
Das Plakat von “The Running Man” (© Paramount Pictures, 2025)
Inhalt: Ben Richards (Glen Powell, „A Killer Romance“) ist zornig. Aufgrund einer idealistischen Aktion hat er den ausbeuterischen Job verloren, den er so dringend zur Ernährung seiner Familie benötigt. Aus diesem Grund bewirbt er sich bei einem übermächtigen Medienkonglomerat, bei dem Kandidaten in deren Sendungen auf verschiedenste Arten zu Unterhaltungszwecken gedemütigt werden, um dort an etwas Geld zu kommen. Vor Ort wird Dan Killian (Josh Brolin, „Sicario“), Produzent der Hit-Show „Running Man“, schnell auf Ben aufmerksam. In der Sendung werden die Kandidaten von professionellen Killern gejagt. Wer 30 Tage überlebt, wird mit einem gigantischen Preisgeld überhäuft. Mangels Alternativen lässt sich Ben auf das Angebot von Dan ein. Doch schon kurz nach Start wird klar, dass der Sender mit gezinkten Karten spielt. Dennoch wird der geradlinig-mutige Kandidat bald zum Zuschauer-Magneten, wodurch er teils auch auf Unterstützer in der Bevölkerung trifft. Doch reicht das aus, um einer Armee von bis an die Zähne bewaffneten Killern mit der Info-Maschinerie eines TV-Senders in der Hinterhand auf Dauer auszuweichen?
Kritik: Unter seinem Pseudonym Richard Bachmann veröffentlichte Stephen King 1982 den Roman „The Running Man“ (deutscher Titel „Menschenjagd“). 1987 durfte Arnold Schwarzenegger in einer sehr losen, aber unterhaltsamen Adaption „Running Man“ durch die Weltgeschichte hetzen. Kult-Regisseur Edgar Wright („Baby Driver“) hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, eine der Vorlage näher stehende Verfilmung zu erstellen. Das ist ihm zu großen Teilen gelungen. Gerade in der ersten Hälfte ist die Medien- und Kapitalismuskritik (nicht nur mit Blick aufs voyeuristische Reality-TV) dann doch um einiges pointierter, als man es aus der 80er-Version kennt. Auch ansonsten kann sich der Film auf seine Rasanz und das visuelle Stilbewusstsein von Wright verlassen. Die doch etwas ausufernden 133 Minuten Spielzeit vergehen ohne große Verschnaufpausen.

Kann sich Ben vor seinen Verfolgern verstecken? (© Paramount Pictures, 2025)
Dennoch rutscht „The Running Man“ in seinem Schlussakt ein wenig von den Schienen. Immer mehr Figuren und Handlungspunkte, die wie Level in einem Videospiel abgearbeitet werden, lassen den Film in dieser Phase etwas chaotisch wirken, was auch bis zur Schlusspointe nicht nachlässt. Das bedeutet aber nicht, dass sich in irgendeiner Weise die Kurzweil verabschieden würde. Eine Konstante ist die bis in die kleinste Nebenrolle gute Besetzung. Charmebolzen Glen Powell darf sich hier einmal von seiner kurzsilbig-mürrischen Seite zeigen und hat da sichtlich Spaß dran. Josh Brolin ein diabolisch-schmieriger TV-Produzent ist extrem unterhaltsam. Auch Colman Domingo als völlig überdrehter „Running Man“-Moderator passt da gut ins Bild. Von den weiteren Weggefährten bleibt vor allem ein herrlich psychotischer Michael Cera im Gedächtnis. Daneben sorgen noch Darsteller wie William H. Macy, Lee Pace, David Zayas, Emilia Jones und Sean Hayes dafür, dass sich Glen Powell und das Publikum nicht langweilen.
Selbst wenn – oder gerade weil – man sich nicht sicher sein kann, ob der Film und seine Macher die propagierte Gewalt in der Geschichte verurteilen oder feiern, gehört „The Running Man“ sicherlich zu den besseren Popcorn-Werken dieses Jahres. Trotz zweifelsohne vorhandenen Schwächen reichen Style, ein starker Cast und eine Menge Tempo für über zwei Stunden gelungenes Kino-Entertainment.
3,5 von 5 Punkten
Quelle: Paramount Pictures, YouTube
The Running Man
| Originaltitel: | The Running Man |
| Regie: | Edgar Wright |
| Darsteller: | Glen Powell, Colman Domingo, Josh Brolin |
| Genre: | Action |
| Produktionsland/-jahr: | USA, 2025 |
| Verleih: | Paramount Pictures |
| Länge: | 133 Minuten |
| FSK: | ab 16 Jahren |
| Kinostart: | 13.11.2025 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.11.2025
Review: The Running Man (Kino)

