Inhalt: Andy King (Nick Helm) ist ein erfolgloser Musiker, der gerade frisch von seiner Freundin Gwen (Sydney White, „American Assassin“) verlassen wurde. Als er gerade seinem Leben ein Ende setzen will, kommt ein Anruf von seiner Schwester Sam (Daisy Haggard, „Das hält kein Jahr…!“) dazwischen. Sie bittet ihn, auf ihren Sohn Errol (Elliot Speller-Gillot) aufzupassen. Der 12-Jährige ist neurotisch, altklug und kann so gar nichts mit dem Lebensstil seines Onkels anfangen. Nach einem chaotischen Tag werden die beiden aber langsam Freunde. Zwischen Musik, Frauengeschichten, getrenntem Sorgerecht und einer Mineraliensammlung stolpern die beiden bald von einem Problem ins Nächste.
Kritik: Zwischen 2014 und 2017 zeigte Showrunner Oliver Refson diese Comedy-Serie rund um das Leben eines selbsternannten Musikers und Vorzeige-Slackers, der mit seinem nerdigen Neffen Freundschaft schließt. Nach insgesamt 19 Episoden endete die Serie. Wer hier eine Mischung von „Two And A Half Men“ und „Young Sheldon“ erwartet, liegt von der Grundprämisse sicherlich nicht gänzlich daneben. Dennoch hat diese Serie genug Charme, Biss und auch gelungene Figuren, dass sie vollkommen problemlos auf eigenen Füßen stehen kann. Gerade in den ersten beiden Jahren wird hier britische Comedy auf hohem Niveau gezeigt. Ironisch, zornig und manchmal auch jenseits der Schamgrenze entwickelt sich kurzweilige Unterhaltung.
Ein klares Plus sind hier die Protagonisten. Im Zentrum steht hier ganz klar der Stand Up-Komiker, Musiker und Schauspieler Nick Helm, der all seine Talente hier ausleben darf. Als rotziger, vorlauter und fauler Andy bekommt er zusätzliche Glanzmomente spendiert, wenn die Figur in ihrer Fantasie äußerst originell gemachte Musikvideos zu extrem eingängigen Songs performen darf. Außerdem harmoniert er prächtig mit dem jungen Elliot Speller-Gillot, der als sympathischer Sonderling komisches Gespür zeigt. In weiteren zentralen Rollen zeigen Daisy Haggard als überdrehte Schwester von Andy, Daniel Lawrence Taylor als Technik-Geek und enger Kumpel Bruce, sowie Sydney White als genervte Ex-Freundin launige Parts. Der heimliche Star dürfte aber Con O’Neill sein, der als raubeiniger Transvestit Val den Alltag von Andy aufmischt.
Leider kann im letzten Jahr das Niveau nicht mehr ganz gehalten werden. Hier wird sehr offensichtlich, dass die Macher nach Neuerungen gesucht haben, um die Lebensdauer der Serie zu verlängern. Da aber nur Klischee-Einfälle wie eine Fantasy-Episode oder ein vollkommen verzichtbarer Krebs-Plot gekommen sind, war dieser Ansatz wohl eher kontraproduktiv. In einer schönen Abschluss-Episode werden die Zuschauer dann aber noch einmal an die besseren Zeiten der Serie erinnert.
Sicherlich ist „Uncle“ keine Serie, die gewaltige Fußstapfen in der Comedy-Welt hinterlassen wird. Dennoch wird lange Zeit frecher und unterhaltsamer Spaß mit guten Charakteren geboten, der mit seinen Musical-Nummern sogar ein Alleinstellungsmerkmal hat. Selbst wenn der Serie zum Ende etwas die Luft ausgeht, ist dieses Vehikel für Hauptdarsteller Nick Helm bedenkenlos sehenswert.
Die Box ist ab dem 24.11.2017 auf DVD erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Die Sitcom wird in einem angemessenen Look geliefert. Schärfe und Detaildarstellung sind bis auf ein paar schwache Momente zufriedenstellend. Es wird eine bunte, recht kräftige Farbpalette verwendet. Kontraste und Schwarzwert sind nicht immer ideal, passen aber gut ins Gesamtbild. Dazu sind die Aufnahmen meistens ziemlich ruhig und sauber.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 2.0-Ton bieten solide Kost. So sind die Dialoge immer gut priorisiert und verständlich. Dazu sind die Musikbeiträge und die Hintergrundgeräusche ordentlich abgemischt. Effekte sind hier natürlich ein Fremdwort.
3 von 5 Punkten
Extras: Ein kurzes Behind the Scenes (3 Minuten), ein Musikvideo zu „No Survivors“ (4 Minuten) und ein paar Trailer ergänzen die Box.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube
Uncle - Die komplette Serie
Originaltitel: | Uncle |
Showrunner: | Oliver Refson |
Darsteller: | Nick Helm, Elliot Speller-Gillott, Daisy Haggard |
Genre: | Comedy-Serie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2012-2017 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 19 Episoden zu je 30 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 30.11.2017
Review: Uncle – Die komplette Serie (DVD)