Inhalt: Seine Affäre mit Carrie (Natalie Zea, „Justified“) hätte Schriftsteller Hank (David Duchovny) fast mit dem Leben bezahlt, nachdem diese ihn und sich selbst vergiftet hatte. Nach einiger Zeit im Krankenhaus beginnt der von Schuldgefühlen zerfressene Hank, noch exzessiver als gewöhnlich zu trinken. Erst nach einer Intervention von Karen (Natascha McElhone), Becca (Madeline Martin), Charlie (Evan Handler) und Marcie (Pamela Adlon) begibt sich Hank auf Entzug. In der Klinik lernt er Edel-Groupie und Rockstar-Muse Faith (Maggie Grace, „Taken 2“) kennen, die nach anfänglicher Abneigung Gefallen an ihm findet. Beruflich findet Hank im abgehalfterten Rockstar Atticus Fetch (Tim Minchin) einen neuen Partner, da dieser ein Musical von „God hates us all“ plant. Währenddessen plant Charlie eine sexuelle Umorientierung, um beruflich voran zu kommen und Becca entscheidet sich, beruflich in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten.
Kritik: 2013 lief die bereits sechste Staffel der Drama-Comedy-Serie von Tom Kapinos rund um den Kult-Autor, Frauenhelden und Alkoholiker Hank Moody auf dem amerikanischen Sender Showtime. Aktuell ist dort die abschließende Staffel 7 zu sehen. Nach einer sehr durchwachsenen fünften Staffel zeigt auch in diesem sechsten Jahr, dass die Serie das enorme Niveau von Season 1-4 nicht ganz aufrecht erhalten kann. An vielen Stellen plätschert die Handlung einfach zu sehr vor sich hin, um noch wirklich begeistern zu können. Sicherlich wird auch hier noch überdurchschnittliches TV geboten, was aber häufig nur noch an der Kraft der herrlich schrägen Charaktere liegt. Von der reinen Story bietet eigentlich nur die für sich stehende Episode 6 „In the Clouds“ eine positive Ausnahme. Diese Folge, in der es um einen Ausflug in einem Privatflugzeug geht, ist skurril, originell und unglaublich lustig. Das macht sie nicht nur zu einer der besten, weil eigenwilligsten Episoden dieser Staffel, sondern verdient auch sicherlich einen Platz in den Top 10 der gesamten Serie.
Klasse Neben- und Gaststars entlasten Duchovny
Wer die Sendung bis hierher verfolgt hat, weiß, wie gut David Duchovny und Evan Handler spielen und auch harmonieren. Diese Stärke lässt auch hier nicht nach. Es ist sogar recht dankenswert, dass Becca (Madeline Martin) und Karen (Natascha McElhone) etwas mehr in den Hintergrund rücken, da diese Figuren in alten (und natürlich auch streckenweise in aktuellen) Folgen als dramaturgische Bremsklötze wirken. Viel mehr Freude macht da Hanks neuer Sidekick, das Rockstar-Liebchen Faith. Maggie Grace, die sonst eher auf die „Girl next door“-Rollen abonniert ist, darf sich hier verrucht sexy und unglaublich charmant zeigen. Die zehnte Folge „Blind Faith“ verleiht der Figur dazu noch einiges an Tiefgang. Es ist bedauerlich, dass sich die Macher dagegen entschieden haben, der hier wirklich vorzüglichen Darstellerin die zunächst angedachte eigene Spin-Off-Serie zu geben.
Die andere Entdeckung dieser Staffel ist der bis dahin recht unbekannte Tim Minchin, der hier als Rock-Legende, sowie Sex- und Drogenfreak Atticus Fetch einen herrlich überzogenen Part spielt, der für einige der besten Lacher dieser Staffel sorgt. Vor allem bei einem ebenso sehenswerten wie bizarren Gastauftritt von Marilyn Manson mit Minchin kommen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Dazu feiert auch noch Rob Lowe als Oscar-prämierter Sonderling Eddie Nero ein Comeback.
Auch wenn die Serie längst nicht mehr die alte Qualität erreicht, hat auch die sechste Staffel noch absolut eine Daseinsberechtigung, da „Californication“ nach wie vor von der einzigartigen Schauspielleistung von David Duchovny lebt. So schafft es die Serie trotz einiger Durchhänger immer noch, ihren Fans gute Unterhaltung zu präsentieren. Dazu wurde vor allem mit Maggie Grace eine tolle Ergänzung des Castes gefunden, weswegen diese Staffel sogar ein wenig über ihrem Vorgänger einzuordnen ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Autoren sich für das abschließende Jahr noch ein wenig mehr einfallen lassen, um Hank Moody sein verdientes großes Finale zu geben.
Die Staffel ist ab dem 08.05.2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Das Niveau des Bildes ist gewollt etwas schwankend. Während die Aufnahmen die meiste Zeit sehr scharf, mit guter Detailwiedergabe, guten Kontrasten und ordentlich eingestelltem Schwarzwert sind, gibt es einige Zwischenschnitte, die körnig, etwas milchig und mit verwaschenen Farben präsentiert werden. Das ist allerdings ein bekanntes Stilmittel der Serie, weswegen hierfür keine Abzüge nötig sind.
4 von 5 Punkten
Ton: Der englische und deutsche Dolby TrueHD 5.1-Sound lässt praktisch keine Kritik zu, auch wenn die englische Tonspur etwas kräftiger wirkt. Die Dialoge sind zu jeder Zeit sehr gut zu verstehen und der exzellente Soundtrack kommt gut abgemischt aus allen Boxen. Mehr kann von dieser Art von Serie nicht verlangt werden.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Es gibt solide Audio-Kommentare zu drei Episoden der Serie (3,6,9), die wohl vor allem für Hardcore-Fans interessant sein dürften.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Paramount, YouTube
Californication - Staffel 6
Originaltitel: | Californication - Season 6 |
Entwickler: | Tom Kapinos |
Darsteller: | David Duchovny, Evan Handler, Maggie Grace |
Genre: | Dramedy-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2013 |
Verleih: | Paramount Pictures Home Entertainment |
Länge: | 12 Episoden zu je 28 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |