Inhalt: Es gibt wohl kaum ein heißeres Eisen in der Flugbegleiter-Branche wie Larry Gaye (Mark Feuerstein). Sein großartiger Service macht ihn zum unangefochtenen Liebling in luftiger Höhe. Sechs „Goldene Kaffeekannen“ sorgen dafür, dass er eine lebende Legende ist. Auch bei den Damen hat Larry einen guten Stand. Doch die Chefs überlegen, Flugbegleiter aus Kostengründen abzuschaffen und haben bereits einen Roboter-Prototypen (Rebecca Romijn) für die Bewirtung der Gäste entwickelt. Nun muss Larry als Vorbild seiner Zunft beweisen, dass er mehr zu bieten hat als ein künstlicher Flugbegleiter. Dann tritt auch noch seine Ex April (Jayma Mays, „The Millers“) wieder in sein Leben und stellt ihm seinen 13 Jahre alten Sohn Donnie (Griffin Gluck) vor. Da muss selbst ein Mann wie Larry an seine Grenzen gehen.
Kritik: Als Produzent und Regisseur war Sam Friedlander bereits an den Serien-Produktionen „The Hustler“ und „Royal Pains“ beteiligt, bei denen Mark Feuerstein ebenfalls die Hauptrolle spielte. Für diese erneute Kooperation orientieren sich beiden ganz klar an den Parodien der 80er- und 90er. Nachdem zuletzt die Persiflagen, die vor allem von Jason Friedberg und Aaron Seltzer erschreckend dümmlich und weit weg von erwähnenswertem Humor waren, ist diese Reise in die Vergangenheit keine schlechte Idee. Zu Beginn funktioniert der Film auch durchaus gut. Der selbstverliebte Protagonist, der auf einer Wolke durchs Leben schwebt, sorgt für nett-alberne Unterhaltung. Gerade eine Szene rund um eine „unautorisierte Autobiographie“, bei der Stanley Tucci („Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“) einen Gastauftritt hat, ist wirklich amüsant. Auch weitere Gastrollen wie Henry „Fonzie“ Winkler dürften bei dem ein oder anderen für ein zufriedenes Grinsen sorgen.
Doch schon bald kommt es zu den ersten störenden Zwischenfällen im filmischen Bereich. Natürlich muss der Nachname des Protagonisten für das eine oder andere Wortspiel herhalten. Hier hätte jemand den Machern aber dringend erklären dürfen, dass ein ähnlicher Witz zwei oder drei Mal funktionieren kann, dieser im gehoben zweistelligen Bereich aber ziemlich nervig wird. Wem dieses Feuerwerk der „Gaye“-Witze noch nicht genug ist, der bekommt noch zahlreiche andere (platte) Gags aus dem Themenbereich „Sex“ zu hören. Mit dem Aufeinandertreffen mit der von Jayma Mays gespielten April muss der arrogante Larry sein Leben hinterfragen, was auf Kosten der Gagdichte geht.
Es bleiben noch der Wettkampf mit Rebecca Romijn als Roboter und ein nett-aufgedrehtes Finale, die nach einigen Durchhängern zumindest recht witzig sind. Um es positiv zu formulieren: „Larry Gaye – Völlig abgehoben“ ist deutlich besser als die Parodien, die dem Subgenre zuletzt einen so schlechten Namen gemacht haben. Das bedeutet aber längst noch nicht, dass die Komödie wirklich gut wäre. In seinen besten Phasen erinnert der Film an Klassiker von „Hots Shots“ bis „Die Nackte Kanone“. Leider gönnt sich „Larry Gaye“ zu viele Verschnaufpausen und ist bei seinem bewusst albernen Humor auch nicht treffsicher genug, um für einen frischen Wind in der Persiflagen-Welt zu sorgen.
Der Film ist ab dem 24.11.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind bei dem Transfer die meiste Zeit überzeugend. Nur an manchen Stellen gibt es ein paar zu weich gezeichnete Aufnahmen. Die Farben hätten etwas kräftiger sein dürfen, was bei der „bunten“ Thematik doch überrascht. Dennoch wirken sie recht natürlich. Die Kontraste sind nicht besonders steil, passen aber insgesamt gut zur Optik des Films. Wirkliche Fehler oder ein auffälliges Rauschen ist nicht zu entdecken gewesen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die englische DTS-HD MA 5.1-Abmischung sind auf ähnlichem Level zufriedenstellend. Natürlich konzentriert sich der Ton hauptsächlich auf die Dialoge, die gut verständlich aus dem Center kommen. Räumliche Klänge gibt es vor allem durch den Score beziehungsweise die musikalischen Einlagen im Film. Bis auf ein bis zwei kleinere Effekte ist der Rest des Sounds eher auf den Frontbereich beschränkt.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Einige entfernte Szenen (6 Minuten) und ein Musik-Video (2 Minuten) sind neben einer Reihe von Trailern die einzigen Bonusmaterialien.
1,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Ascot Elite, Leinwandreporter TV, YouTube
Larry Gaye - Völlig abgehoben
Originaltitel: | Larry Gaye: Renegade Male Flight Attendant |
Regie: | Sam Friedlander |
Darsteller: | Mark Feuerstein,Rebecca Romijn, Stanley Tucci, Patrick Warburton |
Genre: | Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Ascot Elite |
Länge: | 101 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.11.2015
Review: Larry Gaye – Völlig abgehoben (Blu-ray)