Inhalt: Da seine Mutter (Lesley-Anne Down) schon seit vielen Jahren in einer Irrenanstalt lebt, musste Nick (Luke Kleintank) bei Pflegefamilien aufwachsen. Weil er eine merkwürdige Gabe besitzt, wollte immer herausfinden, wer sein Vater ist. Als seine Mutter bei einem Brand ums Leben kommt und ihm ein altes Anwesen vermacht, traut Nick seinen Augen kaum: Das Haus, was er auf dem Bild sieht, hat er seit frühester Kindheit gezeichnet, obwohl er nie dagewesen ist. Gemeinsam mit Freundin Eve (Alex McKenna) und Kumpel Ryan (Anthony Rey) macht er sich auf dem Weg zum Haus. Der alles andere als gastfreundliche Hausmeister Seth (Tobin Bell) ist nur die erste unangenehme Begegnung für das Trio. Schon bald sind sie mitten in einem Kampf, bei dem dunkle Mächte am Werk sind.
Kritik: Seit „Jeepers Creepers“ im Jahr 2001 ist Victor Salva eine feste Genre-Größe, auch wenn sein letzter Film „Rosewood Lane“ so einigermaßen in die Hose ging. Mit „Dark House“ hat er sich jetzt an einem radikalen Slasher probiert, der nur auf den ersten Blick an „Texas Chainsaw Massacre“ erinnert. Das Drehbuch ist wendungsreich und überraschend, stellt sich aber immer wieder selbst ein Bein. So sind einige Einfälle wirklich hervorragend. Dennoch fehlt der Geschichte ein klarer roter Faden.
Backwood-Horror mit Zombies und übernatürlichen Elementen ist sicherlich ein eigenwilliger Ansatz, der sich in der ein oder anderen fiesen Szene wirklich gut umsetzen lässt. Wie man es von Vicor Salva gewohnt ist, stimmen Effekte und Atmosphäre die meiste Zeit. Gerade einige stark umgesetzte, handgemachte Gore-Elemente dürften die meisten Horror-Fans in Verzückung versetzen. Da die Story sich für cleverer hält, als sie sein müsste, wird der Zuschauer aber immer wieder aus der Handlung geworfen und muss unter neuen Gegebenheiten einen Weg zurück in die Geschichte finden.
Der Besetzungs-Coup, Tobin Bell als langhaarigen, schlecht gelaunten Einsiedler zum ersten Mal seit „Saw“ ins Genre zurückzubringen, war sicherlich eine feine Idee. Leider hat Bell nur recht wenig Spielzeit, in denen er seine Qualitäten ausspielen kann. Die restliche Besetzung um Hauptdarsteller Luke Kleintank ist solider Horror-Standard, ohne dabei in positive oder negative Richtung besonders aufzufallen.
Am Ende ist „Dark House“ ein Film, an den man sich aufgrund vieler schriller Ideen sicherlich erinnern wird. Dennoch wäre etwas weniger hier sicherlich mehr gewesen, da der Film die Geradlinigkeit deutlich vermissen lässt. Trotzdem hinterlässt die Experimentierfreude Salvas inmitten vieler nahezu identischer Produktionen einen positiven Eindruck.
Der Film ist ab dem 24.03.2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Die Schärfe der Aufnahmen ist vor allem bei den Close Ups exzellent. Da der Film meistens sehr hell aufgenommen ist und die Kontraste nicht besonders stark eingestellt wurden, muss man bei Schärfe und Detaildarstellung bei Totalen ein paar Abstriche machen. Die Farbpalette ist ordentlich und wirkt ziemlich natürlich. Der Schwarzwert ist meistens recht satt. Große Bildfehler sind in den sauberen, ausgesprochen ruhigen Aufnahmen nicht zu erkennen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS HD 5.1-MA-Ton sind auf gleichem Level überzeugend. Die Dialoge sind immer klar zu verstehen, auch wenn sie etwas kräftiger noch besser gewirkt hätten. Hintergrundgeräusche und Score wurden sauber abgemischt und sorgen für atmosphärischen Horror-Sound. Gerade die fliegenden Äxte nutzen das ganze Spektrum der Anlage aus.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es keine Bonusmaterialien.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Dark House
Originaltitel: | Haunted |
Regie: | Victor Salva |
Darsteller: | Luke Kleintank, Alex McKenna, Lesley-Anne Down, Tobin Bell |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2014 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 102 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |