Inhalt: Nach einer Hochzeit fahren die entfremdeten Brüder Max (Mark Bonnar, „Line of Duty – Cops unter Verdacht“), seines Zeichens Anwalt, und Jake (Jamie Sives, „Chernobyl“), der einen kleinen Shop mit gebrauchten Schallplatten betreibt, gemeinsam nach Hause. Die nächtliche Fahrt nimmt ein jähes Ende, als Jake den aus der Dunkelheit auftauchenden Rentner Walter vor dessen Haustür überfährt. Gemeinsam platzieren die panischen Brüder den Verblichenen in dessen Wohnzimmer. Das Duo scheint mit der Tat durchzukommen, bis Walters Nichte Angie (Ruth Bradley, „Ted Lasso“) aus den USA auftaucht und so viel Unruhe stiftet, dass sogar das örtliche Gangster-Syndikat in den tragischen Unfall verwickelt wird.
Kritik: Im Jahr 2019 wurde die Thriller-Komödie „Guilt – Keiner ist schuld“ von Showrunner Neil Forsyth zur ersten Serien-Produktion von BBC Schottland. Tatsächlich entpuppte sich die Serie als Überraschungshit, der es auf mittlerweile drei Staffeln bringt. Diese erste Season fokussiert sich hauptsächlich auf die Geschichte der beiden grundverschiedenen, aber gleichermaßen chaotischen Brüder, die den Unfall dazu nutzen, sich in immer schlimmere Schlamassel zu stürzen. Selbst wenn „Guilt“ an ein paar Stellen etwas hängt, ist der Vierteiler spannend, wendungsreich und ausgesprochen britisch.
Ein Garant für das Gelingen sind die starken Charaktere, die alle mehr verheimlichen, als der erste Blick vermuten lässt. Mark Bonnar als glatter Anwalt und Jamie Sives als sympathischer Loser sind das Zentrum des Geschehens. Aber auch Ruth Bradley als neugierige Nichte und Emun Elliott („Old“) als Privatermittler im Stil Columbo (nur jünger und versoffener) sowie Routinier Bill Paterson („Fleabag“) sorgen für reichlich Vergnügen.
Es ist gar nicht so einfach, viel über die Serie zu sagen, ohne ins Spoiler-Territorium zu kommen. Deshalb nur Folgendes: Wer Freude an bitterbösem Humor und Serien im Stil von „Fargo“ hat, bekommt mit dieser ersten Staffel von „Guilt – Keiner hat schuld“ einfallsreiche und clever umgesetzte Unterhaltung, die im Kopf bleibt.
Die Box ist ab dem 26.05.2023 auf DVD erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Insgesamt wird ein relativ solides, stellenweise etwas schwachbrüstiges Bild gezeigt. Gerade in den schlecht beleuchteten Szenen gehen doch einige Details verloren. In hellen Sequenzen sieht „Guilt“ ordentlich aus. In Anbetracht, dass es sich um eine TV-Produktion aus dem mittleren Preissegment handelt, ist das Gezeigte optisch absolut im Rahmen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Neben der englischen Dolby Digital 5.1-Spur liegt noch eine deutsche Dolby Digital 2.0-Fassung vor. Insgesamt wirkt der Originalton ein wenig kräftiger. Räumlichkeit (z.B. Barsequenz, Straßenverkehr, Musik) bleibt aber eher punktuell. An sich ist die Abmischung in beiden Versionen recht rund. Auch die Dialogwiedergabe offenbart keine hörbaren Probleme.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Sechs kleine Featurettes (insgesamt 18 Minuten) mit optional zuschaltbaren Untertiteln komplettieren die Box.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: BBC Scotland, YouTube
Guilt - Keiner ist schuld - Staffel 1
Originaltitel: | Guilt - Season 1 |
Showrunner: | Neil Forsyth |
Darsteller: | Mark Bonnar, Jamie Sives, Ruth Bradley, Sian Brooke, Emun Elliott |
Genre: | Serie, Thriller, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | Schottland, 2019 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 4 x 50 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 28.06.2023
Review: Guilt Staffel 1 (DVD)