Inhalt: Nach dem Tod seiner Mutter wurde der zornige Teenager Sam (George Ferrier) von seinem Vater Robert (Marton Csokas, „The Equalizer“) auf ein weit entferntes Internat geschickt. Jetzt soll der Junge nach Hause kommen, um bei der Pflege seiner ihm fremden Oma Ruth (Charlotte Rampling, „Benedetta“) zu helfen. Diese hat sich ein Bein gebrochen und kann nicht mehr alleine leben. Trotz der engagierten Pflegerin Sarah (Edith Poor) muss sich Sam oft um die verbitterte, feindselige und dem Alkohol sehr zugetane Dame kümmern. Nach einigen Streitigkeiten bemerken beide, dass sie eigentlich auf einer Wellenlänge funken. Es entsteht eine Freundschaft, die Sam den Weg zurück ins normale Leben ebnen könnte.
Kritik: Manchmal muss man sich mit dem Tod auseinandersetzen, um das Leben wirklich schätzen zu lernen. So oder so ähnlich könnte man „Juniper“, den Debütfilm von Autor und Regisseur Matthew J. Saville, wohl zusammenfassen. Natürlich wurde die Geschichte um eine unwahrscheinliche Beziehung, die zwei von Wut zerfressenen Personen neue Hoffnung und Frieden geben soll, schon mehrfach erzählt. Selbst wenn diese ruhige Variation an manchen Stellen schon ziemlich träge wirkt, profitiert „Juniper“ von seinem feinen Humor und spürbarer Empathie. Auch die Kameraarbeit, die zwischen Nahaufnahmen der beiden Protagonisten und Landschaftsbildern der neuseeländischen Dorfgemeinschaft alterniert, trägt ihren Teil zum Geschehen bei.
Selbst wenn das Geschehen zu jeder Zeit vorhersehbar bleibt, ist „Juniper“ dank exzellenter Darstellerleistungen sehr lebendig. Im Vordergrund steht natürlich die britische Kinolegende Charlotte Rampling, die nicht viele Worte benötigt, um aus ihrer Ruth eine vielschichtige Figur zu machen. Der junge George Ferrier ist da als lebensmüder Sam absolut auf Augenhöhe. Marton Csokas und Edith Poor halten sich da deutlich mehr im Hintergrund.
Selbst wenn Matthew J. Savilles Erstlingswerk sicher etwas mehr Rasanz und Ideen vertragen hätte, ist „Juniper“ schon aufgrund seiner schauspielerischen Klasse, des gelungenen Looks und des gebotenen Einfühlungsvermögens durchaus sehenswert.
Der Film ist ab dem 07.10.2022 sowie bereits seit dem 29.09.2022 digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Das wirklich schön gefilmte Drama kommt optisch auf der Blu-ray gut zur Geltung. Trotz der oft spärlichen Beleuchtung sind Schärfe und Detaildarstellung absolut ordentlich. Die Farbpalette wirkt sehr natürlich. Kontraste und Schwarzwert wurden ebenfalls passend eingestellt. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten wirkt das Bild sehr ruhig.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton dieses sehr ruhigen Films spielen sich zu großen Teilen im Frontbereich ab. Eine saubere Abmischung mit problemloser Dialogwiedergabe ist dabei natürlich das Zentrum des Geschehens. Vereinzelte Gruppenszenen (Party, Rugbyspiel) und Musik sorgen gelegentlich zumindest für ein wenig räumliche Aktivität.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Zwei Interviews (16 Minuten), vier Behind-the-Scenes-Clips (5 Minuten) und eine Reihe an Trailern ergänzen die Blu-ray.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Square One Entertainment; YouTube
Juniper
Originaltitel: | Juniper |
Regie: | Matthew J. Saville |
Darsteller: | Charlotte Rampling, Marton Csokas, George Ferrier |
Genre: | Drama |
Produktionsland/-jahr: | Neuseeland, 2021 |
Verleih: | Square One Entertainment |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Square One Entertainment