Inhalt: Am 30. Geburtstag von Tyler (Evan Williams) schenkt ihm seine Freundin Christen (Elisabeth Hower) einen Abend in einem exklusiven Escape Room, in dem sie mit ihren Freunden Natasha (Annabelle Stephenson), Anderson (Dan J. Johnson), Conrad (John Ierardi) und Tabby (Kelly Delson) clevere Rätsel lösen dürfen. Gleich zu Beginn verschwindet Christen und taucht in einem Käfig auf einem Bildschirm wieder auf. Tyler und der Rest der Gruppe vermuten, dass das ein Teil des Spiels ist. Mit ebenso viel Einsatz wie Spaß machen sie sich an die Arbeit. Als dann aber eine erste Aufgabe dafür sorgt, dass ein Spieler sein Leben verliert, dämmert es den Freunden, wie hoch der Einsatz des Abends eigentlich ist.
Kritik: Mit Freunden in Escape Rooms in begrenzter Zeit schwierige Rätsel zu lösen, ist eine aktuelle Mode. Für etwas morbidere Personen dürfte der Weg von diesem Freizeit-Spaß zum Horror-Franchise „Saw“ nicht sonderlich weit sein. Genau diese Brücke schlägt jetzt Will Wernick in seinem neuen Film. In einer Einleitung, die deutlich an den großen Film-Bruder erinnert, darf das Publikum einen Rätselwütigen beim folgenschweren Versagen beobachten. Danach folgen mehrere Minuten Vorspann, in denen panische Rufe vom Band mit etwas willkürlichen Aufnahmen eines nicht erkennbaren Autofahrers kombiniert werden. Diese erholsamen Aufnahmen dürften sich einige zurückwünschen, wenn dann die Hauptfiguren eingeführt werden, die allesamt in die Kategorie attraktiv, aalglatt und eindimensional passen. So entwickeln sich das gemeinsame Abendessen und die Fahrt zum Haupthandlungsort zu schwer erträglicher Kost. Diese wird auch noch von Dialogen unterfüttert, die diese Bezeichnung kaum verdient haben.
Im Escape Room legt der gleichnamige Film dann zu. Eine recht stimmige Atmosphäre und angenehm kurzweilige Rätsel überbrücken die Zeit, bis die Truppe dann dezimiert wird. Die Mordsequenzen sind solide inszeniert und überdacht, werden Gore-Freunde aber kaum zufriedenstellen. Keinem der Schauspieler gelingt es, den flachen Figuren wirklich Profil zu geben. Evan Williams, der dank der Serie „Versailles“ noch am ehesten einen wirklichen Namen hat, kann als intelligenter, aber äußerst arroganter Tyler zumindest ansatzweise überzeugen. Elisabeth Hower darf den halben Film – ohne erkennbaren Grund – nackt verbringen, was auch schon der einzige wirklich nennenswerte Aspekt ihres Auftritts ist. Die weiteren Darsteller liefern keine Anzeichen, weshalb sie eine Zukunft in der Branche haben sollten.
Nachdem der Film mit allerhand Albernheiten doch noch zu einem Unterhaltungswert gekommen ist, der zumindest als Fast Food für Genre-Fans ausreicht, geht dem Geschehen zum Finale wieder die Luft aus. So dürfte ein großer Teil des Publikums nach dem Film mehr Fragen haben, als es vor Beginn der Fall war. Am Ende des Tages bleibt „Escape Room“ die erwartete „Saw“-Kopie. Nach fürchterlichem Start bleibt simpel gestrickte Kurzweil, die von den amüsant schwachen Dialogen und Schauspielern noch erhöht wird, dann aber in einem Finale gipfelt, in dem es sich die Macher sehr einfach machen. Ob die Qualität in einer bereits bestätigten Fortsetzung „Escape Room New York“ deutlich steigt, darf dann doch bezweifelt werden.
Der Film ist ab dem 15.12.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Der Look des Films ist ordentlich ausgefallen. Obwohl die Beleuchtung meistens eher spärlich ist, sind Schärfe und Detaildarstellung vollkommen zufriedenstellend. Die Farben sehen immer ziemlich natürlich aus. Auch die Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert ist bis auf Kleinigkeiten gut ausgefallen. Schon stilbedingt ist hier und da ein merkliches Rauschen erkennbar. Große Bildfehler treten aber nicht auf.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton liefert solide Kost. Die Dialoge sind immer gut verständlich und klingen recht natürlich. Durch die Hintergrundgeräusche in den „Rätsel-Räumen“ und durch den Score werden gelegentlich die äußeren Boxen eingebunden. Große Effekte dürfte ohnehin niemand erwartet haben.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit der Ausnahme von ein paar Trailern ist kein Bonusmaterial auf der Blu-ray vorhanden.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, Leinwandreporteer TV, YouTube
Escape Room - Das Spiel geht weiter
Originaltitel: | Escape Room |
Regie: | Will Wernick |
Darsteller: | Evan Williams, Annabelle Stephenson, Elisabeth Hower, Billy Flynn, Dan J. Johnson |
Genre: | Thriller, Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 89 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.12.2017
Review: Escape Room – Das Spiel geht weiter (Blu-ray)