Review: König Laurin (Kino)

Das Kino-Plakat von "König Laurin" (© Zorro Film)

Das Kino-Plakat von “König Laurin” (© Zorro Film)

Inhalt: Seit dem Tod der Frau von König Dietrich (Rufus Beck) sind die Zwerge aus dem großen Reich verbannt. Da diese aber immer für ein Gleichgewicht in der Natur gesorgt haben, werden seit langem nur noch Missernten eingefahren. Der Prinz Theo (Florian Burgkart) hat ganz andere Probleme: Obwohl er schon 16 ist, bleibt er extrem schmächtig und kann so den Erwartungen seines Vaters niemals gerecht werden. Daneben wird der gutmütige Junge im ganzen Reich belächelt und von seinem fiesen Cousin Wittich (Patrick Mölleken) bei jeder Gelegenheit gedemütigt. Als er wieder einmal alleine in den Bergen unterwegs ist, trifft er dort auf Laurin (Volker Zack
Michalowski), den König der Zwerge. Der lebt dort im Exil und lässt die Pflanzen und Rosen gedeihen, die im ganzen Reich nicht mehr wachsen wollen. Zwischen dem Jungen und dem Zwerg entsteht eine Freundschaft, die Theo auch für sein anderes Leben neuen Mut macht. Als er sich dann im Überschwang zu einer Dummheit hinreißen lässt, bringt er das friedliche Dasein von Laurin in Gefahr.

 

Kritik: Schon im 13. Jahrhundert wurde in Sagen von dem Zwergenkönig Laurin berichtet. Filmschul-Absolvent Matthias Lang hat diese mittelalterlichen Geschichten als Grundlage genommen, um daraus als Abschluss-Projekt ein familientaugliches Fantasy-Abenteuer zu drehen. Obwohl es hier und da schon ziemlich augenfällig ist, dass so einige Euros beim Budget gefehlt haben, hat sich „König Laurin“ verdientermaßen zum mehrfach ausgezeichneten Festival-Liebling entwickelt. Während es aktuell eher ein Trend ist, Kinder-Unterhaltung möglichst laut und bunt zu machen, besinnt sich Lang mit seinem Team auf andere Werte. Er erzählt eine kurzweilige, intelligente Geschichte, die mit charmantem Witz und einer unaufdringlichen Pazifismus-Botschaft sein Publikum erkennbar ernst nimmt. Der Film beschäftigt sich mit Freundschaft und Vertrauen, fordert seinen Zuschauer gerne auch einmal und vermittelt augenzwinkernd, wie schwer es auch die Eltern haben können. Die Erwachsenen dürfen sich zum Ausgleich über einige Anspielungen freuen, die ihrem Nachwuchs wohl verborgen bleiben.

Theo will endlich von seinem Vater ernstgenommen werden (© Zorro Film)

Theo will endlich von seinem Vater ernstgenommen werden (© Zorro Film)

Gerade im Kontrast zu hoch budgetierten Hollywood-Blockbustern ist es erfrischend zu sehen, wie viel Qualität mit Herzblut und Einfallsreichtum erreicht werden kann. Natürlich sind Kostüme und Kulissen nicht immer ganz optimal und auch inszenatorisch gibt es die eine oder andere kleine Holprigkeit. Eine gewisse Naivität war darüber hinaus sogar zwingend nötig, um den Ton der Geschichte nicht zu verfälschen. Es ist gerade der Komiker Volker Zack Michalowski, der dem Zielpublikum treffend unter Beweis stellt, dass der Geist die Kraft von Muskeln schlagen kann. Der junge Hauptdarsteller Florian Burgkart gefällt mit einer aufgeweckten und sympathischen Performance. Patrick Mölleken hat sichtlich Spaß an der Rolle des Fieslings und tobt sich mit angemessener Arroganz aus. Dazu kommt ein ordentlich aufgelegter Rufus Beck, der als Herrscher und Vater den Überblick verlieren darf.

Auch wenn noch nicht alles glänzend ausgefallen ist, liefert Matthias Lang ein durchaus eindrucksvolles Regie-Debüt. Das schöne Fantasy-Abenteuer „König Laurin“ beweist in jedem Fall, dass sich Charme, Intelligenz, Aussagekraft und Unterhaltungswert bei einem Familienfilm nicht ausschließen.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Zorrofilm, Leinwandreporter TV, YouTube

König Laurin

Originaltitel:König Laurin
Regie:Matthias Lang
Darsteller:Florian Burgkart, Volker Zack, Rufus Beck, Dietmar Huhn,Patrick Mölleken, Katharina Stark
Genre:Abenteuer, Fantasy
Produktionsland/-jahr:Deutschland, 2016
Verleih:Zorro Film
Länge: 90 MinutenFSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 01.09.2016
Homepage:König Laurin

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 01.09.2016
Review: König Laurin (Kino)

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