Review: The Lords of Salem (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "The Lords of Salem" (Quelle: Universal Pictures)

Das Blu-ray-Cover von “The Lords of Salem” (Quelle: Universal Pictures)

Inhalt: Die punkige Heidi (Sheri Moon Zombie) arbeitet bei einem lokal sehr beliebten Radio-Sender, wo sie mit ihren Kollegen Herman (Ken Foree) und Whitey (Jeff Daniel Philips) eine unkonventionelle Show moderiert. Sie denkt sich nichts Böses, als sie eine Holzkiste mit einer Schallplatte von der Band „The Lords“ geschickt bekommt, um sie in der Sendung zu spielen. Als sie die Platte dann aber abspielt, rufen die Klänge der rückwärts laufenden Musik ein längst vergessenes Trauma in ihr wach. Trotzdem bringt sie die Platte mit in die Sendung, wo sie – vorwärts abgespielt – von den Zuschauern enthusiastisch aufgenommen wird.

Indessen häufen sich die merkwürdigen Ereignisse rund um Heidi, die langsam beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln. Wenige Tage später kommen in einer weiteren Kiste Freikarten und Platten für ein exklusives Konzert der Band. Zum Zeitpunkt, als das Konzert beginnt merkt sie schnell, dass hier etwas ganz anderes als Musik gespielt wird.

Kritik: Lange mussten die Fans warten, seit Rob Zombie zuletzt mit einem eigenständigen Film außerhalb der „Halloween“-Reihe als Regisseur aktiv gewesen ist. Hier dreht sich natürlich auch wieder alles ums Düstere und Böse. Nach der mörderischen „Firefly“-Familie und dem wortkargen Serienkiller Michael Myers gibt Zombie hier dem Thema Hexerei eine Bühne. In vielen Gesichtspunkten ist „The Lords of Salem“ absolut erkennbar das Kind seines Regisseurs: Starke, finstere Bilder fesseln den Zuschauer und einige extrem schräge Charaktere bringen wieder Spaß. Mit einem eigenwilligen Schnittrhytmus und dem gewohnt starken Soundtrack bewegt sich der Film mal wieder weit weg vom Mainstream.

Leider ist das Drehbuch ziemlich unausgewogen und konfus ausgefallen, ohne dabei aber Untiefen des katastrophalen „Halloween II“ zu erreichen. Hier passiert in der ersten Stunde sehr wenig. Dafür überschlagen sich im Schlussdrittel so sehr die Ereignisse, dass weniger eine Story als eine reine Ansammlung skurriler, künstlerisch ansprechender Bilder zu sehen ist. Mit eine Mini-Budget von 1,5 Millionen US-Dollar ist das visuelle Ergebnis aber schon einmal sehr gut.

Die Ehefrau und die Kultstars

Die gestresste Heidi mit ihren Nachbarinnen (Quelle: Universal Pictures)

Die gestresste Heidi mit ihren Nachbarinnen (Quelle: Universal Pictures)

 

Wie in bislang jedem seiner Filme besetzt Rob Zombie auch dieses Mal seine Frau Sheri Moon Zombie. Während sie sich mit abgedrehtem Overacting neben Bill Moseley und Sid Haig noch gut hielt und in „Halloween“ einige Peinlichkeiten (Weißes Pferd!!!) über sich ergehen lassen musste, zeigt sie hier, dass sie auf keinen Fall in der Lage ist, einen Film alleine zu tragen. Die ehemals drogensüchtige Heidi bietet auf dem Papier noch eine ordentliche Antiheldin.

Allerdings weiß der Zuschauer teilweise schon nicht mehr, was hier gewollt und was hier limitiertem schauspielerischen Talent zuzuschreiben ist. Ansonsten ist hier eine recht beeindruckende Ansammlung von Horrorikonen zu finden: Ken Foree („Dawn of the Dead“)als Radio-DJ, Meg Foster („Sie leben!“) als böse Oberhexe, Dee Wallace („E.T.“) und einige mehr geben sich in dem schrägen Treiben die Ehre.

„The Lords of Salem“ ist so ein Film, der Teile des Publikums begeistern und andere Teile langweilen oder abschrecken wird. Rob Zombies Werk beinhaltet wohl realistisch betrachtet ebenso viele geniale Einfälle wie es Momente gibt, die eigentlich totaler Schund sind. Auf jeden Fall wird der Zuschauer hier mitgenommen auf einen surrealen Trip, der weit weg vom üblichen Horror-Einheitsbrei ist. Wie störend die zahlreichen Schlaglöcher auf der Strecke bis zum Abspann sind, muss hier jeder Zuschauer für sich entscheiden.

Dieser Dame kommt man lieber nicht in die Quere (Quelle: Universal Pictures)

Dieser Dame kommt man lieber nicht in die Quere (Quelle: Universal Pictures)

Die DVD und Blu-ray des Films erscheinen am 31.10.2013.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Der Film ist optisch wie die meisten Werke von Zombie in einem grobkörnigen 80er-Jahre-Stil gehalten. Die Umsetzung des Ausgangsmaterials ist aber nahezu makellos, da sich hinter dem Filmkorn wirklich scharfe und detailreiche Aufnahmen verstecken. Die Farben sind passend in Gelb-Braun-Tönen gehalten. Der Schwarzwert und die Kontraste wurden gut gewählt.Verschmutzungen oder sonstige Fehler sind nicht zu entdecken.

4 von 5 Punkten

Ton: Auch der deutsche und englische DTS-HD MA 5.1-Sound hat einiges zu bieten. Neben den immer verständlichen Dialogen gibt es einen hervorragend abgemischten Surround-Sound, in dem einige Effekte für ordentliche Schockmomente sorgen. Ein Highlight ist wenig überraschend der surrende Soundtrack von Rob Zombie, der wie in den anderen Filmen des Regisseurs eine wichtige Rolle spielt und hier auf höchstem Niveau wiedergegeben wird.

4,5 von 5 Punkten

Extras: Außer einigen Trailern gibt es leider keine Bonusmaterialien zu sehen.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten

 


Quelle: MovieClips Trailers, YouTube

The Lords of Salem

Originaltitel:The Lords of Salem
Regie:Rob Zombie
Darsteller:Sheri Moon Zombie, Ken Foree, Meg Foster
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2012
Verleih:Universal Pictures
Länge:101 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 01.11.2013
Review: The Lords of Salem (Blu-ray)

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