Inhalt: Im 23. Jahrhundert werden in äußerst gefährlichen, intergalaktischen Bergbaustationen, in die man nur per Teleportation gelangt, Rohstoffe gesammelt. Auf INFINI, einer eben solchen Anlage, kommt es zu einer Katastrophe, die nur Whit Carmichael (Daniel MacPherson) überlebt. Ein Rettungs-Team wird geschickt, um den Mann zu bergen. Carmichael ist schnell gefunden und erzählt daraufhin eine grauenerregende Geschichte: In der Station lauert ein Virus, der Menschen bei Berührung infiziert. Da die Station auf die Erde zusteuert, würde das eine Gefahr für die komplette Zivilisation bedeuten. So bleiben den Astronauten nur wenige Stunden, um selbst zu überleben und den Virus zu vernichten.
Kritik: Acht Jahre nach „Gabriel“ liefert Regisseur und Drehbuch-Autor Shane Abbess mit diesem Science Fiction-Horror seinen zweiten Film. Nach ein paar Textfeldern, die zur Erklärung der Situation dienen sollen, wird der Zuschauer relativ unvermittelt in die futuristische Welt hineingeworfen. In der ersten halben Stunde dürften wohl die wenigsten sich darüber im Klaren sein, was hier genau passiert. Es wird hektisch diskutiert, geschossen und durch die Gegend gebeamt. Dabei werfen die Protagonisten mit einem Vokabular um sich, welches wohl den niemandem etwas sagen dürfte (außer man ist Experte für Bergbau im Weltall). Wer in der Lage ist, über das inhaltliche Chaos hinwegzusehen, wird zumindest optisch mit gutem Science Fiction-Kino versorgt. Die düsteren, gut ausgearbeiteten Sets kreieren zumindest etwas Atmosphäre. Auch sonst lässt der Film rein handwerklich eigentlich nicht viel Grund zum Ärger.
Sobald dieser erste Akt des Filmes überstanden ist, wird „Infini“ deutlich genießbarer. Die Konfrontation mit der Lebensform erinnert stilistisch zwar sehr häufig an „Event Horizon“, bietet aber zumeist spannende, düstere Unterhaltung. Einen tieferen Sinn dürfte aber bis dahin kaum noch einer im Geschehen suchen, da im ersten Akt zu viel auf der Strecke geblieben ist. Zu diesem Zeitraum ist der Film aber das Terrorkino, was er sein möchte und hält sein Tempo bis zum Finale durch. Allerdings verpasst „Infini“ dann gefühlt gleich mehrmals den Absprung und hat gleich drei oder vier Szenen, die eigentlich als Ende funktioniert hätten.
Dafür lässt Abbess dem Zuschauer aber zumindest einen durchaus reizvollen Interpretationsspielraum. Der recht unbekannte Cast macht seine Sache ziemlich ordentlich. Daniel MacPherson war viele Jahre in der australischen Seifenoper „Neighbours“ aktiv, entpuppt sich in diesem Film aber als durchaus präsenter Action-Star. Der bekannteste Name ist aber wohl Luke Hemsworth, dem im Gegensatz zu seinen Brüdern Chris und Liam der große Durchbruch bislang verwehrt geblieben ist.
Bei „Infini“ gibt es somit deutlich wie bei wenig anderen Filmen zwei Seiten der Medaille: Zu einen sieht der Zuschauer einen gut gemachten, fesselnden Horrorfilm mit sehr gelungenem Look. Dagegen steht ein äußerst konfuses und dabei nicht einmal besonders innovatives Drehbuch, welches trotz Steigerung in der zweiten Hälfte für einen insgesamt bestenfalls mittelprächtigen Eindruck sorgt.
Der Film ist ab dem 16.10.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Quelle: Capelight Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Infini
Originaltitel: | Infini |
Regie: | Shane Abbess |
Darsteller: | Daniel MacPherson, Grace Huang, Luke Hemsworth |
Genre: | Science Fiction, Horror |
Produktionsland/-jahr: | Australien, 2015 |
Verleih: | Capelight Pictures |
Länge: | 110 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |