ebenfalls absolut zufriedenstellend. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und kommen mit natürlichem Klang aus dem Center. Da die Soundeffekte wirklich kraftvoll abgemischt sind, bekommen die Zuschauer trotz Ermangelung jeglicher Atmosphäre hier noch ein Schocks geliefert. Die Ton-Präsentation ist zwar nicht unbedingt subtil, erfüllt aber ihren Zweck.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Die Featurettes „Das Hexenbrett: Eine Entwicklungsgeschichte“ (4 Minuten), „Adaption der Angst“ (4 Minuten) und „Symbol des Unbekannten“ (4 Minuten) sind die einzigen – nicht sonderlich ergiebigen Bonusmaterialien auf der Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel
Originaltitel: | Ouija |
Regie: | Stiles White |
Darsteller: | Olivia Cooke, Ana Coto, Daren Kagasoff |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 89 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |