Review: The War Is Not Funny, Sir! – Wir schießen auch mit Worten (DVD)

Das DVD-Cover von "The War Is Not Funny, Sir!" (© Polyband)

Das DVD-Cover von “The War Is Not Funny, Sir!” (© Polyband)

Inhalt: Im Jahr 1916 ist der erste Weltkrieg im vollen Gange. Führungsoffizier Roberts (Ben Chaplin, „Cinderella“) und sein 24. Regiment von der britischen Armee sind in Belgien stationiert, wo sie die deutschen Truppen abfangen sollen. In der zerstörten Stadt Ypern finden sie eine komplett erhaltene Druckerpresse, die sie auf eine spontane Idee bringt: Sie gründen die Zeitung „Wipers Times“, in der sie mit bissigem Humor, lyrischen Texten und Informationen für Unterhaltung der anderen Soldaten sorgen wollen. Tatsächlich entwickelt sich die Zeitung zu einem großen Hit, der aber einigen Vorgesetzten von Roberts ein Dorn im Auge ist, da sie sich provoziert fühlen. Doch selbst als die Presse bei einem Angriff der Deutschen zerstört wird, lassen sich die selbsternannten Zeitungsverleger nicht davon abhalten, mit der „Wipers Times“ für Ablenkung in diesen schweren Zeiten zu sorgen.

Kritik: Diese Geschichte rund um Führungs-Offizier Roberts und sein Team, die auf eigene Faust zu populären Zeitungs-Verlegern wurden, basiert auf einer wahren Geschichte. Im Jahr 2013 wurde diese Tragikomödie vom erfahrenen TV-Regisseur Andy De Emmony für die BBC umgesetzt. Herausgekommen ist ein ziemlich origineller, aber nicht gänzlich überzeugender Film. Die inspirierende Aussage des Films, dass Humor und die Kraft des Wortes gegen physische Gewalt besteht, ist natürlich vor allem aufgrund des Wahrheitsgehalts dieser Episode des Kriegs gelungen. Das Geschehen wird bewusst theatralisch gehalten, was den amüsanten Momenten hilft, die Szenen, wo die Härten des Krieges dargestellt werden sollen, dann aber ziemlich versanden lässt. Der ganze Film hat ein typisch britisches Augenzwinkern, das für ein ziemlich konstantes Schmunzeln sorgt. Dabei wirken die immer wieder eingestreuten – handwerklich gut gemachten – Varieté- und Musical-Nummern aber immer ein wenig zu sehr „Over the Top“.

Die Soldaten und ihre Druckerpresse (© Polyband)

Die Soldaten und ihre Druckerpresse (© Polyband)

Die Dialoge sind zumeist ziemlich nett, was vor allem an der süffisanten Natur des Protagonisten liegt. Für die Hauptrolle wurde mit Ben Chaplin ein wandelbarer Darsteller gewonnen, der genau die richtige Dosis an Charme und Sympathie mitbringt, um diese etwas zerstückelte Erzählung zusammen zu halten. Besonders eine Szene, in der er seinem ignoranten Vorgesetzten die Worte im Mund herumdreht, bleibt besonders haften. An seiner Seite gelingt es Julian Rhind-Tutt („Lucy“) ebenfalls, eine angemessene Mischung von Ernsthaftigkeit und Humor zu bieten. Für viele dürfte das Wiedersehen mit „Monty Python“-Legende Michael Palin der Höhepunkt des Films sein. Obwohl Palin nicht besonders viel Spielzeit hat, sind ihm als entspanntem und humorvollen General einige witzige Dialoge vergönnt.

Diese Mischung aus Kriegsfilm und Komödie hat mit „The War Is Not Funny, Sir! – Wir schießen auch mit Worten“ nicht nur einen der sperrigsten deutschen Titel der jüngeren Vergangenheit. Das Werk bietet auch ein sonderbares Filmvergnügen, das zwischen Humor, Grauen und Bühnen-Entertainment nie einen wirklich roten Faden entwickelt, aber einfallsreich genug ist, um trotz dieser Probleme eine brauchbare Geschichte zu erzählen.

Michael Palin ist wieder da (© Polyband)

Michael Palin ist wieder da (© Polyband)

Der Film ist ab dem 26.08.2016 auf DVD erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Die Aufnahmen an der Front sind bewusst ein wenig matt, sehen aber immer realistisch aus. Die Bilder im Büro von General Mitford (Michael Palin) sind etwas satter und kräftiger. Schärfe und Detaildarstellung sind durchgängig solide. Gleiches gilt für die Kontraste und den Schwarzwert. Die Aufnahmen sind stellenweise ein wenig unruhig, was aber nur minimal störend auffällt.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Die deutsche und die englische Dolby Digital 5.1-Spur bieten die erwartet ordentliche Kost. Neben einer stets problemlosen, sauberen Dialogwiedergabe gibt es einige schön abgemischte Musical-Nummern. Wenn die deutschen Bomben fallen, sind auch noch ein paar recht satte Bässe zu hören.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein paar Interviews mit Cast und Crew (43 Minuten) komplettieren die DVD.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Polyband, YouTube

The War Is Not Funny, Sir! - Wir schießen auch mit Worten

Originaltitel:Wipers Times
Regie:Andy De Emmony
Darsteller:Ben Chaplin, Michael Palin, Julian Rhind-Tutt
Genre:Kriegsfilm, Komödie
Produktionsland/-jahr:UK, 2013
Verleih:Polyband
Länge:90 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 24.08.2016
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