Inhalt: Bis vor einiger Zeit hatte Josh (Xavier Samuel) sein Leben voll im Griff: Er war mit der hübschen Tina (Sharni Vinson, „Step Up 3D“) verlobt und arbeitete erfolgreich als Rettungsschwimmer in einem australischen Küstenstädtchen. Nachdem eines Tages ein Hai an der Küste auftauchte und seinen Schwager tötete, stürzte alles zusammen. Josh zerbrach an seinen Schuldgefühlen, Beziehung und Job scheiterten. Inzwischen arbeitet er bei einem hochmodernen unterirdischen Supermarkt in seiner Heimatstadt und versucht, möglichst nicht mit anderen in Kontakt zu kommen. Genau diesen Supermarkt überfällt der Gangster Doyle (Julian McMahon, „Fire with Fire – Rache folgt eigenen Regeln“) gemeinsam mit einem Komplizen. Als der Polizist Todd (Martin Sacks, „Blue Heelers“) auftaucht, der eigentlich nur seine diebische Tochter Jamie (Phoebe Tankin, „The Vampire Diaries“) abholen wollte, scheint alles geklärt.
Doch dann kommen die Wassermassen: Ein Tsunamiwelle rollt über die Stadt und flutet den Markt. Die wenigen Überlebenden werden unter einem Haufen Schutt eingeschlossen und müssen schnell eine Ausweg finden, da das Wasser immer weiter steigt. Das größte Problem dabei ist, dass zwei weiße Haie, die einen höllischen Hunger auf Menschenfleisch haben, in den überschwemmten Gängen des Supermarktes lauern.
Kritik: Der Untertitel „Haie im Supermarkt“ ließ für die Qualität des Filmes Schlimmes befürchten. Tatsächlich sollten sich die Zuschauer nicht auf ein intellektuell anspruchsvolles Filmerlebnis einstellen: Die Handlung ist wild aus anderen Genrefilmen geräubert und die Animationen sind auf eher grausigem Niveau. Dennoch macht die trashige Horrorkomödie des australischen Regisseurs Kimble Rendall ziemlich viel Spaß, da er den Film trotz aller Schwächen geschickt inszeniert. Ironische Dialoge, originelle Settings und herrlich abstruse Wendungen machen den Film zum bierseligen Partyspaß, wie man ihn von zahlreichen Bruce Campbell-Werken oder Monster-Hits wie „Snakes on a Plane“ kennt. Dazu sind die Figuren, obwohl wieder fast alle Horrorklischees bedient werden (grüblerischer Held, attraktive, taffe Ex-Freundin, geläuterter Krimineller etc.), noch einigermaßen menschlich glaubwürdig inszeniert.
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So geht es 93 Minuten ohne Durchhänger daher, in denen viele der Figuren zu Appetithäppchen umfunktioniert werden. Ein gewisses Maß an Sozialkritik muss „Bait“ auch zugesprochen werden. Die Konsumsüchtigen werden im großen Konsumtempel von den Haien konsumiert. Besonders das junge Paar Heather (Cariba Heine) und Kyle (Lincoln Lewis, „After Earth“), die nach einem Schäferstündchen im Parkhaus eingeschlossen sind und deren Auto von einem Hai umkreist wird, haben einige sehr nette Momente (beispielsweise einen Streit über die Gefahr, Heathers teure Gucci-Schuhe zu beschädigen). Gerade dabei kommt die für einen Horrorfilm überdurchschnittliche Dialogqualität zu Zug.
Auch die Schauspieler hinterlassen durchweg einen soliden Eindruck. Im Hauptpart des nachdenklichen Josh überzeugt Xavier Samuel, der den Horrorfans vor allem aus dem herrlich skurrilen „The Loved Ones“ von 2009 bekannt sein dürfte. International konnte er in Roland Emmerichs „Anonymous“ und „Twilight“-Sequel „Eclipse“ Erfahrungen sammeln. Der deutlich bekannteste Darsteller im Cast ist aber Julian McMahon, der sieben Jahre lang Dr. Christian Troy in „Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis“ gespielt hat. Seine Leistung als Verbrecher mit Herz ist ebenso zufriedenstellend wie die der anderen Schauspieler in Kimble Rendalls nett überzogenem Treiben.
Sicher setzt „Bait – Haie im Supermarkt“ in keiner Richtung Maßstäbe – muss er aber auch nicht. Eine ganze Reihe gelungener Sequenzen, ordentliche Schauspieler und Dialoge sowie augenzwinkernder Fun-Splatter garantieren einen gelungenen Abend, den man am besten mit Freunden genießt.
Ab dem 19.07.2013 ist der Film auf DVD und Blu-ray 3D (inkl. der hier besprochenen 2D-Fassung) erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer in 2D bietet hervorragende Schauwerte. In den Anfangsszenen am Strand ist das Bild klar, hell und voller lebendiger Farben. Die Tiefenschärfe und Detailzeichnung sind auf einem Top-Level. Die Szenen im überfluteten Supermarkt sind natürlich wesentlich dunkler, können aber wegen eines gut gewählten Schwarzwertes ebenfalls punkten und mit einem knackig scharfen, kontrastreichen Bild überzeugen.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische Tonspur liegen in DTS-HD 5.1 vor. In beiden Fassungen sind die Dialoge sehr gut verständlich. Besonders stark ist die Abmischung der atmosphärischen Geräusche und des Scores gelungen. Plätscherndes Wasser, surrende Lampen, alles wirkt nervenzehrend räumlich. Bei Schießereien und Explosionen werden die Qualitäten der Anlage ziemlich gut ausgefahren.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine ganze Reihe ordentlicher Interviews mit Cast und Regisseur (insgesamt 56 Minuten), ein ausführliches und interessantes Making of (45 Minuten) sowie einige Trailer bieten einiges an Mehrwert zum Film.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 19.03.2024 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Universum Film, YouTube
Bait - Haie im Supermarkt
Originaltitel: | Bait |
Regie: | Kimble Rendall |
Darsteller: | Richard Brancatisano, Xavier Samuel, Chris Betts |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | Australien, 2012 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 91 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Facebook-Page: | Der Facebook-Auftritt von "Bait 3D" |