Review: Battle of Empires – Fetih 1453 (DVD)

Das Cover von "Battle of Empires - Fetih 1453" (Quelle: Pandastorm Pictures)

Das Cover von “Battle of Empires – Fetih 1453” (Quelle: Pandastorm Pictures)

Inhalt: Im Jahr 1451 besteigt der gerade einmal 18 Jahre alte Mehmed II. (Devrim Evin) den Thron als Sultan des Osmanischen Reiches. Seine Feinde unterschätzen den jungen Herrscher und halten ihn für zu unerfahren und nicht stark genug, um das gigantische Reich zu beherrschen. Der oströmische Kaiser Konstantin, der in der scheinbar uneinnehmbaren Festung Konstantinopel sitzt, ist einer dieser Feinde. Mehmed hegt aber den Plan, Konstantinopel zu erobern, da er den Traum seines Vaters von der Weltmacht des Osmanischen Reiches verwirklichen möchte. Er stellt eine unvorstellbar große Armee zusammen, mit der er im Frühjahr 1453 Konstantinopel attackiert.

 

Kritik: Der türkische Regisseur Faruk Aksoy inszenierte mit einem – im Hollywood-Vergleich geradezu minimal erscheinenden – Budget von 17 Millionen US-Dollar diesen 156 Minuten langen Historienepos über die Eroberung des heutigen Istanbul. „Fetih 1453“ wurde so zum teuersten türkischen Film aller Zeiten. Schon vor seiner Veröffentlichung sorgte der Film für gewaltige Aufregung. Am ersten Tag wurde der Trailer über eine Million Mal angesehen. Aus Griechenland wurden kritische Stimmen laut, „Fetih 1453“ sei „rassistisch“ und „Eroberungspropaganda“. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Film dennoch zum erfolgreichsten, türkischen Film aller Zeiten, der auch in Deutschland immerhin den vierten Platz in den Kino-Charts erreichte. Tatsächlich bewegt sich die Wahrheit wie immer in der Mitte von Kritikern und Fans.

Aufwendig, bombastisch aber mit viel Leerlauf

Der Kampf beginnt. (Quelle: Pandastorm Pictures)

Der Kampf beginnt. (Quelle: Pandastorm Pictures)

Sicher hat der Film eine deutlich pro-islamische Färbung und beinhaltet einiges an Pathos. Aber wenn solche Maßstäbe angesetzt werden, dürfte auch „300“ oder erst recht „Der Soldat James Ryan“ als Proganda-Filme durchgehen. Dafür bietet „Fetih 1453“ unglaubliche Schauwerte. Die Kostüme und Requisiten sind absolut großartig, die Räumlichkeiten wurden ebenso gut hergerichtet und die Kampfszenen sind schlicht und ergreifend gewaltig.

Leider sind die Computeranimationen aber bei weitem nicht so gut gelungen, wie im schon genannten „300“ oder in „Troja“. Dafür sind die Kampfszenen sehr schonungslos und blutig, wie es wohl auch im Wirklichkeit war. Bis es aber zu den wirklichen Schlachten kommt, hat der Zuschauer schon einige Zeit mit sehr dialog-lastigen Szenen verbracht. Manche Handlungsstränge sind schon interessant, teilweise wird es aber auch recht langweilig. Eine Frechheit bei diesem historisch bis dahin so akkuraten Film ist aber das Ende. Die geschichtlich belegten Raubzüge in der eroberten Stadt werden einfach komplett weggelassen. Stattdessen bleibt es bei einer verklärten Darstellung von einem kinderlieben, großherzigen Mehmed II. .

Mehmed II. mit Gefolge (Quelle: Pandastorm Pictures)

Mehmed II. mit Gefolge (Quelle: Pandastorm Pictures)

Sehr lobenswert sind dafür die Schauspielleistungen. Devrim Evin schafft es, Mehmed II. die Ausstrahlung eines großen Herrschers zu verleihen. Er ist charismatisch, emotional und zu jeder Zeit präsent. Auch die weiteren Darsteller machen zu jeder Zeit einen ordentlichen und überzeugenden Job.

„Battle of Empires – Fetih 1453“ ist ein Historiendrama, was den Zuschauer mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Tolle Kostüme und Szenenbilder sowie opulente Schlachtszenen mit über 10.000 Statisten stehen sehr viel Pathos und Leerlauf gegenüber. Insgesamt bietet der Film aber die durchaus attraktive Möglichkeit, einmal einen Einblick ins türkische Kinogeschäft zu erhalten.

Ab dem 02.10.2012 ist der Film auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

 

Bild: Der Bildtransfer ist ordentlich gelungen. Die Schärfe ist meist auf gutem Level, die Farben sind sehr kräftig und die Kontraste gut. Negativ müssen aber die etwas billig wirkenden Computer-Effekte herausgenommen werden, die in allen Punkten abfallen.

3 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche Ton in Dolby Digital 5.1 kann überzeugen. Problemlose Dialogverständlichkeit, ein wuchtiger Score und gute Effekte sorgen für einen überdurchschnittlichen DVD-Transfer. Außerdem liegt auch der türkische Originalton in Dolby Digital 5.1 bei.

4 von 5 Punkten

Extras: Es gibt nur ein paar Trailer als Extras.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten

Quelle Ascot Elite, YouTube

Battle of Empires -Fetih 1453

Originaltitel:Fetih 1453
Regie: Faruk Aksoy
Darsteller: Devrim Evin, Ibrahim Celikkol, Dilek Serbest
Genre:Historiendrama
Produktionsland/-jahr:Türkei, 2012
Verleih:Ascot Elite
Länge:156 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 07.10.2012
Fetih 1453 – Battle of Empires (Blu-ray)

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