Review: Nina (Fantasy Filmfest)

Das Plakat von "Nina" (© Filmax/Fantasy Filmfest, 2025)

Das Plakat von “Nina” (© Filmax/Fantasy Filmfest, 2025)

Inhalt: Nach fast 30 Jahren kehrt Nina (Patricia López Arnaiz) in den Ort zurück, den sie damals im Alter von 16 Jahren fluchtartig verlassen hatte. Sie möchte mit Pedro (Dario Grandinetti) – seines Zeichens Autor und lokale Berühmtheit – abrechnen, der ihr damals übel mitgespielt hatte. Für diese Auseinandersetzung hat sie eine Schrotflinte im Gepäck. Doch Gespräche mit Jugendfreund Blas (Iñigo Aranburu), den sie am Abend ihrer Ankunft wiedertrifft und Ausflüge an vertraute Orte, die längst verblasste Erinnerungen zum Vorschein bringen, lassen Nina grübeln: Ist Rache wirklich der richtige Ausweg?

 

Kritik: Autorin und Regisseurin Andrea Jaurrieta gelang es gleich mit ihrem Debütfilm, dem Mystery-Thriller „Ana by Day“, eine Nominierung für einen Goya Award zu erhalten. Mit dem Nachfolger „Nina“ erzählt sie die Geschichte einer wütenden Frau, die sich mit einem an ihr begangenen Unrecht auseinandersetzt. Atmosphärisch und ruhig schleicht sich der Film an. Gerade im ersten Akt verspricht dieses Rachedrama einen Slowburner mit klassischem Neo-Noir-Feeling. Nur langsam erfährt man in Rückblenden (wo Nina von Aina Picarolo verkörpert wird), was die Protagonistin damals zu ihrer Flucht veranlasst hat.

Nina denkt über radikale Schritte nach (© Filmax/Fantasy Filmfest, 2025)

Nina denkt über radikale Schritte nach (© Filmax/Fantasy Filmfest, 2025)

Das Gezeigte sieht alles sieht alles gut aus und ist im Kontext sinnvoll erzählt, bleibt aber in den kompletten 105 Minuten sehr bedächtig und wirkt lange Zeit auch merkwürdig distanziert. Erst in den letzten 20 Minuten, wo sich „Nina“ nach einer extrem verstörenden Szene aus zu bekannten Fahrwassern verabschiedet, bekommt das Publikum eine nennenswerte Entschädigung für die vorher benötigte Geduld.

Ein Drehbuch mit etwas mehr Biss und Rasanz hätte wohl auch den Schauspielern besser zu Gesicht gestanden. Patricia López Arnaiz funktioniert als rätselhafte Protagonistin, die ihre Heimatstadt in Aufruhr versetzt. Eine nahbare Hauptfigur sieht aber natürlich anders aus. Ein wirkliches Sonderlob verdient sich Aina Picarolo, die als verträumte, junge Nina dem Film in den teils auch sehr schmerzhaften Rückblenden eine menschliche Komponente verleiht, die dem Hauptplot etwas abgeht.

Das Rache-Drama „Nina“ ist ein Film, der sehr viel Potenzial mitbringt, dieses aber zu selten abruft. Am Ende bleiben stylische Thriller-Elemente, ein schicker Look und eine interessante Schlussphase, die den lange Zeit verschleppten Plot zu großen Teilen aufwiegen können.

3 von 5 Punkten

Der Film gehört zum Programm des Fantasy Filmfest Nights 2025 und ist dort für den Fresh Blood Award nominiert.


Quelle: Fantasy Filmfest, YouTube

Nina

Originaltitel:Nina
Regie:Andrea Jaurrieta
Darsteller:Patricia López Arnaiz, Darío Grandinetti
Genre:Thriller
Produktionsland/-jahr:Spanien, 2025
Verleih:Filmax
Länge:105 Minuten
FSK:tba

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Fantasy Filmfest

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 08.09.2025
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